"Auf was soll der denn eifersüchtig sein?" fragend richtete ich mich auf und stütze meinen Ellenbogen auf meinem Knie ab.
"Na hast du nicht gesehen wie er Julian angeschaut hat, der außerdem neben dir im Bett lag?" erwiederte Viktoria. Ich verzog meinen Mund, wieso sollte Kai denn eifersüchtig sein, er wollte doch, dass ich einen besseren Eindruck von Julian bekomme und den habe ich jetzt sogar. Wir haben uns wirklich gut verstanden, aber da soll Kai sich doch nicht darüber aufregen, dann hätte er uns einander nicht vorstellen sollen.
Unschlüssig starrte ich auf unseren Chat, sollte ich ihm etwas schreiben, oder ihn persönlich darauf ansprechen?
Die Entscheidung verschwand in meinem Kopf, als meine Mutter in der Tür auftauchte, erfreut breitete ich meine Arme aus. Heute hatte ich sie gar nicht mehr erwartet."Ich hab euch was mitgebracht" geheimnisvoll krustelte sie in ihrer Tasche herum, bis sie zwei Löffel und zwei Becher Eis hervorzog.
"Oh mein Gott" quietschte Viki auf und auch mir lief schon das Wasser im Mund zusammen. Das Essen hier war zwar nicht ganz so schlecht, aber Eis war dafür trotzdem eine willkommene Abwechslung.
Keine Minute später machten wir uns über das Eis her, während wir fröhlich mit meiner Mutter plauderten, die aber wenig später schon nach Hause geschickt wurde. Mit der Schwester war da nicht zu spaßen.
Früh gingen wir ins Bett, da ich Morgen zum Check-Up musste und Viki zur Physiotherapie.
Doch noch lange lag ich wach, dachte daran, was die Jungs gerade so machten, ob sie feiern waren oder wie es Kai gerade ging. Ob er wirklich eifersüchtig war.-
Mein Check-Up verlief erstaunlich schnell, Doktor Can war erfreut mich zu sehen und teilte mit, dass so weit alles gut war. Anschließend musste ich auch noch zur Physiotherapie, da die Frau am Montag nicht da sein würden.
Als ich dann endlich wieder auf unserem Zimmer war, ging ich sofort unter die Dusche und ließ mich anschließend erschöpft in mein Bett fallen. Gelangweilt zappte ich durch die Fernsehsender, doch nichts interessierte mich, also griff ich nach einem Buch und begann zu lesen. Bis Viktoria endlich in das Zimmer geschoben wurde, in ihrem Gesicht trohnte ein breites Grinsen.
"Alea, du glaubst es nicht" begeistert setzte sie sich auf das Bett und atmete durch. "Was denn?" fragte ich nach "sag schon" quengelte ich, da sie immer noch nicht mit der Sprache hinausrückte."Ich war gerade bei Doktor Can und sie hat mir meine Blutergebnisse mitgeteilt. Meine Leukozyten Anzahl hat sich fast normalisiert. Der Blutkrebs lässt sich besiegen, ich hab es fast geschafft." presste sie hervor und lachte danach kurz auf. Ungläubig schaute ich sie an "Oh mein Gott, das freut mich so für dich" schnell zog ich sie in eine feste Umarmung.
"Nach einem Jahr-" eine Träne kullerte über ihre Wange "ein Jahr musste ich hier drin verschwenden und jetzt ist das voraussichtlich mein letzter Chemo Block" sie warf ihre Arme in die Luft und lachte lauthals los. So musste sich Freiheit anfühlen. Ihr Zustand machte mich glücklich doch führte mir wieder vor, dass das bei mir noch ein langer Weg sein würde.
Trotzdem freute es mich riesig für sie und außerdem gab es mir Hoffnung. Wenn andere es schaffen konnten, würde ich es auch schaffen können.
"Ich ruf gleich mal meine Eltern an" ich öffnete meine Arme und ließ sie nach ihrem Handy greifen. Auch ich schaute auf mein Display, das gerade aufleuchtete, für einen Moment hoffte ich irgendwie, dass es Kai war, aber es zeigte mir nur Elian an.Wir hatten nicht weiter darüber geredet, aber Kai hatte Morgen ein Spiel, weswegen er heute bestimmt nicht hier auftauchen würde. Er stand gottseidank wieder im Kader, aber ob er spielen würde stand in den Sternen. Es wurde kein Geheimnis daraus gemacht, dass er gerade ein Formtief durchlebte.
Ich wollte ihn ehrlich gesagt aber auch nicht darauf ansprechen, wenn es Fußball betraf konnte er ganz schön impulsiv reagieren. Das habe ich, in den zwei Monaten, die wir uns jetzt kannten, schon häufiger feststellen müssen. So gerne würde ich ihm helfen, wenn ich mur wüsste wie.Den Vormittag verbrachte ich nur im Bett, bei diesem Regenwetter war auch gar nichts anderes möglich. Nachdem die Infusion durch war lehnte ich mich zurück und fing eine neue Serie an. Viktoria hatte Besuch von einer Freundin aus Bochum und war deswegen mit ihr in die kleine Bäckerei, im Foyer des Klinikums verschwunden.
Gerade als ich die nächste Folge anklicken wollte, sprang die Tür auf.
Wie so oft flog mein Blick dorthin und erwartete Elian oder einen meiner Freunde. Aber es war keiner von ihnen. Sondern der, mit dem ich Heute am wenigsten gerechnet hätte.
Kai.
Mit nassen Haaren und durchweichten Klamotten.
Seine Augen waren Dunkel und das normalerweise fröhliche Funkeln wirkte traurig oder böse. Ich konnte es nicht genau deuten. Ohne weitere Worte zog er seine Schuhe aus und seinen Pulli über den Kopf, dabei rutschte das T-Shirt darunter mit nach oben, so dass ich einen deutlichen Blick auf seinen Oberkörper erhaschen konnte. Irgendwo in meiner Magengegend entstand ein flaues Zwicken.
Immernoch schweigend schlüpfte er unter meine warme Bettdecke und ließ sein Kopf murrend auf das Kissen fallen.
"Kai?" fragte ich schließlich, da mir das Verhalten nicht bekannt war.
"Was?" fauchte er, seine Augen waren geschlossen und seine Hand presste sich gegen die Schläfe.
"Darf ich fragen, was hier gerade los ist? Solltest du nicht gerade Fußball spielen?" Kai's Miene verhärtete sich, doch er öffnete seine Augen und schaute mich undurchdringlich an "Sollte ich, ja." gab er scharf in den Raum "Der Trainer hat mich kurz vor knapp wieder aus dem Kader gestrichen, das ist los." er drehte seinen Kopf wieder von mir weg.
"Oh" verließ es meinen Mund "Wieso?" hakte ich nach und setzte mich auf, um Blickkontakt zu finden.
Ich wusste ja, dass er im Moment nicht gut spielte, aber warum sollte er denn dann aus dem Kader gestrichen werden? Wenn es darauf ankommen würde, wäre Kai da und würde Leistung bringen.
Der Fußballer stöhnte auf "Ich will nicht darüber reden, Alea. Lass einfach stecken." keifte er schon wieder. Langsam hob ich meine Augenbrauen, Kai hatte sich auf die Seite gedreht und starrte die Wand an. Aber das wollte ich mir nicht weiter gefallen lassen, Kai half mir, wenn es gerade nicht lief und das wollte ich zurückgeben. Selbst wenn es ihm gerade nicht passte.
"Nein Kai. Erzähls mir-" setzte ich an, wurde aber sofort unterbrochen. Kai drehte sich ruckartig um und fixierte mein Gesicht. Seine Augen funkelten immernoch. "Lass es einfach. Zum zweiten Mal, ich will nicht darüber reden."
Geschockt blickte ich dem braunhaarigen entgegen, ließ mich wieder ins Kissen sinken und drehte mich weg. Ich war enttäuscht, darüber, dass er sich so verschloss, nachdem ich mich ihm immer geöffnet hatte. Ich dachte er könnte mir vertrauen.-
Baaam. Eigentlich war das Kapitel so gar nicht geplant, aber mir kam die Idee dazu einfach so. Haha.
Findet ihr Aleas Reaktion übertrieben, oder könnt ihr es nachvollziehen?Wart ihr schon mal im Stadion? Wenn ja, wie oft und wo?
➳War erst ein Mal in der Allianz Arena🌚💫See you♡
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Dancing with a stranger -Kai Havertz
Fanfiction"Look what you made me do I'm with somebody new Oh baby I'm dancing with a stranger" Aufgrund einer anstehenden Hochzeit wollten Alea und ihr Freund Gabriel an einem Tanzkurs teilnehmen, als dieser sich dann urplötzlich von ihr trennt, muss die Schü...