9. Dezember - Vergangenheit

1K 53 4
                                    

Hermine's Sicht:

Ich betrete gerade mit Brian das Tänzelnde Pony, als ich Blaise entdecke. Ich grüße ihn freundlich, denn wir haben als Auroren oft zusammengearbeitet und uns gut verstanden. Ich würde sogar sagen, dass wir Freunde geworden sind. Dann fällt mein Blick auf die Personen, die mit ihm am Tisch sitzen. Malfoy wirft mir einen Blick zu, den ich nicht deuten kann und Astoria mustert mich abfällig. Als ein Kellner uns zu unserem Tisch führt, kann ich hören wie sie sagt: "Was will die denn hier? Und wie sieht sie überhaupt aus? Absolut lächerlich." Ich tue so, als hätte ich nichts gehört und lasse mich auf meinen Platz sinken. Mich stört es nicht, was Astoria über mich sagt, denn die Blicke der Männer im Lokal sagen eindeutig etwas anderes.

Unser Tisch ist nicht weit vom Tisch der drei entfernt. Brian hat Draco im Vorbeigehen gegrüßt. Ich sitze so, dass ich Malfoy und Astoria sehen kann. Ich möchte mir den Abend aber nicht verderben lassen, und deswegen wende ich mich Brian zu. "Vielen Dank noch mal für die Einladung", sage ich lächelnd. "Gerne, ich freue mich, dass du zugestimmt hast." Wir nehmen beide eine Karte und schauen hinein. Nach einigen Minuten kommt ein Kellner und nimmt unsere Bestellungen auf. "Also Brian, erzähl mir etwas über dich." Brian nimmt einen Schluck seines Feuerwhiskeys und beginnt dann zu erzählen. "Ich bin in Miami aufgewachsen und habe dann die Ilvermony-Schule für Hexerei und Zauberei besucht. Nach meinem Abschluss bin ich nach New York gezogen, um meine Ausbildung als Fluchbrecher zu machen. Dort habe ich zwei Jahre gearbeitet. Vor etwa einem Jahr wurde meine Schwester entführt und nach sechs Wochen tot aufgefunden." "Oh mein Gott, das tut mir so leid", werfe ich ein und nehme seine Hand, welche auf dem Tisch liegt, in meine und drücke sie. "Ja, es war wirklich eine schlimme Zeit. Unsere Eltern sind bereits vor vielen Jahren gestorben und wir hatten nur noch uns zwei. Ich brauchte einfach Abstand und habe mich deshalb auf eine Stelle bei Gringotts in London beworben. Ich habe meinen restlichen Urlaub und meine Überstunden genommen und bin direkt mit einem Protschlüssel hier hergekommen. Ich lebe jetzt seit ungefähr vier Monaten in London."

Während er gesprochen hat, habe ich sanft über seinen Handrücken gestreichelt. "Das muss wirklich schrecklich gewesen sein für dich. Ich weiß, wie es ist, wenn man niemanden mehr aus der Familie hat." Brian sieht mich fragend an und so erzähle ich von mir. "Du wirst sicher gehört haben, dass ich zum Goldenen Trio gehörte. Ich habe gegen Voldemort gekämpft. Um meine Eltern in Sicherheit zu wissen, habe ich ihnen vor etwa fünf Jahren das Gedächtnis verändert, so dass sie sich nicht mehr an mich erinnern können." Meine Stimme ist zum Schluss immer leiser geworden.

Dieses Mal drückt Brian meine Hand sanft. "Das muss sehr schwer für dich gewesen sein." Ich nicke stumm. Ich merke, dass sich die Tränen in meinen Augen sammeln. Schnell wische ich mit meiner Hand über die Augen. "Lass uns von etwas anderem sprechen. Die Vergangenheit können wir nicht ändern." Er lächelt mich aufmunternd an. "Erzählst du mir, woher du Malfoy kennst?" Brian legt sich im Stuhl zurück und lacht. "Ach, das ist eine lange Geschichte. Er war in den USA, damals war er noch ein Fluchbrecher, und hat mich bei einem Fall unterstützt. Wir haben uns gut verstanden und sind in Kontakt geblieben. Er hat den Vorschlag, dass mir Abstand gut tun würde und mir erzählt, dass hier bald eine Stelle frei würde." Ich lächele ihn an. Dann beuge ich mich über den Tisch und küsse ihn sanft. Als wir uns voneinander lösen, fällt mein Blick auf Malfoy, der uns beobachtet, allerdings kann ich seinen Blick wieder nicht deuten.

Anders als erwartet - Ein Dramione-AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt