Illusion

2.7K 158 143
                                    

Es war ein schauriger Nachmittag, den Hecate wie gewohnt alleine verbrachte. Das Donnern hallte durch den ganzen Saal, während die Blitze die Dunkelheit zum leuchten brachte. Meistens saß sie immer in der Dunkelheit und wollte keinen einzigen Sonnenstrahl auf ihrer hellen blassen Haut spüren, es war ihre Bestimmung sich dort zu befinden. Die schwarzen Vorhänge ihrer Fenster tauchten ihren Platz in die völlige Dunkelheit. ,, Götter erhört mich! Seht meine Wut,meine Lust auf mehrere Schlachten gegen euch! Ihr habt es so gewollt, doch nun werdet ihr dafür bezahlen!", Hecate fuhren diese Gedanken so schnell durch den Kopf, dass sie sofort schlimme Kopfschmerzen erlitt. Sie war eine furchtlose Kriegerin, sie hatte vor niemandem Angst. 

,, Du wirst niemals eine Chance bei ihm haben!", sie sah das dreckige Grinsen des Engels welches sie dermaßen provozierte und von Tag zu Tag immer mehr verletzte. Sie war größtenteils Schuld an den viele Leid, den sie durchmachen musste.  Niemals würde sie Hecate aufhalten! Sie war nur ein ahnungsloser Engel und nichts weiteres als ein Stück Geflügel für sie, was sie immer gerne verspeisen wollte. Ein Armes Tier was nach Frischfleisch suchte, so empfand Hecate das ganze. Ein Tier das etwas gutes erreichen wollte und nicht unbedingt den dunklen Nebel betrat! Feuer war die Rache...Blitz die Wut...Wasser die Erlösung und Eis die Verwirrung. Sie saß auf ihrem großen schwarz-goldenen Thron und strich mit ihrer zärtlichen Hand ihren langen schwarzen Zopf, der so weich wie Seide war und dicht zusammen stand. Ihr war es klar wie sie zumindest weiter handeln musste, jedoch fing sie wieder an zu zittern und ihre großen grün-gelben Augen standen weit offen. Ihr wurde schwindelig und sofort schnappte sie nach Luft. Wie ein zerbrochener Spiegel stand die Gestalt des Engels erneut vor ihren Augen. ,,Geh Karael !", zischte sie den Engel wütend an und sah nur noch das verschwommene eines schwarzen Schatten von dem göttlichen Wesen. Sie versuchte sich zu beherrschen, sie war kurz davor ihre ganze Wut und ihre zerstörerischen Kräfte anzuwenden. Ihr fehlten die Worte, die vollständigen Sätze und die absolute Ahnung um sie aus ihrem Kopf los zu werden. Ihr fehlte die gesamte Anstrengung..sie fühlte sich so weich und schwach zugleich. 

,,Hecate!",brüllte auf einmal eine männliche Stimme, die sie laut zum kreischen brachte. Beinahe wäre sie von ihrem Thron gefallen und hätte sich ziemlich lächerlich gemacht vor der Person. Sie war  das vollkommene Gegenteil davon Hecate war eine edele und stolze Dämonin. Sie war stark und als Frau äußerst mutig und ihre Intelligenz machte sie nur noch attraktiver als sie ohnehin schon war. ! ,,Was willst du von mir?!",brüllte sie ihren Sklaven zornig an und griff nach einer großen Vase, die neben ihrem Thron platziert war. In ihr kochte die reine Wut und gleichzeitig behielt sie noch die Angst vor einem toten Engel für sich.  ,,Das Essen steht bereit meine Königin!", zitterte der Sklave vor Furcht. Hecate sah von weitem wie seine Knie keinen richtigen Stand fanden und wie er seine Hände hinter seinem Rücken verbarg. Er war nervös und gleichzeitig der Angst unterlegen. Sie sah es nicht unbedingt mit ihren eigenen Augen, doch sie spürte es, dass es in ihrem Raum nach Angst roch. Sie ließ die Vase mit einem lauten Knall fallen und der Sklave zuckte bei dem Klang des zerbrochenen Porzellans zusammen.

 Sie knurrte leicht ihr gegenüber an, obwohl da niemand stand! Es war völlig unangemessen sie zu stören, wenn sie einmal völlig in Fahrt war. Wenn ihr das Blut schon in den Adern kochte und sie jeden hätte umbringen können, der ihr zu nahe kam. In diesem Moment mussten dann jedoch nur einige Gegenstände ausreichen. Das Klackern ihrer Schuhe war durch den ganzen Flur zu hören. Jeder der sich in ihrem Umkreis befand, konnte wohl mit Sicherheit mitbekommen, dass sie unterwegs war. Sie, diejenige die jeder fürchtete, und doch wurde sie von vielen in dieser Hölle verehrt und respektiert. Jeder wollte sie erobern, sie war ein höllische Schönheit, doch Hecate wollte niemanden außer sich selbst. Vielleicht lag das aber auch einfach nur daran, dass sie wohl niemals die Chance haben würde sich zu verlieben. Hecate hasste dieses Wort....Liebe. Es war für sie ein Mythos, sie kannte keine wahre wertgeschätzte Liebe. 

Hecate wusste wer sie war und welchen Rang sie in der Unterwelt hatte. Also war es wohl auch kein Wunder, dass sie den Raum betrat, und jeder der sich dort befand stehen blieb und sie erstaunt betrachtete. Ihre schlangenartigen gelb grünlichen Augen durchsuchten den ganzen dunklen Raum. Wonach sie genau suchte, schien selbst sie nicht zu wissen. Es war einfach eine Angewohnheit von ihr, leise ihr Umfeld zu belauschen. In einem solchen Rang durfte man sich keinen Fehler erlauben, jeder könnte ein Feind sein und dir schnell hintergehen.  Auch wenn fast niemand eine wirkliche Chance gegen sie hätte. So konnte man sich wohl nur schwer vorstellen, dass es jemanden geben sollte der stärker als sie war. Stärker als die Person die sich die Unterwelt zu ihrem Eigen gemacht hatte. Nur Luzifer und der Erzengel Michael hätten sie einfach töten können, sonst hatte kaum einer eine Chance gegen sie.  Hecate nahm auf ihrem gewohnten Stuhl platz. Ihr schwarzes Gewand legte sich um ihre schlanken langen Beine, welche eine blasse Farbe angenommen hatten. Ihre Augen schauten sich an, was sich an diesem Tag auf dem Tisch befand. Es war schon fast immer das selbe essen.  Ein großer Tisch gefüllt mit Speisen von denen eine ganze Armee hätte satt werden können, es war für sie allein zu viel. Doch  Hecate hatte keinen Appetit,  sie aß kaum etwas. Ihr war der Appetit schon vor langer Zeit vergangen. So wollte sie sich grade einen weiteren Löffel in den Mund schieben, als plötzlich die große Türe aufsprang und ein helleres Licht den Raum erleuchtete. Ihr Blick schien angespannt zu sein, doch nur weil es zuvor schon ein solches Gefühl gab. Wer wollte ihr jetzt schon wieder auf die Nerven gehen?

Awake and Alive -Devils AngerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt