Jonas sah mich ungläubig an und schüttelte den Kopf.
»Ist das irgend ne Masche die ihr Frauen jetzt versucht?!«, knurrte er und ballte die rechte Hand zu einer Faust.
»Sieht das Dokument in deiner Hand nach einer Fälschung aus?!«, sprach ich jetzt wütend und verschränkte meine Arme.
»Ich bin extra nach Hamburg gezogen um dich zu finden! Glaubst du ich mach das alles aus Spaß?! Es war ihr letzter Wunsch das ich dich kennenlerne und den hab ich ihr erfüllt!«.
Ich schüttelte meinen Kopf und blickte ein letztes Mal zu Jonas bevor ich aus dem Zimmer und aus dem Bordell stürmte.
Es hatte angefangen zu regnen und die Straßen wurden leerer. Es war mittlerweile vier Uhr morgens und die Müdigkeit machte sich bemerkbar. Wütend holte ich meine Zigaretten aus meiner Tasche und zündete mir eine an. Wenn er mich nicht kennenlernen wollte, dann eben nicht!
»Ey Aleya! Warte«, schrie jemand mir hinterher. Ich ignorierte die Stimme und lief einfach weiter. Jemand packte mich an meinem Arm und zog mich zur Seite. Meine schwarzen Haare waren wegen dem Regen nass geworden.
»Was ist? Wenn du mich nicht kennenlerne willst ist mir das auch recht! Ich bin ein Leben lang ohne dich ausgekommen also kann ich das auch weiterhin«, sagte ich und zog an der Zigarette.
»Ey das war nicht so gemeint. Ich kann es einfach nicht glauben das du meine Schwester sein sollst. Plötzlich tauchst du hier auf und hältst mir eine Geburtsurkunde vors Gesicht wo unsere Mutter eingetragen ist«.
Ich sah auf den Boden und warf die Zigarette weg.
»Wieso weiß ich nichts von dir?«, unterbrach er die kurze stille und sah mich fragend an.
»Es ist alles ein wenig kompliziert«, seufzte ich und zog meine Jacke enger an mich. Mittlerweile war ich komplett nass und der Regen wurde immer stärker.
»Ich glaub du solltest wieder zu deinen Jungs«, sagte ich und nickte zu dem großen Mann der vor dem Eingang der Bordells stand und uns beobachtete.
Jonas drehte sich kurz um und sah dann wieder zu mir.
»Du gibst mir einfach deine Nummer. Ich ruf dich heut Nachmittag an und dann reden wir in Ruhe«, sagte Jonas und drückte mir sein Handy in die Hand. Ich tippte schnell meine Nummer ein und gab ihm sein handy wieder zurück.
»Ich sollte jetzt nachhause«, sagte ich und schreckte zusammen als ich hörte wie Glas zerbrach. Eine Gruppe von Männern grölten laut rum und schmissen ihre leeren Bierflaschen auf den nassen Boden.
»Ich würde dich ja fahren aber ich hab schon einiges intus«, sagte Jonas und kratzte sich am Hinterkopf. Ich schüttelte meinen Kopf und lächelte ihn an.
»Ist nicht nötig«, winkte ich ab und wollte grade auf dem Absatz kehrt machen als er mich erneut aufhielt.
»Das kommt nicht infrage! Marten komm mal her«, rief Jonas dem Mann von vorhin zu der mit schnellen Schritten auf uns zu lief.
»Fährst du Aleya nachhause? Ich hab schon einiges getrunken«, sagte Jonas und klopfte auf die Schulter von diesem Marten.
Grimmig sah er zu mir und dann zu Jonas woraufhin er dann nickte.
»Los lass uns fahren«, brummte er mit dunkler Stimme und sah mich auffordernd an.
»Ich komm schon alleine klar«, sagte ich und machte mich, ohne mich zu verabschieden, auf den Heimweg.
Also schlenderte ich im Regen zur nächsten Bahnhaltestelle und zündete mir erneut eine Zigarette an. Wieso war ich nochmal so dumm und bin nicht mit meinem Wagen hergefahren?Ich wusste nicht mal ob überhaupt um die Uhrzeit eine Bahn fuhr aber ich freute mich schon endlich zuhause zu sein.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie ein Auto langsam neben mir herfuhr und plötzlich stehen blieb.
»Los Steig ein!«, hörte ich die dunkle Stimme und sah zu meiner rechten. Ein dunkler Luxuswagen stand neben mir auf der Straße und dessen Besitzer sah mich auffordernd an.
»Nein danke«, sagte ich und wollte weiterlaufen. Marten stieg aus seinem Wagen und stellte sich vor mich hin. Ich sah hoch zu dem zwei-Meter-Mann und zog die Augenbraue hoch.
»Hör mir mal zu Ja?! Ich hab kein Bock auf dieses rum Getue! Ich bin hier nur weil mich Jonas drum gebeten hat. Also Steig jetzt in diesen Wagen und lass mich dich nachhause fahren! Um diese Uhrzeit hat ein Mädchen wie du hier nichts zu suchen«
»Ein Mädchen wie ich?!«, lachte ich empört auf und verschränkte meine Arme ineinander. Marten verdrehte die Augen und sah mich provokant an.
»Sag Jonas das ich alleine schon klar komme«, sagte ich und lief mit schnellen Schritten zur Bahn die grade angefahren kam. In der Bahn sah ich noch kurz zu Marten der mich wütend anfunkelte und drehte mich um.Als ich endlich nach einer gefühlten Ewigkeit zuhause ankam, zog ich mir die nassen Klamotten aus und stellte mich unter die heiße Dusche. Die Sonne ging langsam auf und die Müdigkeit wurde größer. Überall standen noch Umzugskartons die einsortiert werden müssen. Seufzend stieg ich aus der Dusche und wickelte meinen Körper mit einem Handtuch ein.
In meinem Schlafzimmer zog ich mir Unterwäsche und ein übergroßes Schlafshirt an und ließ mich in mein weiches Bett fallen. Mein Handy steckte ich an mein Ladegerät an und schlief nach kurzer Zeit ein.
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The Night it all Changed (BAND I)
FanfictionDie dunklen Straßen Hamburgs machten einem Angst. Alleine sollte man sich nachts nicht auf dem Kiez rumtreiben. Der kalte Wind peitschte mir ins Gesicht und mein Körper zitterte wegen der Kälte. Man sah an jeder Ecke betrunkene Männer die von einer...