Der Montag verging träge, es war wieder etwas wärmer geworden, wohl für das letzte mal in diesem Jahr.
Knappe 20 Grad zeigten das Thermometer an, für Ende Oktober wirklich warm, doch schon am Ende der Woche wurde die nächste Kältewelle angesagt.
Zum Mittagessen saß ich mit den Jungs in der Cafeteria, wir hatten alle noch bis 17 Uhr Schule und Elian und ich würden noch einen Test in Englisch schreiben.-
"Ich fahr euch heute in die Schule, muss später noch in die Stadt" meine Mutter leitete am Dienstagmorgen den ersten Schritt meines Planes ein.
Elian schien jedoch verwirrt und hinterfragte es, Mama lenkte aber gekonnt ab und scheuchte uns aus dem Haus.Wir hatten heute nur Fünf Stunden, zwei davon waren Sport, den ich nicht mit den Jungs zusammen hatte. Leider.
Die ganzen aufgetakelten Tussis, die sich vor der Sportstunde nochmals Wimperntusche auftrugen und vor jedem Ball schreiend wegrannten, waren mir zu viel.
Es gab gottseidank auch ein paar normale Mädels, aber die schenkten mir genausowenig Beachtung, wie ich ihnen. Aber damit kam ich klar, vorallem wenn wir, wie heute, Runden laufen mussten, dann konnte ich mich immerhin besser auf meine Atmung konzentrieren.
Schon nach der zweiten Runde überkam mich ein Hustanfall, es wurde so schlimm, dass mich unsere Sportlehrerin aussetzen ließ. Das Wasser bekam ich nichtmal ansatzweise runtergeschluckt.
Mich beschlich sofort der Verdacht, dass ich mir irgendwo eine Erkältung eingefangen habe, aber das Husten war das einzige Indiz dafür.
So plötzlich er gekommen war, ging der Hustanfall auch wieder und ich konnte weiterlaufen, als ob nichts passiert wäre."Alles klar?" fragte mein Bruder, als ich auf ihn und die anderen, in der Pausenhalle, traf.
Mein Kopf war noch Knallrot, von dem Ausdauerlauf, aber ich nickte.
Nur noch eine Stunde Mathe mussten wir hinter uns bringen, leider war ich in diesem Fach eine totale Niete, weshalb es mir doppelt schwer fiel aufzupassen. Vorallem bei der schrulligen Frau Kneiß, die mich sowieso auf dem Kicker hatte.
Nur dank Chris und Johannes, zwischen denen ich saß, überlebte ich die 45 Minuten ohne ihr an die Gurgel zu springen.
Als es dann endlich klingelte, sprang ich hektisch auf und packte meine Sachen zusammen, Elian wartete schon vor der Tür auf mich. Zusammen liefen wir auf den Parkplatz zu.Ich war jetzt doch ziemlich aufgeregt, wie mein Bruder reagieren würde, aber auch was die vielen anderen Schüler hier denken würden. Leider befanden sich viel mehr Leute auf dem Parkplatz, als ich es mir erhofft habe.
Hoffentlich lief alles glatt."Holt uns Mama wieder?" kam es von Elian.
Ich wollte gerade 'Ja' sagen, als ein röhrender Motor die Aufmerksamkeit, aller Anwesenden, auf sich zog.
Ein Grinsen spiegelte sich auf meinen Lippen wieder, nachdem ich den bekannten schwarzen Lamborghini erblickt hatte.
Er machte keine Anstalten auf einem Parkplatz zum stehen zu kommen, sondern fuhr direkt vor uns vor.
Gefühlt alle Augenpaare waren auf ihn gerichtet, zumindest die der Jungs, aber als er dann ausstieg und sich an sein Auto lehnte, begann bei den Mädels das tuscheln."Ist das Kai Havertz?" hörte ich es von irgendwo.
Meinem Bruder fielen fast die Augen aus dem Kopf und auch die Reaktion seiner Freunde ließ nichts zu wünschen übrig.Lachend löste ich mich aus der Gruppe und lief strikt auf den großen, braunhaarigen Jungen zu.
Das war's dann wohl mit meinem Leben im Rückhalt.
Was im Nachhinein gar nicht so blöd war, eine Veränderung hatte her gemusst und vielleicht war sie hiermit gekommen.Kai kam einige Schritte auf mich zu und schloss mich in seine Arme.
"So dramatisch hätte es auch nicht werden müssen." flüsterte ich grinsend.
"Ach. Drama kann es nie genug geben." lachte er und wir drehten uns zeitgleich zu meinem Zwillingsbruder und seinem Gefolge um, die immernoch wie versteinert da standen und das Auto musterten.Während ich auf ihn zu ging, erfüllte Kai einige Fotowünsche, was wirklich nett von ihm war.
"Du hast nie erwähnt, dass Kai, Kai Havertz ist." schnauzte Elian mich an.
"Denkst du ich hätte das gewusst. Ich habe ihn ja davor nichtmal gekannt." warf ich ihm an den Kopf.
"Und was macht er hier?" skeptisch betrachtete er ihn, wie er Autogramme gab.
"Er fährt uns nach Hause." erwiderte ich, sofort erhellte sich Elians Miene.
"Oh mein Gott. Nicht dein Ernst." quiekte er auf.
Die anderen sahen ihn teils traurig, teils böse an, woraufhin ich ihnen einen entschuldigenden Blick schenkte."Na komm." ich zerrte meinen Bruder zu Kai's Auto.
Die Meute um ihn war verschwunden und er begrüßte meinen Bruder.
"Du bist also Elian?" er klatschte mit ihm ein und Elian nickte schüchtern.Im Auto, ich hatte mich extra auf die Rückbank gesetzt, strich mein Zwilling ehrfürchtig über die Armatur. Ich würde behaupten er behandelte das Auto jetzt schon besser, als sämtliche Mädchen.
"Wie viel PS hat das Ding?" schon die ganze Zeit musste ich die fachlichen Gespräche über mich ergehen lassen.
"639" genervt lehnte ich mein Kopf gegen die Scheibe.
Was tut man nicht alles für seinen Bruder.Nachdem wir noch einen Abstecher auf die Autobahn gemacht hatten, um das 'Baby' auf volle Leistung zu bringen, fuhren wir endlich nach Hause.
Elian sprang sofort aus dem Auto, damit er noch einige Bilder knipsen konnte.
Stöhnend fasste ich mir an den Kopf."Das war deine Idee, ich übernehme keine Schuld" abwehrend hob Kai die Hände.
"Jaja. Faszinierend wie sehr ihr in euer Element vertieft wart." lachte ich.
"Hast du heute noch Training?" fragte ich den Fußballer, der den Kopf schüttelte.
"Hatte heute morgen schon""Perfekt, dann wirst du jetzt noch meine Mama kennenlernen. Sie kann echt gut kochen." forderte ich Kai auf.
"Gegen Essen habe ich nichts einzuwenden." lachte er und schwang sich aus dem Sportwagen.
Meine Mutter stand schon in der Tür und stellte sich Kai vor, ich hoffte einfach, dass sich keiner peinlich benehmen würde.
Elian nahm Kai voll in Anspruch, er belagerte ihn mit Fragen über Fußball oder Autos, aufjedenfall benahm er sich wie ein hibbeliges Kleinkind. Kai konnte nichtmal in Ruhe seine Schuhe ausziehen.
Ich war froh, als meine Mutter ihn zum Tisch decken aufforderte."Tut mir leid, er benimmt sich wie ein Kleinkind." entschuldigend sah ich Kai an.
"Alles gut. Ich bin das gewohnt." lachend stieß er sich vom Türrahmen ab und kam auf mich zu. "Ich finde es toll, dass du ihm das ermöglicht hast. Ich glaube es hat ihm echt viel bedeutet."
Seine Worte hinterließen Spuren.
"Mir hat es echt viel bedeutet, dass du das gemacht hast. Das war nichts selbstverständliches." aufrichtig sah ich den älteren an.
Kai lächelte und schob mich anschließend in die offene Küche, da uns meine Mutter gerade gerufen hatte.
Es gab asiatische Gemüsepfanne mit Glasnudeln. Eines meiner Lieblingsgerichte, vorallem wenn es meine Mutter gemacht hatte."Mann bin ich voll" stöhnte Kai und hob seine Hand an den Bauch. Mir ging es nicht anders, ich konnte einfach nicht aufhören, dafür war es zu gut.
"Was dagegen wenn ich noch hier bleibe? Hab sonst nichts zu tun." fragte Kai an mich gewidmet.
Ich schüttelte den Kopf "Ganz im Gegenteil. Dann kannst du mir bei den Hausaufgaben helfen." gehässig grinste ich den Fußballer an.
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Dancing with a stranger -Kai Havertz
Fanfiction"Look what you made me do I'm with somebody new Oh baby I'm dancing with a stranger" Aufgrund einer anstehenden Hochzeit wollten Alea und ihr Freund Gabriel an einem Tanzkurs teilnehmen, als dieser sich dann urplötzlich von ihr trennt, muss die Schü...