Fourty

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Past

Wir wissen was du getan hast und dafür wirst mit deinem Leben zahlen. Bald werden wir dich holen.

Diese zwei Sätze reichten schon aus, um mir einen Schauer über den ganzen Rücken laufen zu lassen. Sie hatten mich gefunden. Zu schnell für meinen Geschmack, aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich musste fliehen, am besten das Land verlassen und untertauchen.

„Du musst mir helfen Jungkook! Ich will nicht sterben."

Ich hatte voll vergessen, dass Taehyung immer noch hier war und dass er den Brief auch gelesen hat.
Wie es aussieht, denkt er wohl, dass sie hinter ihm her sind.
Was hat er wohl getan, dass er so dachte.

Er kam zu mir angekrochen, drückte sein durch Tränen genässtes Gesicht an meine Wade und klammerte sich so fest an mich, dass es schon weh tat.

Auch wenn ich selbst nicht wusste, hinter wen die eigentlich her sind, musste ich trotzdem für einen kurzen Moment schmunzeln, dass es Taehyung so schlecht geht und mein Plan ihn loszuwerden endlich zum greifen nah war.

„Du musst dich erstmal beruhigen . Ich bring dir was zu trinken."

Ich befreite mich von seinem Griff und ließ Taehyung auf dem Boden liegen. In der Küche holte ich ihm etwas hochprozentiges, nachdem ich selber einen gut Schluck trank. Er schlang das Getränk sofort in sich, weshalb ich vorschlug, dass wir im Wohnzimmer einen Plan schmieden müssen.

„Was soll ich machen?!", sagte mein Gegenüber immer noch völlig aufgelöst und wischte sich die halbgetrockneten Tränen ab.

Natürlich hatte ich schon eine Idee, diese musste ich nur noch glaubwürdig verkaufen. Deshalb griff ich nach seinen Händen, hielt dieses fest und sah ihn mit einer ernsten Mimik an. Vielleicht war es auch meine einzige Chance ihn loszuwerden, ohne meine Hände dreckig zu machen.

„Hör mir gut zu Taehyung. Du musst von hier verschwinden. Du hast keine andere Wahl. Du hast sicher noch genug Geld, zieh dir eine große Menge, kauf dir ein Flugticket und hau ab. Die meinen es ernst."

Er nickte verständnisvoll. Er hatte schon längst aufgehört zu weinen und war sich nun völlig klar, in was für einer Situation er sich befand.

„Auch wenn ich dich nie mochte Jungkook, danke ich dir. Pass gut auf Jimin auf..."

Das waren die letzten Worte, bevor er für immer verschwand....

Presence

Meine Atmung wurde schneller, wie auch mein Herzschlag. Ich hielt das Messer immer noch fest und wartete nur darauf, bis die Person in Reichweite war. Nur durch einen leichten Schimmer des Mondes konnte ich schwache Umrisse des Waldes  erkennen und wie die Person in einem rasanten Tempo immer näher kam. Angstperlen bildeten sich an meiner Stirn, aber ich musste mich konzentrieren, um zu überleben.

Dann war es soweit. Der Aufprall war heftig und ich wurde auf dem Boden gestoßen. Aber es war kein Mensch der zu meinen Füßen lag. Nein es war ein großer Hund, wahrscheinlich ein Schäferhund, der jetzt mit voller Kraft in meine rechte Wade biss. Ich schrie auf vor Schmerz, er fühlte sich unerträglich an. Dann musste ich eine Entscheidung treffen, die mir überhaupt nicht gefiel. Doch ich durfte hier nicht elendig sterben. Ich sah auf meine Hand, in der ich immer noch das Messer hielt. Ich schloss die Augen und stich zu. Immer wieder, bis irgendwann der Schmerz nachließ.


Love Me Like Him •Jikook•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt