21. Dezember - Fall gelöst

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Draco's Sicht:

Ich starre immer noch Granger an, doch sie hat ihren Blick wieder auf die Kreise am Boden gerichtet und fährt mit den Händen darüber. Die Auroren, die uns begleiten, stehen ebenfalls nur da und starren Granger an.
"Das sind Fluchkreise, die entstehen,  wenn ein Zauberer durch den Adesto zu einem anderen Zauberer befohlen wird", erklärt Hermine. "Adesto?", frage ich nach, da mir der Zauber nichts sagt. "Das ist ein alter, schwarzmagischer Fluch, mit dem man einen anderen Zauberer zu sich holen kann. Er ist streng verboten." Ich nicke verstehend. "Kann man herausfinden,  wer den Zauber gesprochen hat?", möchte ich wissen. Granger schüttelt den Kopf und antwortet: "Nein, aber man kann herausfinden, wohin die Person befohlen wurde."

Sie legt ihren Zauberstab in die Mitte der Kreise und berührt ihn dann mit dem Zeigefinger. Sie blickt zu uns und sagt: "Haltet euch an mir fest." Wir alle treten näher und berühren sie an der Schulter. "Sequi", sagt sie laut. Und dann fühlt es sich an wie das Gefühl eines Portschlüssels. Am Nabel weggerissen, drehen wir uns umeinander und landen nach einigen Augenblicken wieder.

Ich blicke mich um, wir stehen in einem kleinen Wald, zwischen den Bäumen kann ich ein großes Haus sehen. Die anderen sehen sich ebenfalls um. "Hat jemand eine Idee, wo wir sind?", fragt Granger flüsternd. "Ja", entgegne ich, "Wir sind in England, in der Nähe von Canterbury." Überrascht blicken mich die andern an. "Woher weißt du das?", fragt mich die ehemalige Gryffindor erstaunt. "Das", ich zeige auf das Haus, "ist der Landsitz der Familie Goyle." Sie schaut mich erstaunt an.

"Okay, vielleicht sollten wir die englischen Auroren bitten, uns zu unterstützen? Wer weiß, wie viele Todesser uns dort drin erwarten", meint Granger. Ich nicke und auch die französischen Auroren stimmen zu. Granger nimmt ihren Zauberstab und schickt einen Patronus mit einer Nachricht zu Potter. Es dauert keine zwei Minuten, bis Potter mit fünf weiteren Personen, darunter Weasley, auftaucht.

Ich sehe, wie Granger sich versteift und schuldbewusst zu Boden blickt, als sie Weasley sieht. Ich frage mich, was zwischen den beiden vorgefallen ist. In unserem letzten Schuljahr waren die beiden ein Paar, aber da Granger jetzt was mit Bibo hat, sind sie es anscheinend nicht mehr. Aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt.

Wir besprechen, wie wir vorgehen sollen. Wir teilen uns in Zweiergruppen auf. Ich bin mit Potter in einer Gruppe und Granger mit einem französischen Auror. Wir wollen von mehreren Seiten gleichzeitig das Haus betreten. Wir haben uns abgestimmt und stehen alle bereit. Ich schaue auf meine Uhr. "Es ist soweit", sage ich zu Potter und wir verschaffen uns durch den Keller Eintritt in das Haus. Leise schleichen wir die Treppe hinauf. Aus dem Salon hören wir Stimmen. Wir bleiben an der Tür stehen und lauschen. Auf ein Nicken betreten wir gemeinsam den Raum.

Überrascht schauen uns Yaxley und Lestrange an. Mit einem Stupor habe ich Yaxley außer Gefecht gesetzt und Potter hat es ebenso mit Lestrange gemacht. Auf dem Tisch liegen der Gürtel und der Ring. Ich trete näher und betrachte die beiden Gegenstände. In dem Augenblick betreten die übrigen den Salon. "Wo ist Goyle?", fragt einer der Auroren. Ich zucke mit den Schultern. Die anderen betrachten ebenfalls die beiden verfluchten Gegenstände. Aus dem Augenwinkel nehme ich eine Bewegung wahr und drehe mich um. Ich sehe einen Lichtstrahl auf mich und Granger zukommen. Instinktiv greife ich nach ihrem Arm und ziehe sie hinter mir in Deckung. Dann wird plötzlich alles schwarz.

Anders als erwartet - Ein Dramione-AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt