Draco's Sicht:
Bevor Hermine ihre Bürotür schließen kann, drücke ich mich hindurch.
"Draco, was willst du?", fragt sie mich.
"Ich will nur mit dir reden", entgegne ich.
"Wozu? Wir sollten uns einfach voneinander fern halten. Du bist verheiratet. Ich weiß gar nicht, was in mich gefahren ist. Ich wollte nie eine Frau sein, die mit dem Mann einer anderen schläft. Ich will doch keine Ehe zerstören." Ich sehe, dass eine Träne ihre Wange herunterläuft. Sie setzt sich auf die Couch und sieht mich an.Ich setze mich zu ihr auf das Sofa. "Du hast meine Ehe nicht zerstört. Sie hat nie wirklich existiert. Meine Mutter hat mich zu dieser Hochzeit gezwungen. Ich habe Astoria nie geliebt und werde sie auch nie lieben."
Hermine wischt sich die Tränen weg. "Aber das ändert nichts. Du bist immer noch verheiratet." Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. "Das weiß ich", erwidere ich leise. "Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich bin nicht glücklich mit Astoria. Ich will mein Leben nicht so verbringen. Aber wenn ich mich von ihr trenne, dann verliere ich alles."
Hermine blickt mich an. "Wie meinst du das?" "Wir haben einen Ehevertrag, wenn ich mich von ihr trenne, verliere ich das Haus und mein Erbe."
Hermine nickt leicht: "Das verstehe ich. Ich denke du solltest jetzt gehen." Sie reibt sich über die müden Augen.
"Hermine...", fange ich an, doch sie lässt mich nicht ausreden. "Bitte Draco, es hat doch keinen Sinn. Du kannst deine Frau nicht verlassen und ich kann so nicht weitermachen. Ich will irgendwann eine Familie gründen, Draco."Sie lehnt sich zurück und schließt ihre Augen. "Meine Beziehung zu Ron ist wegen dir kaputt gegangen. Ich musste immer an den Abschlussball denken und konnte nicht mehr damit leben, dass ich ihn betrogen habe. Und ich habe mir geschworen, dass ich nie wieder jemanden betrügen werde. Doch genau das mache ich, wenn ich mit dir zusammen bin. Und auch, wenn ich mit Brian nichts festes habe, ist es ihm gegenüber nicht fair."
Ich sitze geschockt neben ihr. Ich wusste nicht, dass sie das ganze so belastet hat. Als sie Brians Namen erwähnt, merke ich einen leichten Stich in der Herzgegend. Ich rücke näher zu ihr und ziehe sie in meine Arme. Erst versteift sie sich leicht, doch dann erwidert sie die Umarmung und vergräbt ihr Gesicht an meiner Schulter.
So sitzen wir eine ganze Weile da. Wir reden nicht, sondern hängen beide unseren Gedanken nach. Nach einiger Zeit bemerke ich, dass Hermine offensichtlich eingeschlafen ist. Ich streiche ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie hat dunkle Ringe unter den Augen. Sanft küsse ich sie auf die Stirn.
Ich verstehe sie, doch wenn ich Astoria verlasse, dann habe ich nichts mehr. Es ist nicht nur das Geld, sondern auch meine Mutter. Sie wird nie wieder mit mir reden und sie ist die einzige, die ich noch von meiner Familie habe. Was soll ich nur tun? Nach etwa einer halben Stunde regt sich Hermine in meinen Armen.
Verwirrt blickt sie mich an. "Was..?", fragt sie und richtet sich leicht auf. "Du bist eingeschlafen. Ist alles in Ordnung? Ich sehe, dass du total erledigt bist." Sie entfernt sich noch weiter von mir bevor Sie antwortet: "Ich habe nur nicht gut geschlafen letzte Nacht." Sie steht auf und geht auf ihren Schreibtisch zu. Ich sehe, wie sie einmal tief durchatmet und sich dann zu mir umdreht. "Bitte geh jetzt Draco. Wir sollten uns einfach so wenig wie möglich sehen."
Ich blicke in ihre Augen und sehe die gleichen Gefühle, die auch ich fühle. Trauer und Hoffnungslosigkeit. Ich stehe auf und verlasse ihr Büro. An der Tür drehe ich mich noch einmal um. Hermine hat mir den Rücken zugedreht. Ich will noch etwas sagen, doch ich verlasse schnell ihr Büro.
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Anders als erwartet - Ein Dramione-Adventskalender
FanfictionVier Jahre sind vergangen, seit Hermine, Harry, Ron und alle anderen ihr siebtes Schuljahr wiederholt haben. Ron und Hermine waren seit der großen Schlacht ein Paar. Vor zwei Monaten hat sich Hermine von Ron getrennt. Sie konnte einfach nicht mehr m...