Aleya
Wir schlenderten gemeinsam durch die Reeperbahn. Überall waren feierlustige und einige hatten schon gut einen Weg. Ich näherte mich Jonas als eine Gruppe von besoffener mich anrempelte.
»Pass doch auf Du spast«, keifte Jonas zur Gruppe und sah die Jungs finster an. Er legte seinen Arm um mich und zog mich enger an sich ran.
Vom weiten sahen wir schon die anderen Jungs vor einem Späti auf uns warten.
»Ey Digga! Endlich!«, rief Maxwell und kam uns entgegen. Er schlug bei Jonas ein und zog mich in eine Umarmung. Überrascht erwiderte ich die kurze Umarmung und schenkte ihm ein Lächeln.
»Hey süße«, zwinkerte John und zeigte mir seine goldenen Grillz.
»Hi John«, sagte ich und musste meinen Kopf schütteln. Jonas schlug ihm leicht auf den Nacken und sah ihn warnend an.
»Aleya?«, hörte ich jemanden sagen und drehte mich um.
»Raphael!«, sagte ich überrascht.
»Ihr kennt euch?«, fragte Jonas und sah zwischen uns her.
»Ja sie hat die Models für das Fotoshooting geschminkt«, sagte er.
»Hi ich bin Adriana, Raf's Freundin«, stellte sich eine bildhübsche schwarzhaarig vor.
»Aleya«, sagte ich und schüttelte ihre ausgestreckte Hand.
»Raf hat für deine Arbeit geschwärmt. Das Make up sieht echt toll«, sagte sie.
»Danke«, lächelte ich schüchtern.
»Ey lasst uns mal was essen gehen«, rief John. Ich blickte kurz um mich rum und stockte bei zwei blauen Augen. Marten musterte mich kurz und wand dann seinen Blick von mir ab.
Ich dachte mir nichts dabei und widmete mich Adriana zu, die mir irgendwas erzählte wobei ich nicht ganz folgen konnte. Seine blauen Augen hatten mich aus der Fassung gebracht.
»Wo gehen wir eigentlich essen«, fragte Maxwell in die Runde.
»Lasst mal türkisch essen gehen hab so Bock auf Kebab bekommen«, sagte John und steuerte auf ein türkisches Restaurant zu. Wir wurden herzlich begrüßt und einer der Kellner führte uns zu einem langen Tisch mit genug Sitzplätzen für uns alle.
»Ich kann mich gar nicht entscheiden«, sagte Adriana die Links von mir saß. Rechts von mir saß Jonas und John. Gegenüber von uns dreien saßen Raf, Maxwell und Marten.
Die Jungs sprachen durcheinander und einige der Gäste warfen und komische Blicke zu. Die Jungs waren alle in Jogginganzügen was wohl für die Blicke sorgte.
»Darf ich ihnen schon mal was zu trinken bringen?«, fragte uns ein Kellner. Er sah relativ gut aus und zwinkerte mir zu als ich seinen Blick kurz erwiderte.
Die Jungs sagten nach und nach ihre Bestellung auf bis nur noch ich übrig war.
»Und für sie?«, fragte der Kellner.
»Ich nehm einmal Hackfleisch-Pide mit Ayran«, bestellte ich auf Türkisch und klappte die Speisekarte zu.
Der Kellner sammelte die Karten ein und ging dann.
»Du kannst türkisch?«, fragte mich John woraufhin ich nickte.
»Woher?«, fragte diesmal Jonas und kräuselte die Stirn.
»Meine Adoptiveltern sind Türken, daher kann ich auch türkisch«, zuckte ich mit den Achseln. Ich spürte wie mich jemand anstarrte und blickte hoch. Marten's Blick lag erneut auf mir.
»Geil!«, sagte John und vertiefte sich mit Jonas wieder in ein Gespräch.Nachdem wir aufgegessen hatten, schlenderten wir weiter durch die Straße. Ab und zu blieben die Jungs stehen und machten mit einigen Fotos. Von allen Ecken wurden sie begrüßt.
»Wieso machen die hier mit fast jedem Fotos?«, fragte ich Adriana verwirrt.
»Dein Ernst?«, fragte sie lachend.
»Was denn? Das war eine ernstgemeinte Frage«, sagte ich und wusste nicht was daran so lustig ist.
»Du weist schon das die Jungs eine der bekanntesten Deutschrapper sind?«, sagte Adriana.
Deutschrapper?
»Du hörst doch Deutschrap?«, fragte sie mich woraufhin ich mit den Achseln zuckte.
»Nicht so wirklich«, sagte ich.
»Du kennst nicht die 187er Straßenbande?«, hakte sie weiter nach.
»Hab davon gehört aber ich wusste nicht das Jonas ein Teil davon ist«
»Krass! Dein Bruder ist echt berühmt. Raf und die anderen waren zusammen auf Tour«, erzählte sie mir.
»Echt? Wow da muss ich ja echt Glück haben«, sagte ich ironisch.
»Wir wollen noch was trinken gehen«, unterbrach uns Raf.
»Ich passe«, sagte ich und rümpfte die Nase. Meinen Abend wollte ich nicht in einer stinkenden Bar mit Proleten verbringen.
»Wieso?«, fragte mich jetzt Jonas.
»Ich hab echt keine Lust aber euch viel Spaß«, sagte ich und warf einen kurzen Blick zu Marten. Dieser tippte auf seinem Handy rum und steckte es dann weg.
»Jungs ich pack's! Ich muss kurz in den Club, da gibt's ein paar Probleme«, hörte ich Marten sagen.
»Dann geh mit Marten zusammen. Ich will nicht das du nachts alleine auf'm Kiez rum läufst«, sagte Jonas und sah mich besorgt an.
»Mach dir keine Sorgen ich kann gut auf mich alleine aufpassen«, sagte ich woraufhin Jonas den Kopf schüttelte.
„Kommt gar nicht in Frage! Entweder kommst du mit in die Bar oder Marten begleitet dich. Sein Auto steht auch auf dem Parkplatz«.
Genervt rollte ich mit den Augen und nickte dann.
»Okay«, willigte ich ein und umarmte Jonas kurz bevor ich mich bei den anderen verabschiedete. Adriana und ich tauschten noch schnell Nummern aus, bevor Marten und ich stillschweigend nebeneinander herliefen.
»Pass auf«, sagte Marten plötzlich und zog mich näher an sich ran. Ich war so in Gedanken, das ich gar nicht bemerkt hatte, wie ich geradewegs auf eine Gruppe zulief.
»Anstatt zu träumen solltest du schauen wo du hin läufst«, keifte er genervt und ließ mich wieder los.
»Geht's noch? Was keifst du mich so an?!«, zischte ich wütend.
»Pass auf wie du mit mir redest! Dank mir bist du nicht auf deinen Arsch gefallen«, knurrte er jetzt.
»Sowas muss ich mir nicht geben«, sagte ich und beschleunigte meinen gang.
So ein Arschloch!
»Ey warte!«, rief mir Marten hinterher. Ich ignorierte seine Rufe und lief noch schneller.
Ich spürte wie ich am Arm festgehalten wurde und sah hoch in zwei wütende blaue Augen.
»Zick hier nicht so rum!«, sagte Marten. Wir funkelten uns beide eine Weile wütend an.
Ich riss mich aus seinem starken Griff und steuerte auf meinen Wagen zu. Wir waren zum Glück am Parkplatz angekommen.
Ich stieg direkt in meinen Wagen und fuhr vom Parkplatz ohne ihn nochmal anzusehen.
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The Night it all Changed (BAND I)
FanficDie dunklen Straßen Hamburgs machten einem Angst. Alleine sollte man sich nachts nicht auf dem Kiez rumtreiben. Der kalte Wind peitschte mir ins Gesicht und mein Körper zitterte wegen der Kälte. Man sah an jeder Ecke betrunkene Männer die von einer...