Kapitel 54

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Am nächsten Tag saßen wir schon um 8 Uhr morgens im Flieger zurück nach Deutschland. "Marco,was ich dich noch fragen wollte.." begann ich um Marco's Aufmerksamkeit zu bekommen. Mario war mit geschlossenen Augen am Musik hören und Marco starrte die ganze Zeit aus dem Fenster. Jetzt jedoch sah er mich eindringlich an.

"Warum ist Emy nicht mitgekommen?" stellte ich jetzt die Frage die mich schon seit er da ist bedrückt. Er schluckte kurz. "Wir sind nicht mehr zusammen!" schoss es aus ihm heraus. Was?!? "Sie ist extra zu dir gezogen und jetzt seit ihr nicht mehr zusammen?" fragte ich geschockt. "Nein. Zu deiner Beruhigung, sie wohnt auch seit einer Woche nicht mehr bei mir" redete er eiskalt weiter. "Darf man fragen warum du mich so eiskalt anschnauzt wenn ich mich für dich interessiere?" fauchte ich zurück. "Ich bin eiskalt? Frag doch mal deine achso tolle 'beste' Freundin" murmelte er.

Kurze Zeit hörte man außer den Geräuschen des Flugzeuges nichts. "Sie hat mir dir Schluss gemach, richtig?" brach ich die unangenehme Stille. "Du hast es erraten" - "Warum?" hackte ich nach. Ich weiß das Marco über solche Dinge eigentlich nicht redet aber er kann es mir ruhig glauben, das es nichts bringt alles einfach immer in sich rein zu fressen. Marco blickte verzweifelt zu Mario. "D-Das kann ich.. dir nicht sagen" nuschelte er dann ohne mir in die Augen zu sehen.

Der spinnt wohl. Er ist mein bester Freund. Er kann mir alles sagen. Ich packte ihn am Kinn und drehte seinen Kopf so das er mir in die Augen sehen Musste. "Du sagst mir jetzt warum. Du bist mein bester Freund. Du kannst mir alles sagen okay? Nichts kann so schlimm sein das es uns auseinander bringt." sagte ich ernst. Ich weiß sowas sagt man eigentlich nur zu seinem Freund. Aber ich fühle für Marco genau so viel wie für Mario. Nur eben ohne Liebe. Auf Freundschaftlicher Basis eben. Das soll jetzt auch nicht falsch klingen :D

"Sie hat sich in Mario verliebt!" ratterte er runter. Ehhm.. okay. In Mario? O.M.G "Sie meinte es ist besser so. Sie will unser dreier Leben nicht zerstören und versucht ihn zu vergessen." - "Aber warum? Sie hätte doch mit mir drüber reden können und Mario, er erwiedert ihre Gefühle ja nicht. Oder?" fragte ich verunsichert. "Spinn nicht rum. Natürlich nicht. Aber danke das du auch mal an mich denkst." murrte er und wendete seinen Blick wieder den unendlichen Weiten der Wolken zu.

"Tut mir leid. Aber ich brauch dich doch nur anzusehen. Sobald das Wort Emy fällt sinkt deine Laune auf den 0 Punkt." - "Weißt du wie sich das anfühlt. Wenn sich die eigene Freundin in den besten Freund verliebt? Ihr habt keine Ahnung." sagte er stur. "Da können wir aber auch nichts dafür" verteidigte ich mich und Mario.

"Das weiß ich auch. Glaubst du ich gebe Mario die Schuld das sich ein Mädchen in ihn verliebt? Ich bin zwar blöd, aber so blöd auch nicht Jill." - "Dann is ja gut" lächelte ich. "Wenigstens hat sie mir nichts vorgespielt und war ehrlich. Uns drei bringt eben Nichts und Niemand auseinander" sagte er und jetzt lächelte er auch wieder mit seinem gewohntem, ehrlichem Lächeln. Ich drückte ihn kurz.

"Eine Frage hab ich noch. Wo ist sie jetzt?" - "Ich weiß es nicht. Sie sagte was von Russland aber mehr weiß ich auch nicht." gab er mir zur Antwort. Russland? Will die mich veraschen? Vor ein Paar Wochen hatten wir noch gemeinsame Pläne und jetzt haut sie wieder einfach so ab. Ich will Marco jetzt nicht wieder mit meine Problemen belasten, aber erst verliere ich Joleen, dann Lucai, jetzt Emy auch wieder. Ich glaube das Schicksal will keine beste Freundin für mich. Jeder meiner Freunde ist bis jetzt gekommen und gegangen.

Außer... außer Marco. Er war wirklich ein bester Freund. Immer für einen da. Manchmal launisch aber trotzdem immer für einen Spaß zu haben. Natürlich kann man unser beider Freundschaft noch lange nicht mit der zwischen Mario und Marco vergleichen aber in der Zeit, in der ich ihn kenne haben wir echt schon viel durch gemacht und er ist mir richtig ans Herz gewachsen. In der letzten Zeit in der es mir und Mario so dreckig ging. Er hat immer wieder den weiten Weg von Dortmund nach München auf sich genommen nur um für uns da zu sein. Ich bin einfach so froh das ich ihn habe.

Nach einiger Zeit schlief ich ein. Erst am Flughafen wurde ich unsanft von Marco geweckt. "Wir sind daaahhhaaaa!!!!" rief er mir ins Ohr. "Ist oke ich bin ja schon wach.." murmelte ich verschlafen. "Siiicheeeerr???" schrie mir jetzt Mario in mein anderes Ohr. "Siiiichhheerr!!" gab ich in lauter Tonlage zurück. "Okaaaayy!!" bekam ich dann gleichzeitig in jedes meiner Ohren. "Alter ihr habt echt nen Schatten oder?" fragte ich ohne eine Antwort zu erwarten. Jedoch war ihre Reaktion darauf ein gleichzeitiges 'Nein'.

"Reicht ja wenn's ich weiß, ne?" zwinkerte ich den beiden zu und stieg die Treppen vom Flieger hinunter.

In der Mitte der Treppe blieb ich stehen. "Das ist aber nicht München!" stellte ich geschockt fest. "Ist dir ja früh aufgefallen" lachte Mario und drückte sich an mir vorbei. Plötzlich nahm Marco mich huckepack und trug mich die Stufen hinunter. "Du hältst sonst alles auf!" lachte er und ließ mich wieder runter. "Ich geh keinen Schritt weiter wenn ihr mir nicht sofort sagt wo wir sind?" sagte ich stur und Wurzelte mich auf der Landefläche fest. "1 Schritt." sagte Marco. "Nein." antwortete ich Stur. "Nur einen um dich umzudrehen." flehte Mario. Ich schüttelte den Kopf. "Bitte!" kam es von beiden, mal wieder, gleichzeitig. Ich stöhnte genervt auf und drehte mich um. An dem Gebäude las ich das große Schild. Blitzschnell drehte ich mich wieder zu den beiden um. Sie schauten mich mit gespannt grinsenden Gesichtern an.

When it's you and me... (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt