Anger

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Hecate sah hinauf in den Himmel, die Sterne schienen heute Abend nur für die Zwei zu leuchten. Sie beobachtete sie solange bis sie irgendwann vollkommen in einer Art Trance versunken war. Ihre Gedanken fingen an zu Kreisen. Ihr Körper fühlte sich so leicht an, als ob sie nun auch ohne Flügel hätte weg fliegen können. Ein helles Licht umgab Hecates Körper. Sie fühlte sich anders als in den Armen von Dante, es war so als ob sie auf einmal auf einen harten Boden knallte. Ihre Sicht verschwand kurz durch das helle Licht, welches ihre Augen blendete und sie kurz bei dem brennen aufstöhnte, das durch sie fuhr. Als sie ihre Sicht so langsam zurück kam, war noch immer alles verschwommen. Aber das kam nicht davon das sie in irgendeiner Trance war, sondern weil sie rannte. Sie rannte mit ihren kurzen Beinen so schnell wie diese sie trugen. Vor ihr erstreckte sich eine große Wiese und die brennend heiße Sonne ließ sie schnell wieder erschöpfen. Bis Hecate irgendwann nicht mehr konnte und sich unter den weitreichenden Schatten eines großen Baumes niederließ und erst einmal versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Ihr ganzer Körper fühlte sich schwach und kaputt an, das Blut floss nur so aus den Schnitten und Wunden die ihr zugefügt wurden. Sie war noch so klein gewesen als dies alles geschah, sie war nicht einmal in der Lage gewesen sich zu verteidigen... und dann musste sie schon fliehen und ums überleben kämpfen in dieser Hölle. Sie schloss für einen kurzen Moment ihre Augen. Die Momente wurden jedoch immer länger und länger. Bis aus einigen Sekunden Minuten wurden, und schlussendlich einige Stunden der Fall gewesen waren. Sie war nun endlich mal wieder in einen tiefen Schlaf gefallen, es war das erste mal seit langem gewesen das sie schlafen konnte trotz Schmerzen. Ihr Schlaf verlief Traumlos, denn die Hoffnung darauf das alles wieder gut werden würde hatte sie schon lange aufgegeben. Ihr Schlaf schien ewig zu dauern, zumindest bis zu dem Moment als jemand das Bedürfnis empfand sie mit einem Stock zu piksen. Ein weiß haariger kleine Junge, der ebenfalls verletzt schien wie sie.  Er konnte sich nicht erklären weshalb jemand sich freiwillig alleine unter einem Baum setzen konnte und dort auch noch so fest schlief wie es bei der dunkel Haarigen nun der Fall war. Die Dunkelheit war schon beinahe angebrochen, nur noch das Licht der untergehenden Sonne in der Dämmerung erleuchtete den Platz. Machte die Sonne nun schon der dunklen Nacht und den ersten Sternen Platz. ,, Hey du da. Aufwachen !" sagte er stumpf und doch neugierig zu ihr. Er wollte wissen wer sie war, schien sie genauso alleine hier herum zu irren wie er. Langsam schloss sie ihre Augen wieder auf. Es fiel ihr definitiv leichter als am Tage, denn nun war kein grelles Licht mehr da, dass in ihren Augen so brannte als würde sie jeden Moment erblinden. Ihren direkten Blick widmete sie ihm nicht, sondern sagte nur leicht genervt :,, Geh weg !" und versuchte wieder ihre Augen zu schließen. Ihre Stimme war noch immer ziemlich verschlafen, so wie das eben war wenn man unfreiwillig aus einem langem wohligen Schlaf geweckt wurde. 

Sie drehte ihren Kopf zur anderen Seite, damit sie ihn nicht doch noch eventuell ansehen musste. Im Gesicht des Jungen bildete sich nun ein leichtes Grinsen. ,, Du hast lange genug geschlafen, " stellte er dann fest ohne eigentlich zu wissen, wie lange sie hier schon lag. Schließlich war auch er jetzt erst hier angekommen, und froh darüber. Sie als 'Gesellschaft' zu haben. Erneut schnappte er sich den Stock ,den er für einen kurzen Moment an die Seite gelegt hatte und haute ihr damit auf den Kopf. Sofort war sie hellwach und setzte sich grade auf :,, Hallo ! Was soll das denn ? Kannst du nicht jemand anderem auf den Geist gehen ?!" fragte sie dann sichtlich genervt und gereizt zugleich. ,, Macht aber Spaß! " sagte er frech und lächelte sie kurz an. Ein erneuter Schlag traf sie als sie dann noch immer keine Antwort von sich gegeben hatte. Kurz rieb sie sich die schmerzende Stelle. Es tat eben schon weh, wenn man mit einem Stock geschlagen wurde und das auch noch zwei mal auf die selbe Stelle. Nun reichte es Hecate. Sie schnappte sich den Stock und brach ihn mit ihrem Knie durch um dann beide Teile so weit weg zu werfen sie nur konnte. ,, Eyy ! Das war meiner. Mein Gott warum denn direkt so angepisst ?!", rief er ihr empört zu während er seinem verlorenen Stock nachschaute. Sie erhob sich von ihrem Platz und ging einfach weiter. Besonders schnell war sie nicht, denn die Wunden brachten sie dazu zu humpeln und nahmen ihr jegliche Kraft dazu sich überhaupt richtig zu bewegen. Sie hatte keine Lust auf niemand oder etwas! Es war eh schon viel zu spät um alles rückgängig zu machen. 

Awake and Alive -Devils AngerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt