Noch eine ganze Weile alberten wir im Auto herum und redeten über belanglose Dinge. Es fühlte sich einfach gut an, Kai hinterfragte nichts und so gesehen kannten wir uns gar nicht richtig, aber ich musste mir keine Gedanken darüber machen, was ich sagte, oder dass er sich über mich lustig machte. Einfach weil er genauso tickte wie ich.
Nachdem wir uns, aufgrund meiner mangelhaften Wegbeschreibung, verfahren hatten, bogen wir nun endlich in unsere Straße ein.
Ich genoss solange die warme Luft im Auto und beobachtete die Schatten, die sich, durch die Straßenlaternen, auf dem Boden wiederzeichneten."Hier" ich zeigte auf das schmale Einfamilienhaus vor uns und Kai hielt an.
"Also, wirklich danke nochmal. Wer weiß, ob ich nicht schon erfroren wäre, wenn du mich nicht gefahren hättest" leicht lachend packte ich meine Tasche und öffnete die Tür.
"Kein Ding, hab ich liebend gerne getan. Bis nächste Woche." auch Kai grinste mich an und hob seine Hand um kurz zu winken.
"Tschüss" sagte ich noch und ließ die Autotür sachte ins Schloss fallen. Nicht, dass noch was kaputt gehen würde.
Bis ich die Klingel gedrückt hatte, machte Kai keine anstalten wegzufahren.
Erst als meine Mutter die Tür öffnete startete er den Motor, der röhrend durch unsere Auffahrt hallte.
Sofort hallten schnelle Schritte im inneren des Hauses wieder und mein Bruder erschien humpelnd in der Tür."Oh mein Gott, wer war das und darf ich mit seinem Auto mitfahren?" er reckte sich und blickte den Rücklichtern nach, die hinter der nächsten Kurve verschwanden.
"Gottseidank Alea, ich hab dich nicht erreicht und-" ich unterbrach meine Mutter die besorgt meine Hände ergriffen hatte. "Mama, alles gut. Ich bin da, mein Akku war leer."
Suefzend schob meine Mutter mich und meinen Bruder in das Haus zurück."Wie oft hatten wir es früher darüber, dass du nicht bei fremden ins Auto steigen sollst?" schimpfte sie, nachdem ich meine Schuhe ausgezogen hatte.
"Mama beruhig dich, das war Kai, mein neuer Tanzpartner." mit großen Augen schaute sie mich an, beließ es dann aber dabei und ging in die Küche.
"Wie alt ist der Typ?" Wir saßen mittlerweile vor dem Fernseher und schauten eine Folge Modern Family.
"Hm?" murmelte ich, da ich soeben fast eingenickt wäre.
"Der, der dich heim gefahren hat, wie alt er ist" mein Bruder rückte ein Stück näher zu mir und legte den vergipsten Fuß auf den Couchtisch.
"Zwanzig" verschlafen zog ich die Decke ein Stückchen höher.
Ich musste lachen, als Elian mich mit aufgerissenen Augen ansah.
"Woher hat der das Geld für so einen Schlitten?" grübelte er.
"Er arbeitet wohl ganz gut." erwiderte ich, anders konnte ich es mir auch nicht erklären.
"Vielleicht hat er auch reiche Eltern und bekommt von ihnen alles in den Arsch geschoben" genervt über diese Aussage rollte ich mit den Augen.
"Nein-" murmelnd richtete ich mich auf, "Ich denke nicht, sonst wäre sein Verhalten gegenüber mir nicht so gewesen" darauf hoffend, dass mein Bruder jetzt Ruhe gibt, vertiefte ich mich in das Geschehen im Fernseher."Glaubst du, er würde mich mal mitnehmen?" kam es nach einer Weile von Elian.
Empört nach Luft schnappend drehte ich mich zu ihm um. Mit großen Kulleraugen schaute er mich an, kurzerhand griff ich nach dem Sofakissen und zog es ihm mit voller Wucht über.
"Ich glaube du spinnst, ich kenne Kai ja selber noch nichtmal richtig""Ja, aber, das Auto-" stammelte er und ließ nicht locker.
Wie ein Kleinkind saß er vor mir und bettelte darum, dass ich Kai das nächste mal fragen sollte."Du kannst mich mal" rief ich noch, als ich die Treppen nach oben hetzte, da es mir zu viel wurde.
"Du bist kacke" Elians Stimme verhallte hinter meiner geschlossenen Tür.
Geschafft plumpste ich auf meinen Schreibtischstuhl und richtete meine Schulsachen für den nächsten Tag, dann lernte ich nochmals die Vokabeln für den anstehenden Test und machte mich anschließend Bettfertig.
Nachdem ich meiner Mutter und meinem Bruder Gute Nacht gesagt hatte, kuschelte ich mich unter meine Decke und laß schließlich meinen Roman zu Ende.
Gegen Mitternacht musste ich wohl eingeschlafen sein und war so müde, dass am nächsten Morgen, als meine Mutter mich geweckt hatte, noch das Licht brannte.Gähnend begab ich mich ins Badezimmer, wo ich schon auf Elian traf, der mit Schaum und Zahnbürste im Mund ein 'Morgen' in den Raum warf. Schmunzelnd fing auch ich mit meiner Morgenroutine an, ich war im Gegensatz zu meinem Zwillingsbruder schon fertig, als er noch, oder besser gesagt schon seit Zehn Minuten versuchte seine Haare zu bändigen.
"Mann, wieso funktioniert das nicht" frustriert drückte er erneut auf die Gel-Tube.
"Das tut es doch nie" lachend verschwand ich in meinem Zimmer, nachdem er mir seinen Mittelfinger entgegen gestreckt hatte.
"Tschüss Mama" ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange, schnappte mir die Autoschlüssel und wartete an der Tür auf Elian.
Welcher kurz darauf, mit seinen Krücken, die Treppe hinunter kam.Ich steuerte auf die Fahrertür zu, seit Elian sich das Bein gebrochen hatte, war ich zu seinem Fahrdienst mutiert. Er jedoch fuhr nur widerwillig mit mir mit, seiner Meinung nach war ich zu hektisch und konnte nicht einparken. Aber er selbst war kein Stück besser, ich war es nicht, die einen anderen Autospiegel abgefahren hatte.
Der blaue Lack des kleinen Fiats blätterte langsam ab, das Auspuffrohr war rostig und die Scheibe hatte einen Sprung, aber das Auto fuhr und das war wohl die Hauptsache.
Seit wir beide 18 waren und den Führerschein besaßen, hatte uns unsere Mutter das einzige Auto, das wir besaßen, überlassen. Abgesehen vom Einkaufen und weiteren wegen in die Stadt benutzte sie immer das Fahrrad."Mach den Mist leiser" schrie ich über die Musik hinweg. Elian hatte das Autoradio voll aufgedreht und der hinterlegte Bass eines Rap-Liedes dröhnte in meinen Ohren.
Als Elian keine Anstalten machte auch nur einen Finger zu rühren, wechselte ich den Sender. Ich ließ mir ja vieles gefallen, aber nicht so etwas. Rap konnte ich einfach nicht abhaben, es tat mir einfach in den Ohren weh, vorallem wenn Elian es viel zu laut hörte, und den Text konnte man auch nicht verstehen.
Deutlich entspannter parkte ich auf dem Parkplatz vor dem Schulgelände und wir machten uns im Schneckentempo auf den Weg zur Cafeteria.Da Elian und ich in der Zehnten Klasse die meisten Neigungsfächer gleich gewählt hatten, sah unser Stundenplan demnach entsprechend aus, was gar nicht so schlecht war, weil wir dann immer zur selben Zeit aus hatten und nicht getrennt fahren mussten.
Mir lief schon das Wasser im Mund zusammen, als ich mich mit Croissant und Latte Macchiato in der Hand, an den Tisch in der Cafeteria saß.
Morgens bekam ich nie direkt etwas runter und aß stattdessen immer, während mein Bruder und seine Freunde zusammensaßen.~
Hat heute jemand Fußball geschaut, wenn ja: Eure Meinung zu dem Spieltag, bisher.
Leverkusen hat leider nur unentschieden gespielt, aber Bayern dafür gewonnen.
Jetzt geht's erstmal in die Länderspielpause.See you♡
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Dancing with a stranger -Kai Havertz
Fanfiction"Look what you made me do I'm with somebody new Oh baby I'm dancing with a stranger" Aufgrund einer anstehenden Hochzeit wollten Alea und ihr Freund Gabriel an einem Tanzkurs teilnehmen, als dieser sich dann urplötzlich von ihr trennt, muss die Schü...