Misstrauen

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,, Geht es dir schon besser?!", fragte er sie dann, obwohl sie immer noch ziemlich müde von der Verfolgung war. Hecate blinzelte und war froh darüber das kein grelles Licht ihre Augen störte, sie konnte sich schnell an der räumlichen Helligkeit gewöhnen und schlug sie dann ganz weit auf. ,, Wo...bin...ich?!", fragte Hecate den weißhaarigen kleinen Jungen. ,, In Sicherheit! Kannst du dich noch daran erinnern das du an dem großen Baum dort draußen lagst...woaaahh dein ganzer Bauch war offen...ich habe ihn schnell zusammen genäht, du bist mitten auf dem Weg hierhin ohnmächtig geworden, ich musste dich hier hin tragen. Aber mach dir keine Sorgen es ging schon...!", lächelte er sie dann an und ging zu einer Art Theke, er schob eine kleine Leiter und stellte sich auf die höchste Stufe von ihr, er öffnete die obere Schranktür und holte etwas daraus aus der Entfernung konnte es Hecate nicht genau erkennen. Sie schaute sich im Raum um und bemerkte das es nicht einmal ein richtiger Raum war...es sah so aus wie eine kleine hölzerne Hütte, wo drinnen nur ein kleiner Tisch, eine kleine Küche und eine Couch auf der sie lag. ,, Hier trink etwas, du bist bestimmt am verdursten!", sagte der Junge und reichte ihr ein Glas Wasser. ,, Danke...!", sagte sie dann und trank sofort daraus, sie spürte wie die frische Flüssigkeit ihren trockenen Hals hinunter floss...ein wunderschönes Gefühl, wenn man seit wochenlang keinen einzigen Schluck davon getrunken hatte. ,, Wow...möchtest du noch ein Glas?!", fragte er sie dann in einem überraschenden Ton, da sie alles in einem Schluck ausgetrunken hatte. ,, Nein es reicht schon du brauchst selber auch noch etwas!", sagte Hecate dann und hob die Decke etwas an, sie sah dann zu ihrem Bauch hinunter, er war ganz festgebunden mit einem Druckverband, es zierte sich an ihr eine lange rote Linie entlang, sie vermutete das es ein Schnitt sein könnte . ,, Ach mach dir keine Sorgen, mir geht es jedenfalls besser als dir, du siehst richtig fertig aus. Übrigens mach dir nichts drauß die Wunde ist geschlossen, es wäre besser wenn du ein paar tage lang liegen bleibst, denn sie könnte sich öffnen und dann haben wir ein großes Problem, du weißt schon dann müssen wir wieder alles von neu machen und dieses Mal wird es dir mehr wehtun, denn ich bezweifle das du ein zweites Mal wieder ohnmächtig wirst! Also befolge meinen Rat und schlafe noch etwas weiter, ich gehe in einer Stunde raus um etwas Nahrung zu finden für dich!", erzählte er ihr so viel auf einmal das sie sich alles kaum noch merken konnte außer, dass was zum Schluss kam. Sie lag hier einfach nur verwirrt und etwas misstrauisch auf der Couch und erwartete nichts besonderes von diesem Jungen, doch irgendetwas sagte ihr das er ein gutes Wesen war, doch es überraschte sie warum dieser kleine Junge in der Hölle war. ,, Wie ist nochmal dein Name!?", fragte sie ihn dann, es erschienen ihr wieder diese ganzen Bilder im Kopf vorhin auf der Wiese, wo sie gebrochen hatte und versuchte sich ihre Innereien wieder in den Bauch rein zu stopfen, bis dann genau dieser Junge zu ihr kam, sie auf den Rücken legte und zu dem Baum schliff, der in der Nähe stand. Danach konnte sie sich an nichts mehr erinnern! ,, Mein Name ist Dante und deiner war doch Hecate oder?!", fragte er sie dann nach ihrem Namen und lächelte sie schief an. Hecate wusste gerade wirklich nicht was mit ihr los war!? Sie sah diesen Jungen und fühlte sich so anders, es war nicht seltsam oder gar schrecklich, es war genau das Gegenteil. Sie empfand eine solche große Sympathie für diesen Jungen, er schien ziemlich nett zu sein. Wäre er ein anderer gewesen hätte er sie einfach dort liegen lassen und wäre weitergegangen, doch er hat freiwillig eine Schwache mit sich genommen, wobei er dadurch selber als Opfer enden könnte. ,, Ja...ich heiße Hecate!", sagte sie zu ihm und ein leichtes Grinsen zierte ihre Lippen. ,, Darauf habe ich gewartet...das du ein wenig lächelst!", sagte er dann zu ihr und platzierte einen Stuhl neben der Couch und setzte sich verkehrt herum auf ihn, sodass die Rückenlehne zwischen seinen Beinen war. Hecate erröte als er dies zu ihr sagte und war zugleich auch noch verwirrt davon: ,, Ich habe doch vorhin zu dir gesagt das dies genau mein Ziel ist. So ein wunderschönes Gesicht sollte sich nicht von Trauer oder Wut erröten werden, sondern durch die Freude!", seine Worte klangen in ihren Ohren einfach so aufmunternd, sie sank ihren Kopf vor Verlegenheit. Niemals hatte ein Junge so etwas zu ihr gesagt, solche mitfühlenden und tröstenden Worte. ,, Ein schönes Ziel, ich danke dir...Dante!", und sie sprach dann auch noch seinen Namen aus, sie fühlte sich danach auch schon viel besser. ,, Würde es dir eigentlich etwas ausmachen, wenn ich dich Hechi nennen würde?", fragte er sie dann plötzlich und lange musste Hecate auch nicht darüber nachdenken. ,, Ja...!", gab sie dann als kurze Antwort von sich, auch wenn es ihm gegenüber nicht so schien, sie freute sich sehr über einen Spitznamen. Keiner hatte sie jemals mit einem Spitznamen betitelt und das war einer der Sachen, die sich Hecate am meisten gewünscht hatte. ,, Wie alt bist du eigentlich nochmal?!", stellte er ihr dann noch eine Frage, diese riss sie aus ihren träumerischeren Gedanken. ,, Ehhmm...ich glaube 6...!", überlegte sie laut. ,, Hach! Was für ein Zufall ich bin auch 6!", platze es aus ihm heraus und sie konnte in seinem Gesicht so eine unvorstellbare Freude sehen, die sie sich selber nicht eingestehen konnte. Hecate hob einfach ihren Daumen als ein gutes Zeichen, dann hob er ihn ebenfalls und grinste so breit wie ein Honigkuchen Pferd an und sie fand ihn mit jeder Minute immer niedlicher. ,, Darf ich dich fragen, warum bist du hier in der Hölle?", sie erhoffte sich von ihm eine Antwort, sie vermutete aber das er dies ablehnen würde, weil es wirklich nicht jeden etwas anging, weshalb man in dieses Loch verdammt wurde. Dantes fröhlicher Gesichtsausdruck verwandelte sich dann in einen traurigen, verdammt was hatte sie jetzt wieder angestellt, fragte Hecate sich. ,, Entschuldigung du brauchst mir das wirklich nicht zu sagen!'', sagte sie dann sofort und erhoffte sich das er ihre Entschuldigung annehmen würde und direkt seine traurigen Augen wieder in die fröhlichen kindlichen umwandeln würde. ,,Ich wusste nicht einmal, dass das hier die Hölle ist, ich bin manchmal an verschiedenen Orten, irgendwie fast überall wo ich will....! ABER IST DAS WIRKLICH DIE HÖLLE! Woooah das ist ja fantastisch!", rief er dann und da war wieder das glückliche Kind zurück. Es beruhigte Hecate, doch es änderte sich auch schnell wieder! Wieso freute er sich darüber in der Hölle zu sein und warum wusste er das gar nicht?! ,, Warum freust du dich hier zu sein und wie lange bist du schon hier?!", stellte sie ihm sofort zwei Fragen hintereinander, jetzt verlangte sie sowohl zwei kluge Antworten, denn das konnte sie überhaupt nicht verstehen. ,, Wieso denn nicht? Das ist doch kaum zu glauben, wen man von jemanden hört das man auf einmal in der Hölle ist...das habe ich schon so oft gehört das ich hier bin und manchmal haben sie auch gesagt ich wäre in Paris...London...Berlin...Rom und Mailand! Oh oh warst du schon einmal in Italien? Ich schwöre dort gibt es die beste Pizza und jaaaaa die Strawberry Sundaes sind auch goldwert!", er zappelte schon vor Freude. ,, Was ist ein Strawbeery Sundae?!", fragte Hecate ihn noch verwirrter. ,, WAAAAAS!!! DU WEIßT NICHT WAS EIN STRAWBERRY SUNDAE IST! DAS KOMMT AUS ITALIEN! OH MANNO MAN ICH GLAUBE WIR MÜSSTEN MAL DAHIN!", rief er unglaubwürdig. ,, Ist Italien nicht in der Menschenwelt?!", fragte sie ihn dann indirekt. ,, Ja...!'' ,, Ich kann dort nicht hin...!", teilte sie ihm dann mit. ,, Wieso...!? Ach du bist ein Dämon, aber dafür das du ein Monster bist, bist du ziemlich süß und nett!'', zu einem Teil beleidigte Dantes Feststellung sie, aber zu einem anderen Teil dann auch nicht. ,, Ich weiß nicht....ich denk mal!", sagte sie dann und dachte selber darüber nach was sie wirklich war. ,, Das einzige was mir aufgefallen ist, dass du eine seltsame andere Augenfarbe im Gegensatz zu anderen hast, du trägst aber keine Kontaktlinsen oder!?", fragte er sie dann und näherte sich ihrem Gesicht um ihr genauer in die Augen zu schauen, dann musste er laut lachen. ,, Hammer...sowas habe ich ja noch nie zuvor gesehen! Du hast giftgrüne und gelbe Augen und deine Pupille sie ist so dünn, wie die einer Schlange...oh ja du bist der Teufel höchstpersönlich..!", rief dann Dante laut durch den ganzen Raum und war erstaunt darüber sowas sehen zu können, sie jedoch wandte ihre Augen von ihm ab und sah woanders hin. ,, Eigentlich hasse ich Dämonen, sie wollen nur schlechtes von jemanden und ich jage sie...,' sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder zu ihm',...doch dich mag ich, du machst den Anschein ein guter Teufel zu sein und ich glaube daran das irgendwo Teufel sind die auch lieben können!'' Hecate zierte ein leichtes Grinsen auf ihren Lippen und schüttelte ihren Kopf:,, Danke...das du sowas von mir behauptest!" Dante griff dann plötzlich nach ihrer Hand, dass Hecates Körperwärme sofort wieder anstieg. ,, Hast du hunger?!", fragte er sie dann und sie dachte erst schon er wollte etwas ganz anderes von ihr. ,, Neeeein....ich werde lange keinen Hunger mehr haben!", gab sie dann sofort als Antwort und erinnerte sich noch daran als sie vor einer Woche den Arm eines Dämonen essen musste und das traurige daran war....es schmeckte ihr auf einer gewissen Art und Weise. ,, Bist du ein Vampir?!", stellte er ihr dann wieder eine Frage, die sie wieder vollkommen aus dem Nachdenken raus riss und sie dann auch noch verwirrte. ,, Was....ein Vampir?! Wieso sollte ich ein Vampir sein?" fragte sie ihn dann. ,, Deine Reißzähne sind so lang und...oh Gott du hast noch eine kleine versteckte Zahnreihe über deiner normalen, die sind alle so spitz!", teilte er ihr mit und sein Gesichtsausdruck war schockierend, sie führte ihren Finger in ihren Mund und fuhr mit ihrem Finger langsam über das Zahnfleisch, er hatte recht sie spürte irgendwie spitze Kanten, die sich in ihrem Finger eingestochen hatten. Das ist ihr noch nie zuvor aufgefallen, das hatte sie doch auch nie. ,, Fällt das zu sehr auf?", stieß sie dann diese Frage aus, er schüttelte zum Glück seinen Kopf und erklärte ihr das er vorhin mal in ihren Mund geschaut hatte, ob noch all ihre Zähne in Ordnung waren. ,, Was hast du denn eigentlich gegessen?", fragte er sie dann und sah sie abwartend an. ,, Versprich mir aber nicht das du mich auslachst oder wieder als Monster betitelst, ich hatte nämlich gar kein essen...ich musste das essen!", warnte sie ihn schon mal vor, was jetzt kommen würde. ,, Mache ich nicht versprochen!", sagte er dann und wartete darauf das sie was sagte. ,, Alles roh...ich habe ein paar von diesen Viechern eingefangen und sie dann roh gegessen...alles von ihnen. Von außen nach innen und von innen nach außen....!", wie zu erwarten schwieg Dante erstmal und hob seine dunklen Augenbrauen, die zur Haarfarbe her nicht passte, aber ihm gut standen. ,, Hammer....na gut, wenn man muss dann muss man! Deswegen frage ich dich ja, möchtest du was essen...ich gehe eben zur Pizzeria und hol uns eine Pizza!", schlug er dann vor. ,, Wie möchtest du zu einer Pizzeria gehen, wir sind in der Hölle...!", wollte sie nochmal klar stellen. ,, Ich kann eigentlich überall sein, wo ich will...ich kann das einfach, soll ich dir nicht lieber etwas einfacheres holen...vielleicht ein Joghurt oder so?", machte er noch weitere Essensvorschläge. ,, Wie kommst du denn hier einfach so raus?!", stellte sie ihm dann die nächste Gegenfrage, wieso konnte er durch die Welten gehen und sie nicht. Was hatte dieser Junge den so besonderes an sich!? Er war doch kein einfacher Mensch oder?! Sie betrachtete den Jungen von oben nach unten, während er irgendetwas zu ihr sagte was sie sowieso nicht verstand, weil sie sich gerade darauf konzentrierte irgendwelche auffallende Merkmale an ihm zu finden. Seine Haaren waren schon mal nicht die eines Menschen kein Mensch hatte von klein auf so ein schneeweißes Haar, doch das war das einzige was sie an ihm anders erkannte. Doch reichte dies um zu behaupten er sei auch ein Dämon, doch es bestand darin auch die Möglichkeit das er ein Engel sei. ,, Hechi...!", sagte er dann in einem leisen Ton. ,, Hm!", gab sie dann nur von sich und sah ihn wieder an, der weißhaarige kleine Junge sah sie bedrückt an. ,, Wo sind deine Eltern?!" Diese Frage brachte sie eine lange Weile zum schweigen, ihr Blick war leer und ihr Mund formte sich zu einem Strich. ,, Hechi...!", sprach er dann wieder ihren neuen Spitznamen aus, er riss sie aus ihren schrecklichen Bildern heraus und sie sah ihn mit einem panischen Blick an. ,, Ist alles in Ordnung...?! Vergessen wir es einfach! Wahrscheinlich ist dir das etwas unangenehm, ich kann es verstehen...ich gehe dann eben nach draußen noch was holen...ok!?", teilte er ihr mit und begab sich schon auf den Weg zur Tür. ,, Lass mich nicht allein!", rief sie ihm sofort zu und stieß einen Schrei aus als sie versuchte von der Couch zusteigen. Sofort lief er wieder zu ihr zurück und legte eine Hand an ihren Rücken und drückte sie dann vorsichtig wieder auf die Couch, sie stieß ein schmerzliches Stöhnen aus, als er sie immer tiefer in die Matratze drückte. ,, NICHT AUFSTEHEN!", wies er sie daraufhin an und richtete seinen Blick sofort auf ihre Wunde, erleichtert atmete er auf das nichts offen war. ,, Das tut so weeeehhh!", jammerte Hecate und er zerzauste dann mit seiner Hand ihre Haare. ,, Shhhht...ganz ruhig, der Schmerz geht jetzt gleich wieder weg...!", versuchte er sie etwas mit seinen ruhigen Worten zu beruhigen.

Awake and Alive -Devils AngerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt