10. Dezember - "Du siehst heute wirklich gut aus."

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Draco's Sicht:

Das Essen geht nur schleppend voran. Ich unterhalte mich mit Blaise, aber Astoria mischt sich immer wieder ein. Blaise verdreht jedesmal seine Augen und mein Blick fällt immer häufiger zu Bibo und Granger. Ich sehe, dass sie Händchenhalten und ich kann es nicht verstehen, aber es stört mich. Ich kann diesen Abend einfach nicht mehr ertragen. Astoria ist einfach nur anstrengend. Was haben mir meine Eltern da nur angetan. Ich hätte glücklich werden können, nach all den Jahren in Hogwarts, wo ich ständig unter Druck stand. Aber nein, meine Eltern müssen mir mein komplettes Leben versauen.

Ich bezahle das Essen, verabschiede mich von Blaise und appariere mit Astoria nach Hause. Sie folgt mir die Treppe hoch und quatscht immer noch ununterbrochen. Ich höre ihr allerdings nicht zu. Wir kommen im ersten Stock an und ich steuere auf die Bibliothek zu. "Draco? Draco?", ruft mich Astoria wiederholt. Ich schließe kurz die Augen und drehe mich dann zu ihr um. "Was?", fahre ich sie an. "Kommst du mit ins Bett?" "Nein." Und dann drehe ich mich wieder um und betrete die Bibliothek. Ich schließe die Tür und lasse mich dann an ihr sinken. Ich kann dieses Leben nicht ertragen. Ich will nicht den Rest meines Lebens genervt sein von Astoria. Ich ziehe meine Beine an und lege meinen Kopf auf den Knien ab. So kann es nicht weitergehen. Ich stehe auf und verlasse die Bibliothek. Ich appariere wieder nach London und betrete wenige Augenblicke später das Spot. Ich gehe zur Bar und bestelle mir einen doppelten Wodka, welchen ich in einem Schluck herunterspüle. Ich bestelle einen weiteren. Ich nehme mein Glas und drehe mich zur Tanzfläche um. Ich beobachte die Leute,  die sich zur Musik bewegen und leere mein zweites Glas. Nach dem dritten Glas merke ich bereits, wie ein leichter Nebel in meinen Kopf steigt.

Plötzlich werde ich an der Schulter angetippt. Ich drehe mich nach rechts und blicke in das Gesicht von Bibo. "Wo ist deine Frau?", will er von mir wissen. "Zu Hause." Er zieht eine Augenbraue hoch. "Konntest du sie nicht mehr ertragen?", fragt er mich lachend. "In der Tat", erwidere ich abwesend. Ich bestelle mir einen weiteren Wodka. "Brian", höre ich eine Stimme hinter mir. Mit meinem Glas in der Hand drehe ich mich wieder zu ihm und starre in das Gesicht von Granger. Diese schaut mich ebenfalls überrascht an. "Malfoy", grüßt sie mich kurz. Ich nicke nur und leere erneut mein Glas. Ich drehe mich wieder zur Tanzfläche. Warum müssen die beiden hier sein. Ich wollte mich einfach nur gepflegt voll laufen lassen.  "Willst du noch was trinken?", spricht mich Bibo kurz darauf an. Ich nicke, aber blicke ihn nicht an. Er reicht mir ein weiteres Glas, welches ich direkt wieder an die Lippen setze. "Hey Kumpel, pass mal kurz auf Hermine auf." Und ehe ich mich versehe, ist er verschwunden und ich stehe alleine mit Granger an der Bar. Wir schweigen uns eine ganze Weile an, bis Granger mich anspricht: "Wo hast du Blaise gelassen?" "Ich vermute er ist zu Hause." Meine Zunge ist schwer und ich schaffe es kaum noch, einen vollständig Satz zu sprechen. "Bist du ganz alleine hier?" Ich blicke sie an und nicke einfach nur. Im Augenwinkel sehe ich, dass Bibo wiederkommt. Ich lehne mich leicht zu Granger und flüstere: "Du siehst heute wirklich gut aus." Dann verlasse ich schnellen Schrittes den Club und appariere nach Hause.

Anders als erwartet - Ein Dramione-AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt