Kai fuhr sich durch die Haare und zog anschließend ein Stuhl an mein Bett ran.
"Ich habs im Internet gelesen" erklärte ich ihm im Voraus. "Warum bist du nicht mehr im Training, du hast dich doch nich verletzt, oder?" fragte ich und musterte den braunhaarigen der zu Boden starrte.
Er seufzte und schüttelte den Kopf "Ich hatte keinen klaren Kopf mehr. Meine Gedanken hingen ehrlich gesagt nur bei dir." flüsterte er. "Ich wollte Zeit mit dir verbringen, dir in dieser schweren Zeit beistehen, aber irgendwie habe ich auch das bisher nicht geschafft." traurig hob er seinen Blick. Ein flattern machte sich in meinem Magen breit, das ich in diesem Moment gekonnt auf die Medikamente schob.
"Kai-" sagte ich mit leiser Stimme "diese Situation ist ungewöhnlich, ich hätte es dir auch nicht übel genommen, wenn du eine Weile länger für dich geblieben wärst. Das ist nichts selbstverständliches, dass du hier sitzt. Schau mich an, ich bin nur noch ein Häufchen Elend." Am Ende des Satzes lachte ich ironisch auf.
Kai ergriff meine Hand "Sag sowas nicht, du bist noch genauso schön wie vorher. Jetzt eben nur ein bisschen anders." grinste er.
"Ich möchte dir beistehen Alea. Dir Halt geben, wenn du ihn brauchst und dich unterstützen bei diesem schmerzzehrenden Weg" seine ehrlichen Worte rührten mich fast zu Tränen, seine warme Hand lag auf meiner und schnell rutschte er wieder zu mir ins Bett.
"Versprichst du mir, dass du wieder zum Training gehst?" hakte ich nach und platzierte meine Hand in der Bauchtasche von Kai's Pullover.
"Ich will nicht, dass deine Karriere meinetwegen einen Dämpfer abbekommt" murmelte ich.
"Versprochen, gleich Morgen steh ich wieder auf der Matte" an seiner bebenden Brust konnte ich merken, dass er lachte.
"Aber wie soll ich das der Presse erklären?" Stutzig blickte mich der größere an.
Lange zögerte ich mit meiner Antwort, aber Wahr hielt sich ja bekanntlich am längsten "Poste ein Statement, auf Instagram oder so" rückte ich schliesslich heraus.
Kais Augen wurden groß "Meinst du wirklich?" hakte er nach. Ich seufzte "Ehrlich währt am längsten-" sagte ich, woran ich gerade gedacht hatte "Wenn es nur das eine mal ist und die Presse dann Ruhe gibt." Ermutigend lächelte ich den Fußballer an."Das ist gut" sagte ich und deutete auf das Selfie, das wir gerade gemacht hatten. Mein Gesicht, mit der Mütze auf dem Kopf, war halb hinter Kai's Schulter versteckt. Man erkannte deutlich, dass wir im Krankenhaus waren. Kai strahlte, seine Augen lagen jedoch auf mir, während ich sein Kinn inspizierte.
"Also wirklich posten?" fragte er nochmal. Genervt stöhnte ich auf. "Frag nicht so viel und mach einfach"
Schockiert über meinen Ton grinste mich Kai an.Wenig später hatte sich Kai wieder verabschiedet, es war schon spät geworden und er wollte Morgen schließlich pünktlich ins Training.
Auf seinem Instagram Profil fand ich das Bild wieder, die Unterschrift ließ mein Herz stärker klopfen.In good and even more in worse times. #fuckcancer
Es gab schon zahlreiche Kommentare, viele wünschten mir gute Besserung, andere besagten, dass wir ein süßes Paar wären und nochmals andere hinterfragten, ob wir zusammen wäre. Über die Kommentare musste ich schmunzeln und legte anschließend mein Handy wieder weg.
Viktoria schuldete ich jetzt wohl eine Erklärung, die wie auf's Wort plötzlich in unser Zimmer platzte.
"Was hast du denn mit dem angestellt?" lachte sie.
"Hä?" fragte ich.
"Der ist grad voll verpeilt durch die Gegend gelaufen, hat den Ausgang nicht gefunden" jetzt prustete auch ich los.
"Gar nichts" brachte ich unter einem erstickten Lachen hervor.
"Jaja, also erzähl, wie habt ihr euch kennengelernt?" Viktoria hatte sich im Schneidersitz auf meinem Bett niedergelassen und stützte sich auf meinen angewinkelten Knien ab.
Ich begann zu erzählen, ganz von Anfang an. Als ich Gabriel erwähnt hatte regte sie sich erstmal einige Zeit über ihn auf, hörte dann aber weiter zu.
Wir wurden unterbrochen, als die Tür aufflog und eine Krankenschwester ins Zimmer trat "Kommt Mädels, ab ins Bett, es ist schon spät" streng schaute sie uns an, weshalb Viktoria zu ihrem Bett tapste. Nachdem die Schwester wieder gegangen war mussten wir uns einen ganz miesen Lachflash unterdrücken.
"Und da ist wirklich nicht mehr?" fragte Viki plötzlich.
Kurz blieb es still. "Nein" flüsterte ich und musste gähnen. Erst jetzt merkte ich, wie müde ich eigentlich war. "Gute Nacht" flüsterte ich noch, doch von drüben kam gar keine Antwort mehr, weshalb auch ich meine Augen schloss.-
Am nächsten Morgen musste ich zur Physiotherapie, um meinen Muskelaufbau nicht zu vernachlässigen, da ich schließlich fast nur noch im Bett lag.
Die Therapeutin war wirklich nett und eine Stunde später war ich total nass geschwitzt, obwohl wir gar nicht viel gemacht hatten. Aber so war das jetzt nun mal, wobei ich davor auch nicht die sportlichste war.
Gegen Mittag, nachdem wir die Infusion bekommen hatten, kam Kai wieder vorbei. Elian hatte Schule und meine Mutter musste naürlich auch wieder arbeiten.
Kai musste unmittelbar nach dem Training gekommen sein, denn seine Haare waren noch leicht feucht und er trug eine Jogginghose mit Leverkusen Logo.
"Hi" sagte er und zog mich in eine Umarmung, sein Blick wanderte weiter zu Vikis Bett und begrüßte auch sie.
"Wollen wir vielleicht in den Park runter?" fragte er und warf Viktoria einen entschuldigend Blick zu "Nichts für ungut" schob er noch hinterher, doch sie wank sowieso direkt ab. Sie wolle sowieso mal ein bisschen Schulstoff nachholen.
Ich verfrachtete meinen schlappen Körper in den Rollstuhl, in dem Kai mich dann nach draußen schob."Ich muss dir was erzählen" rückte Kai hervor und tippelte ungedulig mit seinem Fuß auf dem Boden herum, als wir uns auf einer Parkbank niedergelassen hatten.
"Okay" antwortete ich gespannt und räkelte mich in der angenehmen Novembersonne.
Es sollte einer der letzten schönen Tage in diesem Jahr sein. Entspannt atmete ich die kühle Luft ein, schon seit Vier Tagen war ich nicht mehr draußen gewesen und auch jetzt nur unter Beaufsichtigung. Wobei die Schwester auf einer anderen Bank saß und in einer Zeitschrift blätterte.
"Ich hab dir doch von Julian erzählt" leicht nickte ich. "Er hat gestern auf das Insta Bild reagiert" Kai's Miene verzog sich kein bisschen. Fand er das jetzt gut oder schlecht?
"Ich war erst skeptisch, er fragte wer du bist. Eigentlich schuldete ich ihm keine Antwort und las die Nachricht einfach nur, aber er ließ nicht locker und schrieb, dass er mich gerne mal wieder sehen würde. Es gäbe viel zu bereden." sachte hob ich meinen Blick und sah in sein Gesicht, er wirkte gelassen.
"Keine Ahnung warum, aber wir treffen uns am Freitag." Kai bließ die angestaute Luft aus.
Meine Reaktion fiel sparsam aus. Ich wusste nicht so ganz, was ich davon halten sollte, ich kannte Julian ja nicht, aber er hatte die Freundschaft zu Kai aufgegeben, so wie ich es mitbekommen hatte.
Mein bisheriger Eindruck war nicht sehr gut, doch ich sollte besserem belehrt werden.-
Wuhu. Ich habs auch mal wieder geschafft.
Hoffe ihr mögt das Kapitel.Würdet ihr das Treffen zwischen Kai und Jule gerne lesen wollen, also dann aus Kai's Sicht oder ist das überflüssig?
Question of the day:
Habt ihr irgendwelche Glückszahlen?
➳ Ich mag die Zahlen 13 und 32, aber Glück haben sie mir irgendwie auch noch nicht gebracht xDSee you♡
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Dancing with a stranger -Kai Havertz
Fanfiction"Look what you made me do I'm with somebody new Oh baby I'm dancing with a stranger" Aufgrund einer anstehenden Hochzeit wollten Alea und ihr Freund Gabriel an einem Tanzkurs teilnehmen, als dieser sich dann urplötzlich von ihr trennt, muss die Schü...