19. Dezember - Flashback II

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Seit zwei Stunden sitze ich mittlerweile neben Ron auf dem Stuhl und er spricht nicht mal mit mir. Wenn ich ihn was frage, bekomme ich nur einsilbige und mürrische Antworten. Neidisch betrachte ich die anderen, die sich unterhalten, tanzen und Spaß haben. Zwischendurch fällt mein Blick immer wieder auf Malfoy, der mit Blaise an der Bar steht und sich unterhält. Ich leere gerade meinen sechsten Feuerwhiskey und ich merke, wie  meine Gedanken verschwimmen. Ich habe keine Lust mehr, nur hier rumzusitzen. Es ist mein letzter Abend in Hogwarts und ich will Spaß haben. "Lass uns tanzen, Ron", sage ich, stehe auf und halte ihm meine Hand hin. "Nein, lass mich." Ich werde wirklich wütend. "Du bist echt kindisch, Ron. Ich kann dich nichts dafür, dass ich den Ball mit Malfoy eröffnen musste. Warum verdirbst du mir den ganzen Abend mit deiner miesen Stimmung?" Immer noch mürrisch blickt er mich an und meint: "Dann geh doch." Ich fasse es nicht. Mit steigen die Tränen in die Augen, doch Ron blickt mich nicht mal an.

Ich drehe mich auf meinem Absatz um und verlasse die große Halle. Ich trete aus der Eingangstür ins Freie und gehe Richtung großer See. Dort setze ich mich unter einen Baum und starre in die Ferne. Ich umschlinge meine Beine mit den Armen und lege meinen Kopf darauf ab. Die Tränen, die ich bis eben noch zurückhalten konnte, fließen langsam meine Wangen hinab. Ron ist wirklich unmöglich. Er hat mir den ganzen Abend verdorben. Seine Eifersucht und sein Neid sind vollkommen unangebracht. Ich habe doch nur mit Malfoy getanzt...

Plötzlich höre ich hinter mir ein Geräusch. Schnell wische ich meine Tränen weg, denn ich will nicht, dass mich jemand so sieht. "Na Granger, was machst du hier?", höre ich die Stimme von Malfoy. Erschrocken hebe ich meinen Kopf und blicke in seine Richtung. Er ist so ziemlich der letzte mit dem ich gerechnet habe. "Ich denke nach", gebe ich nur als Antwort und blicke wieder auf das Wasser hinab. Ich dachte, damit hätte sich die Sache erledigt und ich bin vollkommen geschockt, als Malfoy sich auf einmal neben mich setzt. Er sagt nichts, sondern sitzt einfach nur da. Nach etwa zehn Minuten spüre ich etwas warmes auf meinen Schulter und ich sehe, dass er mir seinen Umhang umgelegt hat, als ich mich zu ihm drehe. "Danke", murmele ich leise und kuschele mich hinein. Es vergehen wieder einige Minuten, bis Malfoy plötzlich sagt: "Weasley ist ein Idiot." Ich lache leise auf und stimme dann zu: "Ja, das ist er." "Was ist sein Problem?", fragt er mich und blickt mich an. Ich blicke ihm ebenfalls in die Augen und entgegne schließlich: "Du." Er hebt überrascht eine Aufenbraue. "Er hat ein Problem damit, dass wir gemeinsam den Tanz eröffnet haben."

Malfoy sagt nichts weiter, wendet seinen Blick ab und auch ich wende mich wieder dem großen See zu. Eine einzelne Träne läuft mir über die Wange und ich versuche sie unauffällig wegzuwischen, doch Malfoy scheint es bemerkt zu haben, denn ganz langsam und zögernd rutscht er ein Stück näher zu mir und legt einen Arm um mich. Er zieht mich an sich, ich lasse mich in die Umarmung fallen und genieße einfach die Nähe eines anderen Menschens.

Gerade noch rechtzeitig das heutige Kapitel. Ich hatte heute meine Weihnachtsfeier mit meine Kollegen  deswegen kommt es spät.
Ich habe mal wieder gemerkt, dass ich noch ein bisschen zu erzählen habe und ich weiß nicht, ob ich dass alles in vier Tagen schaffe. Mal gucken, wo das noch hinführt.
Liebe Grüße

Anders als erwartet - Ein Dramione-AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt