Aleya
»Das war der Hammer«, rief ich als ich gemeinsam mit Adriana in den Backstage Bereich ging.
Die Jungs saßen verteilt im Raum auf einer großen Couch, die schon mal bessere Tage hatte, und tranken hastig aus ihren Wasserflaschen.
»Wie fandest du es?«, fragte Jonas und wischte sich den Schweiß von der Stirn mit seinem schwarzen Shirt. Er saß Oberkörperfrei auf der Couch und zündete sich einen Joint an.
»Es war einfach nur Wahnsinn! Ihr habt alles abgerissen«, sagte ich euphorisch. Das Adrenalin war immer noch in meinem Blut und ich zitterte etwas vor Aufregung. Die Jungs hatten einen Auftritt in Hamburg bei dem ich das erste mal dabei war.
»Gewöhnt dich dran. Ab jetzt wirst du öfter dabei sein kleine«, sagte John und setzte seine schwarze Cap ab. Seine Locken waren durch den Schweiß nass geworden.
Ein Klopfen an der Tür bekam die ganze Aufmerksamkeit im Raum. Unsere Köpfe drehten sich zur schwarzen Türe, die geöffnet wurde.
Marten trat ein und hinter ihm dackelten drei leicht bekleidete Frauen her.
»Na endlich!«, grinste Maxwell und rieb sich die Hände. Einer der Frauen steuerte auf Maxwell zu während die andere auf John zu lief. Die dritte Frau setzte sich zu Marten, der es sich auf einen Sessel bequem gemacht hatte.
Sie strich mit ihren langen Fingernägeln über Marten's Tättowierung. Ich rollte genervt mit den Augen und ließ mich neben Jonas nieder der mich grinsend in eine Umarmung zog.
»Ihh Jonas! Du stinkst«, lachte ich.
»Das ist Männerduft kleines«, lachte er und reichte mir den Joint den ich aber dankend ablehnte. Ich wollte nicht High Auto fahren.
Als ein viel zu hohes Gekicher zu hören war, zog ich die Augenbrauen zusammen und seufzte.
Adriana warf mir vielsagende Blicke zu woraufhin wir laut lachten.
»Worüber lacht ihr den?«, fragte die neben Marten und sah uns eingebildet an.
Raf strich Adriana sanft über ihren Rücken und sah sie kurz an.
»Was geht dich das an mamma mia!«, fauchte Adriana.
Raf verkniff sich ein Lachen und sah zu uns rüber.
»Dann lach gefälligst leise«, zischte die strohblonde Dame und zeigte ihr gefälschtes Lächeln das genauso unecht war wie ihre Brüste.
»Halt's Maul!«, zischte ich zurück. Ich funkelte sie wütend an und hob genauso arrogant wie sie meine Augenbraue.
Sie schnaubte kurz bevor sie sich wieder an Marten zuwandte und ihn voll quatschte.
Adriana grinste siegessicher und ich zwinkerte ihr zu.
»Was geht heute noch?«, fragte Jonas in die Runde.
»Lass uns auf'n Kiez! Ich will feiern und saufen«, rief Alex aka LX und grinste.
Die Jungs stimmten zu und sammelten ihre Sachen zusammen.
»Was ist mit dir? Kommst du mit?«, fragte mich John.
»Ich denk eher nicht. Ich fahr glaub heim«, sagte ich und nahm meine Tasche.
»Ne kommt nicht in Frage! Du kommst mit«, sagte John und zog mich zu sich.
»John!«, quengelt ich und kniff die Augen zusammen.
»Komm schon!«, schmollte der Lockenkopf.
»Okay«, ließ ich nach. Gemeinsam liefen wir durch den Hinterausgang raus und vereinbarten einen Treffpunkt.
»Kannst du mich mitnehmen?«, fragte mich Jonas.
»Nö«, grinste ich. Jonas schnappte sich meine Autoschlüssel und lief auf mein Auto zu.
»Hey!«, rief ich. Jonas machte es sich auf dem Fahrersitz bequem während ich mich mit dem Beifahrersitz zufrieden gab.
Wir fuhren mit lauter Musik, die natürlich von den Jungs war, durch die Straßen und hatten alle Blicke auf uns gezogen. Ich musste mich echt an das ganze gewöhnen. Die Jungs liebten es Aufmerksamkeit zu bekommen. Vor allem John liebte es alles auf Instagram zu präsentieren.
Als wir vor dem Club ankamen, steckte ich meine Schlüssel in meine Tasche und lief gemeinsam mit Adriana rein. Wir hatten uns vor dem Club getroffen. Die Jungs liefen eine Etage höher und hatten eine große Lounge nur für sich. Die Musik wechselte zwischen RnB und Dancehall.
»Die sind ja schlimmer als zecken!«, sagte Adriana genervt und sah zu den drei Mädels. Ich nickte und setzte mich auf die rote Couch.
Wir bestellten etwas zu trinken und breiteten uns aus. Naja die Jungs machten sich breit.
»Lass uns tanzen gehen!«, rief Adriana als ein Lied von Raf und den Jungs lief.
Wir liefen runter zur Tanzfläche und bewegten uns passend zur Musik.
Wir tanzten ausgiebig und sangen lauthals mit. Ich hatte lange nicht mehr so einen Spaß. Ich bewegte mich zum Takt der Musik und tanzte eng mit Adriana. Ab und zu versuchten ein paar Männer uns anzutanzen, die wir aber direkt abservierten. Raf sah immer wieder von oben zu uns runter und behielt alles gut im Auge.
»Lass uns was trinken!«, rief Adriana.
»Ich muss mal! Geh du schon mal hoch und bestell uns was ich komme nach«, rief ich ihr ins Ohr.
»Soll ich mit?«, rief sie zurück woraufhin ich den Kopf schüttelte. Adriana nickte und lief die Treppen zur Lounge hoch.
Ich schlängelte mich durch die tanzenden Menschen und war froh das nicht eine all zu lange Schlange vor der Frauentoilette war. Ich wartete einige Minuten bis ich endlich dran war. Nachdem ich mich erleichtert hatte, wusch ich meine Hände und checkte mein Spiegelbild. Alles war noch so wie es sein sollte was leider nicht immer der Fall war.
Ich quetschte mich durch eine Mädelsgruppe und schüttelte den Kopf. Eine der Mädels lag heulend in der Toilettenkabine während ihre Freundinnen lachten und sich über etwas unterhielten.
»Hey alles gut?«, fragte ich das Mädchen. Sie drehte sich zu mir und sah total fertig aus. Ihre Schminke war verlaufen und sie hatte am Mundwinkel etwas erbrochenes.
Sie schüttelte den Kopf und heulte noch mehr.
»Komm lass uns dein Gesicht waschen und dann an die frische Luft«, sagte ich und half ihr hoch.
»Alessia kommst du?«, rief einer der Mädels als ich mit der braunhaarigen zum Waschbecken lief.
»Du siehst doch das es ihr nicht gut geht«, sagte ich und drehte das Wasser auf. Alessia wusch sich mehrmals das Gesicht.
»Dann nicht!«, zuckte das Mädchen und verschwand mit den anderen Mädels aus der Toilette.
»Und das sind Freunde?«, flüsterte ich vor mich hin.
Alessia sah schon viel besser aus.
»Komm lass uns aus diesem stickigen Raum«, sagte ich und stützte sie etwas. Sie roch stark nach Alkohol und vertrug offensichtlich nicht so viel.
Gemeinsam drängelten wir uns raus. Ich war froh als ich frische Luft einatmete.
»Geht's?«, fragte ich sie woraufhin sie nickte.
»Danke«, sagte sie.
»Setz dich dahin ich komm gleich Okay?«, sagte ich. Sie nickte und setzte sich auf eine Stufe etwas abseits des Clubs. Ich lief um die Ecke zum Späti und kaufte eine Flasche Wasser.
»Hier«, sagte ich und drückte ihr die Flasche in die Hand.
Sie trank hastig und lächelte dankbar.
»Danke wirklich«, sagte sie.
»Ich bin Aleya und du bist Alessia richtig?«, fragte ich. Alessia nickte und trank erneut.
»Waren die Mädels deine Freunde?«, fragte ich.
»Ja«, murmelte sie etwas benommen.
»Das sind keine Freunde! Die hätten dich dort liegen gelassen Alessia!«, sagte ich und kniete mich zu ihr runter.
»Ich dachte ich bedeute ihnen was aber anscheinend nicht«, sagte sie.
»Glaub mir anstatt solche Freunde zu haben hast du lieber keine«.
»Du hast wahrscheinlich recht«, lächelte sie.
»Du solltest jetzt lieber nachhause«, sagte ich. Sie nickte und stand mit wackeligen Beinen auf.
Ich begleitete sie noch zum Taxi und wartete bis sie eingestiegen war.
»Vielleicht sieht man sich nochmal«, sagte ich. Ich wartete noch bis das Taxi um die Ecke verschwunden war und lief dann wieder in den Club.
Ich lief die Treppen hoch und sah zu Jonas der die ganze Zeit hin und her lief. Er sagte etwas zu Raf und sah aufgebracht aus. Marten fixierte mich mit seinem Blick und stand auf.
»Gazo!«, rief er zu Jonas und kam auf mich zu.
Jonas drehte sich zu mir und kam erleichtert auf mich zu.
»Wo warst du Digga?!«, rief Jonas und packte mich grob am Arm.
»Jonas! Du tust mir weh!«, zischte ich laut. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen woraufhin er fester Zugriff. Ich kniff die Augen vor schmerzen zusammen.
»Gazo!«, rief Marten und entfernte seine Hand von meinem Arm.
Ich lief zu Adriana und nahm meine Tasche, bevor ich die Treppen runter lief und aus dem Club stürmte.
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The Night it all Changed (BAND I)
FanfictionDie dunklen Straßen Hamburgs machten einem Angst. Alleine sollte man sich nachts nicht auf dem Kiez rumtreiben. Der kalte Wind peitschte mir ins Gesicht und mein Körper zitterte wegen der Kälte. Man sah an jeder Ecke betrunkene Männer die von einer...