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Aleya

»Bist du fertig?«, rief John vom Wohnzimmer. Ich sah mich nochmal im Spiegel an und war zufrieden mit der Wahl meiner Kleidung. Ich hatte eine schwarze Jeans und einen schwarzen Pulli, der wenn man sich streckte, leicht Bauchfrei war. Das grillen bei Adriana und Raf stand an. Das Wetter war wunderschön und draußen war es zum Glück warm.
»Komme«, rief ich zurück und schnappte mir meine schwarze Bauchtasche, die mir Jonas geschenkt hatte.
John und ich wollten gemeinsam fahren. Die letzten Tage war er fast immer bei mir gewesen. Er unterstützte mich wo er konnte.
Gemeinsam liefen wir die Treppen runter und stiegen in meinen Wagen ein. Ich lenkte meinen Wagen aus der Garage und fuhr etwas außerhalb von Hamburg, wo Raf und Adriana ihr Häuschen hatten.
Als wir vor dem schicken Einfamilienhaus ankamen, sah ich schon einige Autos vor der Türe stehen. Ich parkte neben Jonas seinem Mercedes und stieg aus. John legte seinen Arm um mich und klingelte.
»Hey!«, Adriana lächelte mich an und zog mich in eine Umarmung. Ich erwiderte grinsend die Umarmung und lief an ihr vorbei.
»Hey kleines!«, Raf begrüßte mich ebenfalls mit einer Umarmung und hatte ein Bier in der Hand.
»Dein Bruder und Carlos sind im Garten«, sagte er und zeigte raus. Ich nickte und lief in den Garten.
»Hey Jungs«, ich lief zu den beiden und drückte Jonas einen Kuss auf die Wange. Er schmiss den Grill grade an und trank einen Schluck aus seiner Bierflasche.
»Alles Gut?«, fragte er und legte seinen Arm um mich. Ich nickte bloß und genoss seine halbe Umarmung.
»Hey John! Alles klar Digga?«, rief Carlos als John den Garten betrat.
»Ja bei euch?«, fragte er. Raf kam in den Garten und reichte John ebenfalls eine Flasche.
»Wo warst du die ganze Woche? Wir haben dich kaum zu Gesicht bekommen«, Carlos schlug freundschaftlich John auf die Schulter und grinste dann.
»Ach hatte einiges zu tun? Gazo wie läuft's mit dem Album?«, wechselte er direkt das Thema. Ich löste mich von Jonas und lief rein zu Adriana, die in der Küche stand, und einen Salat zubereitete.
»Wie geht's dir süße?«, fragte sie mich. Ich setzte mich auf die leere Küchenzeile und sah ihr dabei zu.
»Gut und dir?«, ich schnappte mir eine Gurke und biss genüsslich rein.
Adriana legte das Messer zur Seite und drehte sich zu mir.
»Jetzt mal im Ernst«, sie sah mich mit ihrem bestimmten Blick an.
»Mir geht's wirklich gut Adi«, sagte ich und es war ja nicht ganz gelogen. Ich vermisste Marten schrecklich aber es ging mir besser als vor ein paar Tagen.
»Schatz? Bist du fertig?«, Raf kam genau im richtigen Moment.
Adriana holte aus dem Kühlschrank drei Teller mit rohem Fleisch und drückte sie ihm in die Hand.
»Warte ich helfe dir«, sagte ich schnell und nahm ihm einen Teller ab.
»Wo bleibt Marten?«, fragte Raf in die Runde als wir im Garten waren. Ich reichte Jonas den Teller und setzte mich auf eines der Stühle.
»Keine Ahnung Digga! Der sollte jeden Augenblick kommen«, sagte Jonas und legte das rohe Fleisch auf den Grill.
Adriana kam mit zwei Weingläsern und einer Flasche Wein raus und setzte sich zu mir.
»So! Und wir zwei gönnen uns jetzt einen leckeren italienischen Wein«, sie füllte mein Glas ein wenig und schob es mir rüber.
»Danke!«, sagte John und schnappte sich mein Glas. Er trank den Wein innerhalb von wenigen Sekunden und nahm dann die Flasche an sich.
»Man John! Der Wein war sau teuer!«, rief Adriana wütend und sah ihn genervt an als er aus der Flasche trank.
»Raf kauft dir einen ganzen Weinladen wenn du willst«, John zwinkerte frech und setzte sich neben mich hin. Er sah kurz zu mir und trank erneut aus der Flasche.
»Hier Aleya. Ich hol mir ein neues Glas«, Adriana wollte grade aufstehen als ich sie stoppte.
»Ich hab echt keine Lust auf Alkohol. Später vielleicht«, redete ich mich schnell raus. Adriana sah mich komisch an und nickte dann.
Natürlich hatte ich ihr nichts von der Schwangerschaft erzählt.

»Das Fleisch ist durch! Setzt euch Jungs!«, rief mein Bruder und legte den Teller mit dem gegrillten Fleisch auf den langen Gartentisch.
Die Jungs leckten sich über die Lippen und setzten sich hin. Im selben Moment klingelte es an der Türe.
»Ich geh schon«, sagte Adriana als Raf rein laufen wollte. Er drückte ihr einen Kuss auf den Kopf und setzte sich zu uns. John legte mir ein wenig auf meinen Teller und bediente sich dann selber.
»Endlich Digga!«, Carlos stand auf und sah zur Terrassentüre. Er begrüßte Marten mit einem Handschlag und hielt inne als er sah wer hinter ihm zum Vorschein kam.
»Was sucht die hier?«, knurrte mein Bruder und sah zu Samira, die in einem engen kurzen Kleid neben Adriana stand.
»Setz dich«, raunte Marten zu Samira. Seine Stimme verpasste mir eine Gänsehaut. Sein Blick wanderte durch die Runde und blieb bei mir stehen. Ich sah sofort woanders hin und spürte wie angespannt John neben mir war.
»Marten! Was soll die scheiße? Was sucht die hier?«, Jonas stand mittlerweile und sah abwertend zu Samira. Sie hatte es sich natürlich neben Marten bequem gemacht.
»Schön euch wieder zu sehen«, Samira grinste fies und verschränkte die Arme ineinander.
Jonas schnaubte wütend und brachte sie mit seinen Blicken um. Naja er versuchte es zumindest.
Samira's Blick wanderte in der Runde und hielt dann bei mir an.
»Ich wusste nicht das One Night Stands auch zu einer gemütlichen Runde eingeladen sind«, sie sah mich angriffslustig an. John wollte grade was erwidern doch ich legte meine Hand auf seinen Schoß.
»Eigentlich ja nicht aber du bist trotzdem hier«, antwortete ich schlagfertig. John und Jonas lachten leise. Jonas streckte mir seine flache Hand entgegen woraufhin ich einschlug.
Samira sah mich giftig an und flüsterte dann Marten was zu. Marten sah kurz zu mir und widmete sich dann seinem Essen.
Alle außer Marten und Samira unterhielten sich beim Essen.
Als wir satt waren, räumten Adriana und ich schnell den Tisch ab und wuschen das Geschirr ab.
»So undankbar diese Frau!«, zischte Adriana als sie die Reste in den Kühlschrank stellte.
»Du kennst sie?«, fragte ich sie.
»Ja. Ich hab das ja damals ein wenig mitbekommen. Das die sich traut hier aufzutauchen! Am besten hätte ich sie direkt wieder raus geworfen«, zischte sie wütend. Ich lachte und trocknete mir die Hände ab. Im selben Moment kam Marten in die Küche. Adriana schnaufte wütend bevor sie die Küche verließ.
»Können wir reden?«, Marten sah mich entschuldigend an und stellte sich vor mich hin.
»Ich weiß nicht was wir zwei noch zu bereden hätten«, ich wollte an ihm vorbei laufen doch wurde natürlich nicht durchgelassen.
»Aleya bitte!«
»Marten was willst du von mir?! Musst du nicht zu Samira gehen und mit ihr koksen? Nachdem was sie getan hat ist sie dir ja noch echt wichtig«, meine Stimme klang abwertend.
»Du weißt davon?«, er sah mich fragend an.
»John hat mich aufgeklärt, weil du ja dazu nicht in der Lage bist! Und jetzt lass mich durch«
»Erst reden wir!«, zischte er und zog seine Augenbrauen zusammen.
»Was ist hier los?«, John sah zwischen uns her und kam auf uns zu.
»Aleya und ich reden nur«, sagte Marten ruhig.
»Wir wissen was passiert wenn du nur reden willst«, John schob Marten von mir weg und baute sich vor ihm auf.
Marten sah seinen Cousin verständnislos an.
»Du wirst Aleya in Ruhe lassen Marten! Ich will dich nicht in ihrer Nähe sehen«, knurrte John.
»Was redest du da!«, die Jungs sahen sich wütend in die Augen.
»Lass uns zu den anderen«, sagte John, nahm meine Hand und wollte mich aus der Küche ziehen. Als Marten seine Hand an meine Hüfte legte und mich zu sich zurück zog, stöhnte ich vor schmerzen auf.
»Was ist los?«, Marten sah mich besorgt an.
»Ich hab dir gesagt das du sie in Ruhe lassen sollst! Du hast ihr genug weh getan!«, John schubste Marten mit voller Wucht aus der Küche.
»John hör auf!«, rief ich entsetzt und versuchte den zwei Meter Mann zurück zu halten was mir leider nicht gelang.
»Hier schau dir das an! Oder willst du mir etwa sagen das du das nicht warst?«, John hob mein Pulli hoch und Marten hatte freie Sicht auf die Hämatome.
»Das war ich nicht«, hauchte Marten.
»Das warst du nicht? Dein Ernst Marten?! Hast du sie nicht in deinem Drogenrausch verletzt? Denkst du ich weis nicht das du wieder Kokst?!«
Marten legte seinen Kopf in seine Hände und seufzte.
»Sei froh das Jonas nichts davon weis! Sonst wärst du schon lange unter der Erde! Und du sollst mein Cousin sein? Ich erkenn dich nicht mehr wieder! Samira ist grade mal ein paar Tage in deinem Leben und du verfällst wieder in alte Gewohnheiten!«
»John es reicht «, sagte ich mit ruhiger Stimme.
John seufzte, schüttelte den Kopf und lief raus zu den anderen.
»Es tut mir leid Aleya. Ich war nicht ich selbst und ich weiß das ich dir weh getan hab aber ich habe nicht gedacht das es solche Auswirkungen hat. Ich hab den Abend ganz anders in Erinnerung«
»Das was du getan hast ist nicht zu verzeihen! Ich hab gedacht das ich dich langsam kenne aber anscheinend nicht. Werd glücklich mit Samira«, ich lies ihn alleine zurück und setzte mich zu John.
Marten kam nach einigen Minuten ebenfalls raus und setzte sich auf seinen Platz. Samira strich mit ihren Fingern über seinen Arm den er direkt weg zog.
»Was ist los?«, hörte ich sie flüstern.
»Fass mich nicht an«, zischte Marten wütend und zündete sich einen Joint an.
»Dein Ernst?«, sie sah entsetzt zu Marten.
Marten ignorierte sie und sah auf seine Hände. Er war immer noch angespannt.
Samira seufzte, stand auf und nahm ihre Tasche. Sie warf noch einen letzten Blick in die Runde bevor sie aus dem Haus stürmte.
»Endlich«, seufzte mein Bruder und lehnte sich entspannt zurück.
»Lasst uns was trinken«, Raf grinste und lief kurz ins Haus und kam mit einer Karneval Flasche wieder raus.
»Ja man das brauch ich jetzt«, Jonas grinste und reichte ihm sein Glas. Raf schenkte jedem nacheinander was ein.
»Für mich nicht«, sagte ich als er in mein Glas was einschenken wollte.
»Wieso? Sonst hast du auch nichts dagegen«, Jonas sah mich auffordernd an.
»Sie will nicht Digga. Lass sie doch«, sagte John schnell.
»Ein Glas geht schon«, Jonas sah auffordernd zu Raf.
»Deine Schwester will keinen Alkohol trinken Digga! Lass es doch einfach!«, John seufzte genervt und verdrehte die Augen.
»Ihr tut ja so als wäre sie schwanger«, lachte Jonas. Als er merkte das John und ich nicht mit lachten entwichen ihm alle Gesichtszüge.
Die anderen hielten inne und sahen mich geschockt an. Marten starrte mich an und verkrampfte sich.
»Wollt ihr mich verarschen?«, Jonas knallte die Karneval Flasche mit voller Wucht auf den Tisch.

The Night it all Changed (BAND I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt