Anders als erwartet - Ein Dramione-Adventskalender

1. Dezember - "Granger?"

Draco's Sicht:

Ich sitze an meinem Schreibtisch bei Gringotts und lese den letzten Bericht eines Fluchbrechers. Plötzlich klopft es an der meiner Tür. "Herein", sage ich laut und blicke auf. "Mr. Green, was kann ich für Sie tun?", frage ich und stehe auf, um meinem Chef die Hand zu reichen. "Mr. Malfoy, ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass heute Ihre neue Kollegin anfängt. Sie wird sich bei Ihnen melden, damit Sie sie herumführen und alles erklären. Ich muss jetzt mit den Kobolden sprechen." "In Ordnung", entgegne ich. Als mein Chef mein Büro wieder verlassen hat, setze ich mich wieder an meinen Schreibtisch und vergrabe mein Gesicht in den Händen. Ich bin mal gespannt, was diesmal auf mich zukommt. Die letzten drei Personen, die mein Chef eingestellt hat, waren alle inkompetent und haben schneller wieder gekündigt, als ich Quidditch sagen konnte. 

Es ist wirklich unglaublich, wie unmotiviert die Leute sind. Bei Gringotts zu arbeiten ist ein verantwortungsvoller Beruf, der auch gefährlich werden kann. Ich bin allerdings froh, dass ich nicht mehr so oft in den Außendienst muss. Die Arbeitszeiten waren doch sehr unbeständig.

Es klopft erneut an meiner Tür und ich bitte die Person hereinzukommen. "Hallo Darling, können wir jetzt zusammen Essen gehen?" Ich verdrehe kurz die Augen. "Astoria, ich es hasse es, wenn du mich Darling nennst. Und ich kann nicht mit dir Essen gehen. Mr. Green hat schon wieder jemanden eingestellt und ich muss sie einarbeiten." "Aber Draco, du hast mir versprochen, dass wir heute Essen gehen. Wir wollten doch mehr Zeit miteinander verbringen. Ich langweile mich den ganzen Tag zu Hause." Ich atme einmal tief aus und blicke Astoria an. "Ich kann nicht, und wenn du dich langweilst, dann such dir doch einen Job." Schockiert blickt sie mich an. "Ist das dein Enrst? Ich dachte wir wollten eine Familie gründen." "Astoria, ich habe dir schon mehrfach gesagt, dass ich keine Kinder will. Also such dir einen Job."

Ich sehe Tränen in Astorias Augen. Ich stehe auf und nehme sie in den Arm. Ich hätte meine Worte besser wählen sollen. Aber meistens geht sie mir auf die Nerven. Wir sind seit drei Jahren verheiratet.  Direkt nachdem ich mit der Schule fertig war, wurden wir zwangsverheiratet. Obwohl mein Vater nach der Schlacht von Hogwarts nach Askaban gebracht wurde, hat meine Mutter darauf bestanden, dass ich den Vertrag mit den Greengrasses erfülle.

Astoria war begeitert von der Hochzeit, ich jedoch nicht . Astoria wollte immer eine Malfoy sein. Also haben wir nach der Schule geheiratet. Wir wohnen jetzt zusammen mit meienr Mutter im Manor. Die beiden unterhalten sich die ganze Zeit über Dekorationen, Blumen und anderen Kram, der mich nicht interessiert. Meistens bin ich einfach nur froh, wenn ich nach dem Essen in die Bibliothek gehen kann und meine Ruhe habe.

In diesem Moment klopft es erneut an meiner Tür und ich lasse von Astoria ab. "Herein", sage ich und stelle mich wieder hinter meinen Schreibtisch. Die Tür öffnet sich und eine Frau betritt mein Büro. Geschockt starre ich sie an und sie mich. "Granger?", mehr schaffe ich nicht zu sagen. Ich bekomme keine Antwort von ihr. Sie steht nur in meiner Tür und starrt mich ungläubig an. "Was machst du hier, du dreckiges kleines Schlammblut?" Ich schaue Astoria geschockt an. Dann fällt mein Blick wieder auf Granger. Ich kann sehen, wie sie ihre Schultern strafft und sie Astoria böse anfunkelt. "Ich wüsste zwar nicht, was es dich angeht, aber ich arbeite hier."

"Astoria, du solltest jetzt gehen." Sie kommt noch einmal auf mich zu und küsst mich. Dann dreht sie sich um, wirft Granger einen fiesen Blick zu und verlässt mein Büro. Ich muss einmal durchatmen, bevor ich mich wieder gefasst habe. Granger steht immer noch an der Tür. "Es wäre schön, wenn du die Tür schließen könntest, Granger." Diese scheint aus ihrer Starre aufzuwachen. Langsam schließt sie die Tür und dreht sich dann wieder zu mir um. "Setzt dich." "Nein danke, ich bleibe lieber stehen. Lass es uns schnell hinter uns bringen. Mr. Green sagte, du würdest mir alles Nötige erklären und dann würde ich gerne einfach anfangen zu arbeiten."

Ich nicke und beginne kurz die verschiedenen Aufgaben zu erklären: "Wir sind verantwortlich für die Organisation der Aufträge der Fluchbrecher und für die Kommunikation mit den Kobolden. Sprichst du Koboldogack?" "Ich bin gerade dabei es zu lernen." Ich nicke und fahre dann vor: "Es kann durchaus mal vorkommen, dass wir einen Fluchbrecher auf einen Außeneinsatz begleiten müssen, aber das ist eher selten der Fall. Hast du noch irgendwelche fragen?" Sie schüttelt ihren Kopf. "Dann zeige ich dir jetzt die Abteilung und dein Büro." Ich trete zu ihr und öffne die Tür. Gemeinsam verlassen wir mein Büro. Ich zeige ihr alles und führe sie zum Schluss in ihr Büro, welches direkt neben meinem liegt. 

Anschließend gehe ich wieder zurück in mein Büro und setze mich an meinen Schreibtisch. Ich kann es nicht fassen, dass ich jetzt mit Granger zusammenarbeiten muss. Warum hat sie wohl ihren Job im Ministerium aufgegeben? Soweit ich weiß hat sie als Auror gearbeitet zusammen mit Potter und Weasley. Schließlich schiebe ich die Gedanken beiseite und mache mich wieder an die Arbeit.