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Aleya

Aufgeregt strich ich mir über den schwarzen Blazer. Heute war die Gerichtsverhandlung. Ich war mit Chopper schon eine Runde Gassi und hatte ihm was zum Essen hingestellt. Ich selber war viel zu aufgeregt und hatte das Frühstück ausgelassen. Wenn ich nur an's essen dachte, bekam ich Bauchschmerzen. Marten ist gestern nicht mehr hier her gekommen. Ich sah kurz auf meine Armbanduhr und seufzte. Wenn ich jetzt nicht los fahren würde, dann würde ich zu spät kommen. Ich strich nochmal Chopper über den Kopf bevor ich mir meine Stiefel und meinen Mantel anzog. Aufgeregt lief ich die Treppen runter und stieg in meinen Wagen ein. Draußen war es eisig kalt. Ich startete den Motor und machte die Sitzheizung an.
Ich parkte in der Nähe des Landgerichtes und sah schon John und Jonas auf mich warten. Von Marten gab es keine Spur.
»Hey kleines«, begrüßten mich die Jungs und umarmten mich kurz.
»Der Anwalt kommt sicher auch gleich. Wo ist Marten?«, fragte Jonas und zündete sich eine Zigarette an.
»Er kommt sicher gleich«, sagte ich nur und sah zu John der sich einen Joint anzündete.
»Willst du?«, er hielt mir den Joint grinsend hin.
»Du spinnst doch! Du kannst doch nicht kiffen wenn wir gleich in einem Gebäude voll mit Polizisten und Richtern sind«, schüttelte ich meinen Kopf.
»Siehste doch das ich es kann«, zuckte der Lockenkopf und zog erneut am Joint. Ich sah auf meine Uhr und seufzte. Wir hatten noch eine gute halbe Stunde bis zur Verhandlung.
»Da kommt unser Anwalt«, nickte Jonas. John trat den Joint mit seinen Nikes aus und steckte seine Hände in die Jackentasche.
»Hallo Frau Klauß, Herr Klauß und er Mooser«, nickte Herr Juppe. Wie immer hatte er seinen Aktenkoffer in der Hand.
»Sind sie aufgeregt?«, fragte Herr Juppe und lächelte dann.
»Ein wenig«, gestand ich.
»Brauchen sie nicht! Ich hab gute Argumente und werde sie da schon raus bekommen. Ihren Bruder hab ich schon von härteren Fällen rausboxen können aber darüber reden wir jetzt lieber nicht. Wollen wir schon mal rein?«, fragte er. Zu viert liefen wir also ins Gebäude und warteten vor dem Gerichtsaal.
»Keine Sorge. Wir sind die ganze Zeit hier okay?«, sagte Jonas als mein Name aufgerufen wurde. Ich schluckte und nickte dann. John zwinkerte mir aufmunternd zu und setzte sich auf eines der Stühle. Ich sah noch ein letztes Mal zu den Jungs, bevor ich mit meinem Anwalt rein lief.

Marten

Außer Atem kam ich endlich vor dem Gerichtssaal an. Ich wäre schon früher da gewesen wenn ich nicht im Stau gestanden wäre.
Vom weiten sah ich John und Jonas auf schwarzen Stühlen sitzen.
»Ey Sorry Jungs! Stand im Stau. Ist sie schon lange drinnen?«, fragte ich die beiden und begrüßte sie.
»Ne die sind grad rein«, ich atmete erleichtert aus und setzte mich neben John hin.
»Was denkt ihr wie es ausgehen wird?«, fragte ich die beiden. John zuckte mit den Schultern und sah auf den Boden.
»Entweder Geld Strafe oder Aleya legt da drinnen einen Stripteas ab und der Richter drückt nochmal ein Auge zu«, lachte er. Ich verdrehte die Augen und sah zu Jonas.
»Hoffe nur das es gut ausgeht«, sagte er und starrte die Türe des Saales an.

»Wieso dauert das so lange?! Die sind da schon fast zwei Stunden drinnen!«, zischte ich ungeduldig und lief den Gang auf und ab. Die Jungs hatten sich an der Wand angelehnt und waren genauso angespannt wie ich.
War das ein gutes Zeichen oder eher ein schlechtes?! Ich werd noch verrückt!
Als endlich die Türe aufging, atmete ich erleichtert aus und stellte mich zu John und Jonas. Gespannt sahen wir zu Aleya die mit Herr'n Juppe gemeinsam raus kam.
Ich versuchte irgendwas aus ihrem Gesichtsausdruck ablesen zu können doch sie hatte ihr Pokerface aufgesetzt. Stumm folgten wir den zweien nach draußen.
»Und?!«, fragte ich ungeduldig.
Aleya sah kurz zu Herr Juppe und grinste dann.
»Wurde Freigesprochen«, lachte sie. Mir fiel ein Stein vom Herzen.
»Fuck man! Und ich dachte die buchten dich jetzt ein«, lachte John und zog Aleya in eine stürmische Umarmung.
»Wegen geringer Menge können sie das gar nicht Herr Mooser. Und Frau Klauß hat noch keinen einzigen Eintrag im Strafregister - naja bis jetzt«, lachte der Anwalt.

Aleya

Wir redeten noch kurz über den Prozess und verabschiedeten und dann von Herr Juppe.
»Digga das müssen wir feiern!«, rief John.
»Ja man! Wir trommeln alle zusammen und feiern Aleya's Freispruch«, sagte mein Bruder und schlug bei John ein.
Marten sah kurz zu mir und wir machten dann einen Treffpunkt aus. Nachdem wir uns von den beiden Chaoten verabschiedete hatten, liefen wir zu meinem Wagen.
»Babe«, sagte Marten und hielt mich auf. Er schlang seine Arme um mich und drückte mir einen Kuss auf den Mund.
»Ich bin so stolz auf dich. Tut mir leid das ich ein paar Minuten später da war«, brummte er und sah mich entschuldigend an.
»Schon gut«, murmelte ich und dachte an unseren Streit von gestern. Offiziell hatten wir uns ja nicht versöhnt.
Marten drehte sich zu seinem Wagen, der neben meinem stand, und öffnete den Kofferraum.
Grinsend drehte er sich wieder zu mir und hielt mir einen großen Blumenstrauß unter die Nase.
»Tut mir leid wegen gestern«, er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und schenkte mir ein warmes Lächeln.
»Marten!«, hauchte ich überrascht und gerührt . Ich nahm den Blumenstrauß entgegen und roch einmal dran.
»Danke«, ich drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen und bewunderte die Blumen.
»Ich werde dir noch alles in Ruhe erzählen aber gib mir Zeit ja? Das war alles nicht so einfach damals«, kam er wieder auf das Thema von gestern zurück. Ich nickte bloß und lies das Thema vorerst ruhen.
Nachdem wir in getrennten Autos, zurück zu meiner Wohnung gefahren sind, sprang ich schnell unter die Dusche während Marten nochmal mit Chopper eine Runde um den Block lief.
Frisch geduscht stand ich jetzt in Unterwäsche ratlos vor meinem Kleiderschrank. Was sollte ich am besten anziehen? Verschieden Kleidungsstücke lagen verteilt vor meinen Füßen.
»Baby?«, hörte ich Marten nach mir rufen.
»Schlafzimmer!«, rief ich zurück und kramte meinen neuen Lederrock hervor.
»Fuck bist du heiß«, knurrte Marten als er im Türrahmen stand. Ich drehte mich kichernd zu ihm und schenkte ihm einen Luftkuss.
Marten gab mir einen Klaps auf den Hintern und setzte sich aufs Bett wo er meinen Körper musterte.
»Am liebsten würde ich dich auf der Stelle vor diesem Spiegel ficken!«, sagte er mit rauer Stimme.
Ich verdrehte meine Augen und konnte mir mein grinsen nicht verkneifen.
»Idiot!«, murmelte ich und zog mir den Rock an.
Ich zog mir dazu noch ein schulterfreies schwarzes Oberteil mit langen Ärmeln an und sah zufrieden in den Spiegel.
»So willst du raus?«, Marten beäugte mich kritisch und zog eine Augenbraue nach oben.
»Ja wieso?«, fragte ich und sah an mir runter.
Schwarze Overknee Stiefeln würden das Outfit perfekt abrunden.
»So gehst du Safe nicht raus Digga! Siehst viel zu heiß aus!«
»Eifersüchtig?«, neckte ich ihn. Marten stand vom Bett auf und kam auf mich zu.
»Kein Bock jemanden heute eins in die fresse zu hauen nur weil er meine Frau schief anschaut«, grummelte er Besitzergreifend und zog mich näher an sich ran.
»Dann mach es nicht Marten und außerdem bist du ja sowieso bei mir«, ich strich ihn über seinen Bart und sah ihn verführerisch an.
»Wie kann ich bei diesem Blick noch irgendwas sagen?«, er legte seine Lippen auf meine und ließ seine Zunge in meinen Mund wandern. Ich schloss die Augen und genoss jede einzelne Sekunde.
Nachdem wir uns schwer voneinander gelöst hatten, schminkte ich mich und lockte meine langen Haare. Zufrieden legte ich den Lockenstab zur Seite und steckte ihn aus.
»Bist du fertig?«, fragte mich Marten vom Wohnzimmer aus.
»Ja«, rief ich zurück und zog mir meine Schuhe an. Ich schnappte mir noch eine passende Clutch und verstaute mein Handy da drinnen.
»Fertig!«, sagte ich als ich im Wohnzimmer war. Marten legte seinen Controller zur Seite und scannte mich einmal von oben nach unten ab.
»Du siehst viel zu heiß aus. Wollen wir nicht einfach zuhause bleiben?«, grummelte er und stand auf. Marten selbst hatte eine schwarze Jeans und ein weißes Langarmshirt an wodurch sein trainierter Körper noch mehr zur Geltung kam. Er sah einfach unwiderstehlich gut aus!
»Nö! Und jetzt lass uns los fahren. Die anderen sind sicher schon da«, ich lief in den Flur und schnappte mir meinen Mantel vom Kleiderhaken.
Marten seufzte und zog sich ebenfalls eine Jacke und seine schwarzen Nike Schuhe an.
»Dieser Rock ist viel zu kurz«, meckerte er weiter. Ich seufzte leicht genervt und ignorierte seinen Kommentar.
»Ey! Schau mich an sonst versohl ich dir hier und jetzt deinen süßen Hintern«, grinste er und zog mich zu sich.

Hallo ihr lieben,
das Buch hat noch zwei Kapitel und endet dann aber es wird einen zweiten Teil geben, natürlich nur wenn ihr das möchtet. ☺️
Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende.

The Night it all Changed (BAND I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt