Als das nächste Lied aus der Box tönte sprang Kai auf und zog mich von meinem Stuhl. Lachend stolperte ich ihm an der Hand hinterher. "Warum so stürmisch?" fragte ich, als er zum Stehen kam. Der Fußballer zog meine Hände in seinen Nacken und platzierte seine an meiner Hüfte. Eine angenehme Wärme machte sich in meiner Magengegend breit.
"Findest du nicht auch-" er stoppte und schob meine Hand zurück zu seinem Nacken, da diese gerade heruntergerutscht war "dass dieses Lied perfekt zu uns passt?" beendete er seinen Satz.
Ich hörte auf den Text und musste bei dem Refrain sofort grinsen.'Look what you made me do
I'm with somebody new
Oh Baby I'm dancing with a stranger.'Es erinnerte mich tatsächlich an unsere Anfänge, als Gabriel sich urplötzlich von mir getrennt hatte und auch Kai von seiner Ex sitzen gelassen wurde und wir irgendwie zueinander gefunden hatten.
"Das mit 'Stranger' passt aber nicht mehr" flüsterte ich. Kai lachte "Ja, das stimmt wohl. Aber das ist auch besser so, oder nicht?"Wir hatten mittlerweile angefangen uns zu bewegen und schaukelten durch den Raum. Das richtige tanzen hatten wir nach dem zweiten Mal aufgehört, da mir mein momentaner Zustand leider nicht mehr erlaubte.
"Danke, dass du mir das ermöglicht hast." hauchte ich einige Minuten später, nachdem ich schon wieder völlig außer Puste war.
Kai hatte mich auf seinen Schoß gezogen und gemeinsam betrachteten wir das Flackern des Kerzenscheins.
Der ältere gab ein zufriedenes Brummen von sich und platzierte sein Kinn auf meiner Schulter.
Mit seiner Hand spielte er mit dem Armband, das um mein rechtes Handgelenk geschlossen war, und verschränkte kurz darauf unsere beiden Hände. "Willst du dich wieder umziehen?" fragte Kai nach einer Weile, in der ich öfters an dem Ausschnitt meines Kleides rumgezupft hatte. Ich nickte "Wird langsam unbequem." Also stand ich wieder auf und wartete darauf, dass Kai mir folgen würde. Dieser wank jedoch ab und meinte ich solle mich schonmal umziehen, während er hier noch aufräumte.In meinem Zimmer wechselte ich meine Klamotten, machte mich bettfertig und zog mir wieder meine heißgeliebte Mütze über.
Total ausgelaugt ließ ich mich auf die Matratze plumpsen, die ein wenig unter mir nach gab. Erstaunlich, wie wenig Ausdauer ich noch hatte und dabei war ich ständig bei der Physio. Mir war bewusst wie steinig und hart der Weg werden würde, wenn ich hier raus war, aber dafür musste ich die Chemo erstmal unbeschadet überstehen.Ich vermisste die Schule, meine Freunde, die Zeit zuhause bei meiner Familie. Alle versuchten es mich besser fühlen zu lassen und das funktionierte. Aber immer nur für den Moment.
Bis eine Situation wie diese erfolgte. Ich war alleine und dachte nach.
Und das machte mich traurig."Alea?" Kai's Kopf schob sich durch die Tür. "Alles okay?" hakte er nach und blickte hektisch in den Flur zurück.
Doch er ging gar nicht weiter auf seine Frage ein, sprang in mein Zimmer und zog nervös die Türe zu.
"Ähm, ich wäre echt gerne bei dir geblieben, aber die Krankenschwester verfolgt mich." gab er von sich und fuhr durch die gegeelten Haare. Schmunzelnd stützte ich mich auf die Unterarme und beobachtete den Fußballer, wie er bei jedem kleinsten Geräusch verschreckt zur Tür schaute.
"Sie hat gesagt sie wirft ihre Schuhe nach mir, wenn sie mich nochmal nach der Besuchszeit hier sehen sollte." er wirkte fast schon ehrfürchtig, als er das sagte und ich anschließend in Gelächter ausbrach.
"Nicht so laut" zischte der Ältere und presste eine Hand auf meinen Mund.
Er benahm sich gerade wirklich wie ein kleiner Junge, der von seiner Lehrerin zusammen gestaucht wurde."Schon gut" nuschelte ich gegen Kai's Hand und drückte sie von meinem Mund weg. Ein Grinsen konnte ich jedoch nicht unterdrücken.
"Dann verschwinde lieber mal, bevor du noch einen Schuh im Gesicht kleben hast" verschmitzt sah ich den braunhaarigen an, der mich überrascht musterte "Du kleines Biest" lachte er und zog mich in eine kurze Umarmung.Als wir uns wieder gelöst hatten kroch klammheimlich eine bedrückenden Stille zwischen uns. Was nicht zuletzt an meinem kurzen Aussetzer lag, da Kai unglaublich nahe an meinem Gesicht war. Sein Blick huschte kurz zu meinen Lippen, dann zurück zu meinen Augen. In seinen Augen spiegelte sich mein Gesicht wieder, das etwas entgeistert wirkte.
Es waren nur noch wenige Zentimeter die unsere Münder voneinander trennten.Sich annähernde Schritte ließen uns dann allerdings ein wenig auseinander fahren. Überfordert bließ ich die angestaute Luft aus meiner Nase heraus.
Kai prüfte die Tür, bevor er mir zögerlich einen Kuss auf die Stirn drückte."Schlaf gut, Alea." murmelte er, mehr oder weniger halbherzig, und schlich dann aus meinem Zimmer.
Seufzend lehnte ich mich gegen die Tür.
Es war doch sonst nie so angespannt zwischen uns."Wie auch immer" sprach ich mir selbst zu. Es wird sich schon wieder einkriegen.
-
In zwei Tagen war Weihnachten.
Glücklich über diese Erkenntnis schwang ich mich aus dem Bett, um ins Bad zu gehen. Elian hatte ich beauftragt ein Geschenk von uns beiden für unsere Mutter zu besorgen und Mama hatte ich darauf angeheuert ein Geschenk für Elian und Kai zu besorgen. Natürlich hätte ich meine Weihnachtseinkäufe gerne selber gemacht, aber ich konnte ja nicht einfach so aus dem Krankenhaus hinaus spazieren.
Kai und seine Mannschaft hatten seit gestern offiziell Winterpause.
Er hatte mir schon vorher erzählt, dass er das ganze Weihnachtsfest über bei seiner Familie in Aachen sein würde bevor er dann mit einigen seiner Freunde nach Dubai fliegen wird.Das ganze wollte ich ihm nicht ausschlagen, er verbrachte schon so viel Zeit bei mir, da sollte er auch endlich mal ungestört Zeit mit seinen Freunden verbringen.
Auch wenn ich ein wenig traurig darüber war, ihn bis zum nächsten Jahr nicht mehr zu sehen.Da er morgen fahren würde, hat sich der Fußballer heute für das letzte Mal in 2019 angekündigt. Meine Mutter hatte mir das Geschenk bereits gestern vorbeigebracht und in schönes Papier eingewickelt.
Ich hoffte wirklich, dass er sich darüber freuen wird.Nachdem die Infusion durchgelaufen war und anschließend noch die tägliche Visite geschafft war, sprang ich unter die Dusche und wartete wenig später auf Kai, der wie aufs Wort in meinem Zimmer stand.
"Hi" sagte er und umarmte mich kurz.
"Na, schon alle Koffer gepackt?" zog ich ihn auf, da er mich gestern voll im Stress angerufen hatte um zu fragen, was er alles im Urlaub brauchen würde. Als ob ich das wissen sollte.
"Ja endlich, dank deiner grandiosen Hilfe" grinste er.
"Ich hab übrigens noch was für dich."-
Ich melde mich endlich auch mal wieder. Es tut mir echt leid, dass es von mir in der letzten Zeit gar nichts zu hören gab, ich habe mich allerdings noch im Ende der Klausurenphase befunden, aber jetzt ist vorerst mal alles geschafft. Außerdem bin ich ziemlich holprig ins neue Jahr gestartet, die Aussichten auf 2020 können theoretisch gesehen nur noch besser werden xD.
Ich hoffe ihr seid besser in das neue Jahr gerutscht als ich und ihr könnt euch jetzt wieder auf regelmäßigere Updates freuen.Question of the day:
Wohin geht ihr dieses Jahr so in den Urlaub?🌴✈
➳Also wir gehen in den Pfingstferien nach Norwegen. Da bin ich schon mega gespannt und ich freue mich echt rieeeesig drauf.🌍👀See you♡
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Dancing with a stranger -Kai Havertz
Fanfiction"Look what you made me do I'm with somebody new Oh baby I'm dancing with a stranger" Aufgrund einer anstehenden Hochzeit wollten Alea und ihr Freund Gabriel an einem Tanzkurs teilnehmen, als dieser sich dann urplötzlich von ihr trennt, muss die Schü...