Kapitel 60

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Nach einer etwas längeren Zeit, wegen dem starken Verkehr kamen wir an unserer Wohnung an. "Stop." sagte ich bevor Mario aussteigen konnte. "Hm?" machte er, ließ sich zurück in den Sitz fallen und legte seine rechte Hand auf meinen Oberschenkel. "Ich will eigentlich gar nicht wissen wie viel die Miete für diese Wohnung kostet oder?" fragte ich. "Nein. Willst du nicht." lachte er. "Aber was ich auch nicht will, ist das du alles bezahlst." - "Tu ich doch nicht. Fabi zahlt auch 'nen Teil." - "Das machts besser." sagte ich ironisch. Mario lachte nur, legte seine Hand an meine Wange und küsste mich kurz. Danach stieg er aus. Ich tat es ihm gleich und knallte die Tür zu.

"Du weißt doch, dass ich genug Geld habe." sagte er über das Auto hinweg und lehnte sich mit verschränkten Armen dagegen, sodass er auf meine Seite schauen konnte. "Machst du jetzt einen auf: Mario Götze. Das Angeber-Arschloch." sagte ich und lehnte mich gleich wie er gegen seinen Wagen. "Jap. So bin ich halt. Deswegen hab ich dir auch das gekauft." sagte er und deutete an, das ich mich umdrehen soll. Ich blickte auf das Haus und hörte nur laute Motorgeräusche.

Bis ein Auto aus der Tiefgarage kam. Ich traute meinen Augen nicht mehr. Natürlich saß Fabi am Steuer. Ich drehte mich um zu Mario der nur dreckig grinste. "Du verlogener..." - "Mhm? Was?" unterbrach er mich. Ich musste einfach lächeln in diesem Moment. "Du schenkst mir ein Auto, ich hab doch ein's?" fragte ich unglaubwürdig, während Fabi neben uns den Motor abstellte. "Ich dachte dein altes kann Alex auch ganz gut gebrauchen." erklärte er. Mittlerweile stand ich an der Motorhaube von Mario's Auto und er kam auf mich zu und küsste mich kurz. "Ich weiß, ich weiß. Mario Götze. Das Angeber-Arschloch." lachte er. "Bist du ja auch, warum tust du immer solche Sachen für mich." spielte ich beleidigt. "Lass mich überlegen..." murmelte er.

"Na weil er dich liebt, was sonst." kam Fabi auf uns zu. Ich lächelte Mario an. "Ist übrigens ein Audi r8." fügte Fabi noch hinzu. "Ach ne. Das hätte ich jetzt nicht gewusst." sagte ich und ging auf mein Auto zu. Ich öffnete die Tür uns begutachtete jeden Centimeter. Fabi warf mir den Schlüssel zu welchen ich aus Gewohnheit auffing. Ich grinste und ließ den Motor an. "Leute ihr seit so behindert." sagte ich kopfschüttelnd und lehnte ihn dabei gegen das Lenkrad. "Gut wenn du ihn nicht willst nehm ich ihn." meinte Fabi. "NEIN." schrie ich sofort. "Niemals." sagte Mario gespielt wütend.

"Okay, okay." lachte Fabi und verschwand danach.

Mario kam um mein Auto und setzte sich auf den Beifahrersitz. Abwartend schaute er mich an worauf er einen verwirrten Blick von mir bekam. Er seufzte aufgrund meiner Begriffsstutzigkeit. "Der Tank wäre voll." sagte er schließlich. "ahhh." machte ich und schloss meine Tür. Ich legte den Gang ein und fuhr los. Okay. Ganz Gesetzesmäßig fahre ich jetzt nicht. Aber was soll's? Solange ich andere nicht damit gefährde ist doch alles im grünen Bereich. Außer die Ampel die ich gerade mit 120 km/h überfahren habe.

"Berherrsch dich mal wieder." sagte Mario der schon etwas ängstlich neben mir saß. "Fahr doch du wenn du's besser kannst." sagte ich zum Spaß. Es herrschte kurze Stille zwischen uns. "Anhalten." befahl er plötzlich. "Warum?" fragte ich. "Tu's einfach." wiederholte er sein Verlangen. Ich hielt also an der Seite der Straße an. "Aussteigen." dirigierte er erneut. Ich stieg gleichzeitig mit ihm aus. Er kam um den Wagen und setzte sich hinter das Steuer. "Was soll das?" meckerte ich. "Du hast doch gesagt ich soll fahren wenn ich es besser kann. Also fahr ich weil ich es ja besser kann." klärte er mich auf. Nach einem kleinen Klaps auf den Hinterkopf setzte ich mich auf den Beifahrersitz. "Wir sind schon voll weit außerhalb München." tadelte er. "Wenn ich weiter gefahren wäre, würden wir genauso schnell wieder drin sein." grinste ich. "Nicht frech werden. Und das das, dass du hinterm Steuer sitzt nicht zur Gewohnheit wird, war doch von vorne herein klar." zwinkerte er.

"Gibt's in dem Auto auch sowas wie einen Radio?" fragte ich nachdem Mario, übrigens auch nicht recht viel langsamer als ich, losgefahren war. Mario drückte einen Knopf, worauf eine Touch-Steuerung, elektronisch zum Vorschein kam. "Wenn schon, denn schon hm?" sagte ich. Mario zuckte grinsend mit den Schultern. Ich verband mein Handy über Bluetooth und machte Sippin On Sunshine von Avril lavigne an. "Nicht dein Ernst?!" fragte Mario ungläubig und hielt mir auffordernd seine Hand hin. Mit einem genervten Stöhnen überließ ich ihm also mein Handy. "Du weißt schon das man das nicht während dem Fahren darf?" sagte ich. "Mhm." machte er, in einem Ton der sagen sollte sagst-ausgerechnet-du. Ich lachte nur und Mario wechselte auf Love More von Chris Brown. "Besser." sagte er und schmiss das Handy auf meinen Schoß.

"Sag mal leben wir hier nach dem 'die Frau ist dem Mann untergeordnet' Prinzip oder was?" beschwerte ich mich. "Ja. So ähnlich." sagte Mario total locker und ernst. Mit hochgezogener Augenbraue schielte ich ihn von der Seite an. Er drehte sich nur kurz zu mir und lächelte triumphierend. Danach konzentrierte er sich auf den Verkehr da wir jetzt schon wieder im Stadtinneren unterwegs waren.

Ich starrte ihn trotzdem weiter von der Seite an. Jetzt lief Lollipop von Lil Wayne. Ich liebe dieses Lied. Egal. Mario sieht schon verdammt gut aus wenn er so konzentriert ist und dabei auch noch ein nicht gerade schlechtes Auto fährt. Total hypnotisiert von ihm, bemerkte ich nicht einmal das wir schon längst angekommen sind. Erst als ich meine Gedanken abschüttle fällt mir auf, das Mario mich genauso ansieht wie ich ihn gerade.  "Ich liebe dich." platzt es gleichzeitig aus uns heraus. Wir mussten beide leicht schmunzeln.

Danach beugte ich mich zu ihm rüber und küsste ihn lange. Er legte eine Hand an meine Hüfte und zog mich zu sich rüber sodass ich auf seinem Schoss sitze. Zum Glück sind wir hier in einer Tiefgarage. Pressefreie Zone, wie Marco es immer so schön nennt. Ich stubste mit meiner Zunge gegen seine Lippen und es entstand schnell mehr. Bevor das alles hier allerdings zu weit ging, löste ich mich von ihm. "Es war grad so schön romantisch." spielte ich auf traurig. "Ich weiß. Wir schwanken schon wieder ins dirty." stimmte Mario mir zu und kratzte sich am Hinterkopf. Ich musste lachen. "Das passiert ja bei und sonst nie." murmelte ich während ich die Autotür öffnete. "Was? Genau? Soll? Das? Werden?" erklang plötzlich eine Stimme, ca. 10 Meter von uns entfernt. Wir erschracken total und ich stieg sofort aus....

When it's you and me... (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt