Thirty-Six

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Past

Dank meiner Lüge hatte sich so langsam ein Keil in der Beziehung von Jimin und Taehyung gebildet. Dass die beiden verlobt sind konnte ich immer noch nicht verkraften, weshalb ich mich abends in mein kleines Zimmer horchte und mich im Stillen mit Alkohol und Tabak zudröhnte. Mein Herz schmerzte bei dem Gedanken, dass die beiden irgendwann heiraten werden. Sowas könnte ich nie verkraften, denn Jimin war der Mann, mit dem ich bis zum Lebensende zusammen sein wollte. Als ich mich dann betrunken ins Bett legte, malte ich mir aus, wie unsere Beziehung aussehen würde. Ich würde ihm jedes Mal mit ein paar kleinen Überraschungen beeindrucken, wenn er von der Arbeit kommen würde. Unsere adoptieren Kinder würden auf ihn zu rennen und ihren Papa innig umarmen, danach würde er mir einen kurzen zärtlichen Kuss geben und wir würden alle zusammen essen. Vielleicht würde ich eine kleine Boutique öffnen und so ein wenig Taschengeld verdienen. Taehyung würde es in dieser Fantasie nie geben, sowie den Mord, den ich begangen hatte. Es wäre alles friedlich und liebevoll.

Aber bisher sind das alles nur Träume, die ich mir zum einschlafen einflößte. Vielleicht wird es Zeit weiter in die Offensive zu gehen, auch wenn so langsam meine Kraft nachgab.

Am nächsten Morgen stand ich mit einem gewaltigen Kater auf und mein Schädel fühlte sich an, als würde mein Kopf jeden Moment platzen. Ich regte mich vorsichtig auf und als ich dann auf dem Bett saß wurde die ganze Situation nicht besser. Mein Magen schlug Alarm und ich sprintete so schnell wie möglich auf die Toilette. Hastig öffnete ich die Tür kniete mich vor die Toilettenschüssel und entleerte mein Inneres vom ganzen Gift der vor Nacht. Es fühlte sich befreiend an, aber erst nach der ganzen Aktion bemerkte ich, dass hinter mir jemand stand. Es war Jimin, völlig nass und nur mit einem Handtuch um seine Lenden. Er war wohl am duschen und vor lauter Eile hatte ich wohl nicht bemerkt, dass ich zu seinem privaten Badezimmer gestürmt bin. Wieder einmal hatte ich mich bis auf alle Knochen blamiert und diesmal war es schlimmer als davor. Ich traute mich nicht mal ihn anzusehen, auch wenn ich es allzu gerne machen würde.

„Geht es dir gut Jungkook? Hier nimm das."

Noch bevor ich das Handtuch entgegennehmen konnte, welches er mir anbot brach ich nochmal aus. Am liebsten hätte ich nebenbei noch geweint, aber das wäre zu viel vom Guten. Nach einiger Zeit nahm ich das Handtuch entgegen und wischte mir den Mund sauber und spülte gefühlt zehnmal ab. Ich ging zum Waschbecken und wusch mein Gesicht gründlich ab.

„Hast du getrunken? Du riechst echt schlimm. Komm zieh dich aus und dusch dich."

„Es tut mir so leid. Ich werde alles sauber machen versprochen."

Rot wie eine Tomate stand ich ihm gegenüber und starrte auf den Boden. Er wird mich heute sicher feuern.

Plötzlich packte er an meine Schultern.

„Schau mich an. Dir geht es nicht gut du kannst dich nicht mal halten."

Aus dem Nichts brach ich in Tränen aus, den so sollte er mich nie sehen. Es war beschämend und versaute mir die ganze Chance, bei ihm landen zu können. Wer will schon einen verrückten Alkoholiker nehmen?

„Es tut mir echt leid. Ich wollte nicht, dass du mich so siehst...", sagte ich mit einer leisen zittrigen Stimme.

„Warte ich helfe dir."

Er zog an mein Unterhemd hoch und zog es aus. Die Röte in meinem Gesicht lies nicht nach, der Tag wurde immer schlimmer. Ich wusste nicht wie ich reagieren soll, weshalb ich aus zuließ, dass er mein Pyjama auszog.

„Du brauchst dich nicht zu schämen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich einen Mann nackt sehe."

„Ich schaff das schon!", sagte ich lauter und stotterte dabei wie ein pubertierender Junge, als er sich an meiner Hose beschäftigte. Schützend legte ich meine Hände aus seine, damit er auch nicht das letzte Kleidungsstück runterzog.

„Keine Angst ich werde dir schon nichts machen. Und wenn du dich schämst", er ließ den Satz unvollendet und zeigte mit seiner Tat, was er genau meinte. Heute werde ich wohl vor Scham sterben...

"Dann kann ich auch zuende duschen", sagte er mit einem zwinkern und stellte sich schon unter die Duschbrause.
Ich wollte ja in die Offensive gehen, aber von dieser Situation hätte ich nichtmal in meinen Träumen gesehen.

Love Me Like Him •Jikook•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt