23. Dezember - "Ich weiß es wieder."

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Hermine's Sicht:

Ich sitze in meinem Büro an meinem Schreibtisch und schreibe den Bericht über den Schatz der Lorelai. Danach muss ich noch die Einsatzpläne für die Fluchbrecher machen, sowohl für meine, als auch die von Malfoy, solange er nicht arbeiten kann. Ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen, da er im St. Mungos liegt, obwohl der Fluch für mich bestimmt war.

Ich bin gerade fertig und möchte nach Hause gehen, als eine Eule an mein Fenster klopft. Ich öffne es und die Eule lässt einen Brief auf meinen Schreibtisch fallen, bevor sie wieder davonfliegt. Ich lese den Brief und lasse mich überrascht auf meinen Stuhl sinken.

Granger,
könntest du mich im St. Mungos besuchen? Ich muss mit dir sprechen.
D.M.

Was will Malfoy denn mit mir besprechen? Hat er Angst, dass ich ihn nicht vertreten kann? Er ist erst seit gestern dort, er könnte ja schon etwas mehr Vertrauen in meine Arbeit haben. Seufzend erhebe ich mich und mache mich auf den Weg zum St. Mungos. Wenige Augenblicke später stehe ich vor dem Schaufenster und sage meinen Namen, damit ich eintreten kann. Ich schlage den Weg in den vierten Stock in die Abteilung für Fluchschäden ein.

Nach einigen Minuten stehe ich vor der Tür von Malfoys Zimmer und klopfe an. Nach seinem Herein drücke ich die Klinke herunter und trete ein. "Was willst du denn hier Schlammblut?", fragt mich Astoria und funkelt mich böse an. "Astoria, lass das. Ich muss mit Granger sprechen, über die Arbeit. Geh nach Hause. Wir sehen uns morgen." Astoria steht auf, bückt sich zu Malfoy und küsst ihn, doch ich sehe, dass er sie von sich schiebt. Immer noch böse blickt sie zu mir und verlässt dann das Zimmer.

"Setz dich", sagt Malfoy und deute auf den Stuhl, auf dem eben noch Astoria gesessen hat. "Was willst du Malfoy? Glaubst du wirklich, dass ich dich nicht vertreten kann? Ich habe das schon einmal gemacht, falls du dich erinnerst", entgegne ich wütend und stehe mit verschränkten Armen vor seinem Bett.

"Es geht nicht um den Job, ich weiß, dass du das schaffst. Bitte setz dich."
Immer noch mit verschränkten Armen lasse ich mich auf den Stuhl sinken. "Also, was willst du?", frage ich erneut. Ich sehe, dass er kurz zögert, aber dann antwortet: "Ich weiß es wieder?" "Was?", will ich irritiert wissen. "Was passiert ist zwischen uns beim Abschlussball."

Ich löse meine Arme und starre ihn an. Nach einem kurzen Augenblick habe ich meine Stimme wiedergefunden: "Warum kannst du dich plötzlich erinnern?" Und so erzählt er mir die Geschichte mit Blaise und dass er sich gestern die Erinnerung noch einmal angeschaut hat und wieder alles weiß. Röte steigt mir ins Gesicht, als ich darüber nachdenke, dass er sich noch einmal angeschaut hat, wie wir Sex hatten.

"Warum hast du Blaise gezwungen dir die Erinnerung zu nehmen?", möchte ich schließlich von ihm wissen. Er zögert wieder und sagt dann leise ohne mich anzusehen: "Ich hatte Gefühle für dich. Doch als ich dich am nächsten Tag wieder mit Weasley gesehen habe, da wusste ich, dass es für dich nur Sex war. Und außerdem stand meine Zwangshochzeit mit Astoria kurz bevor. Ich dachte es wäre einfacher für mich so."

Vollkommen verwirrt starre ich ihn an. "Du hattest Gefühle für mich?", frage ich leise. Er nickt nur und schaut immer noch auf seine Hände. Ich stehe auf und setze mich langsam wieder auf seine Bettkante. Ich lege meine Hand auf seine. Sein Blick hebt sich und unsere Augen treffen sich. Langsam nähere ich mich ihm und hauche einen Kuss auf seine Lippen. Er erstarrt und ich möchte mich wieder von ihm entfernen, doch in dem Augenblick legt er seine Hand in meinen Nacken und zieht mich näher. Überrascht keuche ich auf. Ich stütze mich mit einer Hand neben Draco auf und bitte mit meiner Zunge um Einlass, welchen er sofort gewährt. Zärtlich küssen wir uns und Draco streicht über meinen Rücken.

Schließlich lösen sich unsere Lippen voneinander, doch ich lasse meine Stirn an seiner liegen und lausche mit geschlossenen Augen Draco's Atem. Er streicht mir eine Haarsträhne hinter das Ohr. Ich entferne mich leicht und schaue Draco in die Augen. Ich weiß nicht, was gerade in mich gefahren ist. "Ich sollte jetzt gehen." Ich erhebe mich vom Bett und bleibe unschlüssig stehen. "Ich werde morgen früh entlassen", sagt Draco. "Okay, Wir sehen uns dann", entgegne ich und verlasse schnell sein Krankenzimmer. Vor der Tür bleibe ich stehen und sinke mit geschlossenen Augen gegen die Wand. Was soll ich jetzt nur machen? Wie soll es weitergehen?

Anders als erwartet - Ein Dramione-AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt