Durch das knallen der Tür war ich wieder aufgewacht. Doktor Braun und eine Frau mit Kittel hatten den Raum betreten und trugen ein breites Grinsen im Gesicht. Irritiert richtete ich mich auf und spürte sofort einen warmen Körper rechts neben mir.
Mit einem kurzen Schulterblick sah ich direkt in Kai's Gesicht, der friedlich schlief.
Auf den zwei Stühlen sah ich meine Mutter und Elian, die wohl auch ein wenig schlaf abbekommen hatten, wann die wieder in mein Zimmer gekommen waren, hatte ich auch nicht mitbekommen.
Ich rüttelte leicht an Kai's Schulter, der schmatzend die Augen öffnete und sich umsah."Oh, ähm" er räusperte sich und rutschte aus meinem Bett.
Sofort war seine ausgestrahlte Wärme weg und ich zog fröstelnd die Decke höher.
Mama stand wieder neben mir und hielt meine Hand."Ich hoffe sie haben den Schock alle etwas verdaut. So etwas zu hören ist nie leicht." Wir nickten betroffen.
"Das ist Doktor Can, Chefärztin der Onkologischen Station." sie machte einen freundlichen Eindruck und lächelte uns zu.
"Wir würden dich jetzt bereit machen zum Versetzen und dann auch noch heute mit der Chemo anfangen. Bevor sich Metastasen bilden können.-" er stockte und lächelte mich an "Ich bin optimistisch, es wird zwar alles seine Zeit brauchen, aber wir haben eine Heilungschance von 91%, das ist sehr hoch. Wir werden den Tumor ganz aus deinem Körper entfernen können, die Chance, dass der Krebs dann nochmal zurückkehren könnte ist vorhanden, aber wirklich sehr gering."Meiner Mutter liefen Freudentränen über die Wangen und auch mein Bruder war aufgesprungen, um unsere Mama zu umarmen.
Alleine Kai's Blick konnte man entziehen, dass ihm ein Stein vom Herzen gefallen war. Nicht nur ihm."Ich wünsche dir Alles Gute auf deinem Weg Alea und dass die Chemotherapie schnell anschlägt. Dann überlasse ich sie jetzt dir." Doktor Braun klopfte seiner Kollegin auf die Schulter, welche ihn dankend ansah.
Elian schlang seine Arme um mich und gab mir einen Kuss auf die Backe, es bedarf keiner Worte. Auch meine Mutter drückte mir einen nassen Kuss auf die Stirn. Kai hielt sich im Hintergrund, lächelte mich aber zufrieden an, als sich unsere Blicke verhakten
"Darf ich sie duzen Alea?" Ich nickte.
"Schön. Ich werde dich jetzt wieder von den Monitoren lösen und dann in dein neues Zimmer bringen. Du hast sogar schon eine Zimmergenossin." begann sie zu sprechen.Ein zweier Zimmer also. Fand ich eigentlich nicht schlecht, so konnte ich mich wenigsten ein wenig ablenken, von der Tatsache, dass ich Krebs hatte.
Doktor Can half mir aus dem Bett zu kommen und verfrachtete mich in einen Rollstuhl.
"Deine Mutter und dein Bruder bringen dir gleich deine Sachen hinterher. Wir gehen schon mal vor, okay?" Ein heißeres Ja entwich meinen Lippen."Alea, ich muss jetzt gehen, ich treffe mich heute noch mit meinen Eltern, Morgen komme ich wieder." Kai winkte noch und verschwand dann durch die Tür, ehe ich ihn fragen konnte, ob er morgen nicht ein Spiel hatte.
Ich würde es dann ja sehen, wenn er auftauchen würde.Doktor Can schob mich auf einen Aufzug zu und wir warteten, bis sich die Türen öffneten.
"War das dein Freund vorhin?" verschwörerisch zwinkerte sie mir zu, woraufhin ich mich verschluckte und hustete. "Nein. Nein. Mein bester Freund." antwortete ich zögernd.
"Achso" schmunzelnd wandte sie sich wieder ab und schob mich in den Fahrstuhl.Es kam mir so blöd vor, nur herumgeschoben zu werden, ich konnte doch noch laufen, der Krebs betraf ja nicht meine Beine.
Dennoch ließ ich mich durch die Gegend schieben, bis wir an der Station ankamen.
Es war ein langer Gang, es gab einen Eingangsbereich mit einem Tresen, hinter dem einige Schwestern oder Ärzte saßen.
An einer Pinnwand hingen Bilder von Personen, jeder Altersklasse.
"Die haben alle den Krebs besiegt und ganz bald wird auch dein Bild da hängen" Doktor Can zeigte auf die Pinnwand.
Das gefiel mir und breit lächelnd zog es uns weiter. Fast am Ende des Ganges stoppten wir, die Ärztin klopfte kurz und zog dann die Tür auf."Viktoria, du bist ja schon da" rücklings zog sie mich ins Zimmer, wo ein Mädchen auf dem Bett saß, etwa in meinem Alter.
"Ging heute nicht so lange" antwortete sie."Alea das ist Viktoria, Viktoria Alea" stellte sie uns einander vor. Meine neue Zimmergenossin lächelte mich breit an.
"Ich denke ihr werdet euch verstehen. In einer Stunde bekommst du deine erste Infusion. Bis dann." Doktor Can hatte mir noch in das Krankenbett geholfen und war dann gegangen."Was hast du?" neugierig blickte mich Viktoria an, ihre Augen strahlten in einem hellen blau und auf ihrem Kopf trug sie eine Mütze.
Ob ich auch schon bald keine Haare mehr haben würde?
Meiden konnte ich es wohl oder übel nicht, es war einzig und allein eine Frage der Zeit."Tumor in meinem Lungenflügel und du?" hakte ich nach.
"Leukämie-" sie seufzte "Wie lange wirst du hier bleiben? Ich sitze schon seit einem Jahr."
Ich verzog mein Gesicht, bei dem Gedanken, so lange nichts anderes als Krankenhauswände zu sehen.
"Hoffentlich nicht lange. Für's erste sind Drei Blöcke Chemo angesetzt" versuchte ich wiederzugeben, was mir Doktor Can gerade noch erzählt hatte.
Wir unterhielten uns noch eine Weile, wir hatten uns auf anhieb gute verstanden, bis Elian das Zimmer betrat.
Interessiert musterte er den Raum und beäugte Viktoria etwas länger.
Er stellte den Koffer vor meinen Schrank."Ist das dein Freund?" völlig ungehobelt wendete sie sich an mich.
Elians Blick schnellte zu ihr, wir verzogen beide schockiert und angewidert das Gesicht und mein Zwilling gab Kotzgeräusche von sich.
"Um Gotteswillen, niemals. Elian ist mein Zwillingsbruder" prustete ich los und auch Elian verfiel in ein schallendes Gelächter.
Und es tat ungelogen so gut, es fühlte sich an, als ob die ganze angesammelte Angst und Anspannung langsam wegflog. Für den Moment war alles wieder gut."Die Jungs kommen Morgen vorbei, okay?" fragte mich mein Bruder, woraufhin ich nickte, ein wenig Gesellschaft war auch nicht schlecht.
Dann kam meine Mutter ins Zimmer und machte sich daran den Schrank einzuräumen, ich wollte aufstehen und ihr helfen, aber noch im selben Moment hatte sie mich zurück ins Bett kommandiert."Wie alt bist du eigentlich?" Viktoria hatte ihre Zeitschrift weggelegt.
"Achtzehn und du?" Sie antwortete mit "Siebzehn." und zog ihre Mütze vom Kopf, unter der ihr kahler Kopf zum Vorschein kam.
"Das wird mir auch passieren, oder?" ich deutete auf ihren Kopf.
Sie nickte "Stylisch oder?" ein Grinsen entfleuchte meinen Lippen.Vikroria hatte einfach diese unbeschwerte und ungehemmte Art, die eigentlich gerade Krebspatienten nicht haben. Trotzdessen, dass sie schon ein ganzes Jahr hier war, war sie eine fröhliche und optimistische Person. Von der ich mir in Zukunft eine Scheibe abschneiden wollte.
Vielleicht würde es gar nicht so schlimm werden.-
Irgendwie bin ich in letzter Zeit mega unzufrieden mit meinen Kapiteln. Ich hoffe trotzdem, dass sie euch ein bisschen gefallen.🙈
Geht ihr gerne feiern, oder seid ihr eher die Menschen, die gerne einfach im Bett bleiben?
➳Bei mir ist's unterschiedlich, ich liebe es zwar auf Partys zu gehen, aber bleibe abends auch gerne mal zu Hause.💆🏼♀️See you♡

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Dancing with a stranger -Kai Havertz
Fanfiction"Look what you made me do I'm with somebody new Oh baby I'm dancing with a stranger" Aufgrund einer anstehenden Hochzeit wollten Alea und ihr Freund Gabriel an einem Tanzkurs teilnehmen, als dieser sich dann urplötzlich von ihr trennt, muss die Schü...