Thirty-Four

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Past

Ein neuer Tag, ein neuer Anfang, redete ich mir ein, aber die Realität war immer noch so grau wie am Tag zuvor. Also ging ich meine tägliche Routine durch, ging verschiedene Social Media Seiten nach, danach duschte ich mich ab, zog mir einfache lässige Klamotten an und ging meiner täglichen Arbeit entgegen. Kochen, putzen, Wäsche waschen, aufräumen, Dinge die so ein Haushaltsgehilfe halt erledigt. Doch heute strengte ich mich mehr an als an anderen Tagen. Ich versuchte jede kleine Ecke dieser mächtigen Villa sauber zu bekommen, alleine um mich abzulenken. Nur um das Blut von meinen Händen wegzuwischen. Es klappte, denn ich vergaß alles um mich herum, sogar dass auf einmal Jimin hinter mir stand.

„Also so gründlich muss du jetzt auch nicht putzen. Dafür ist ja die Putzeinheit da."

Ich bemerkte erst jetzt, dass ich auf allen vieren war und er genau hinter mir stand. Verschämt drehte ich mich schnell um, legte die Zahnbürste weg, mit der ich die kleinen Ritzen hinter dem Sofa säuberte.

„Es tut mir leid... Ich wusste nicht, dass du... ähm sie so früh zurück gekommen sind."

„Kein Problem", sagte er und hielt mir seine Hand entgegen, damit ich aufstehen konnte. Geschmeichelt und leicht errötet nahm ich sie entgegen und wollte sie am liebsten nicht loslassen.

Aber plötzlich fiel mir eine geniale Idee ein. Mit ihr konnte ich wenigstens ein wenig Zweisamkeit und Nähe genießen.

Ich stand auf und gaukelte vor umgeknickt zu sein. Ich täuschte einen Schmerzensseufzer vor und ließ mich wieder auf den Boden fallen, dabei hielt ich mir an den Knöcheln, obwohl da überhaupt nichts war.

„Geht's dir gut?"

Er reagierte sofort darauf und kniete sich vor mich. Er hielt seine Hand besorgt auf die vermeintlich schmerzende Stelle und ich konnte seine Wärme deutlich dabei spüren. Die Schmetterlinge in mir fingen an zu flattern. Natürlich hatte ich ein schlechtes Gewissen dabei, aber ich war schon darin geübt es gekonnt zu ignorieren.

„Es schmerzt so extrem", zischte ich vor und legte meine Hand auf seine, die immer noch auf meinem Knöchel lag.

„W.. Warte ich hol schnell etwas zu kühlen."

Er ging schnell weg um was zu holen und ich konnte endlich mein unterdrücktes Grinsen zeigen. Ich hatte in letzter Zeit viele krumme Dinger gedreht, doch dies war auf jeden Fall eins der harmlosesten.

„Wieso grinst du so?"

Perplex sah ich schnell zur anderen Seite des Wohnzimmers und konnte die erkannte Stimme zuordnen. Es war niemand anderes als Taehyung, der wieder alles versauen wird. Schnell zischte ich wieder meine gespielten Schmerzen vor.

„Oh umgeknickt?"

„Ja...", sagte ich leise und versuchte meine Rolle so gut wie möglich zu spielen.

„Diese Spielchen sind schon Uralt kleiner Hase, damit kannst du mich nicht verarschen. Lass die Finger von meinem Verlobten. Verstanden?"
Seine Stimme wurde dabei lauter und er versuchte mich hoch zu zerren, wobei ich mich dabei hartnäckig sträubte.

Im selben Moment kam auch schon Jimin mit einem Kühlpad zurück und hat natürlich alles mitgehört und angesehen.

„Was soll das hier?! Taehyung was machst du da? Lass ihn los!"
Er ließ mich auch ruckartig los und diesmal hatte ich vom Aufprall wirklich Schmerzen.

Ich wusste aber nicht worüber ich mehr schockiert sein soll. Das die beiden verlobt sind, oder dass sie sich jetzt wegen mir streiten..

Aber im Endeffekt wird er mir gehören. Hoffte ich zumindest.

Love Me Like Him •Jikook•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt