Aleya
Zuhause zog ich mich schnell um und lief in die Tiefgarage zu meiner Geliebten G-Klasse in Roségold. Durch den Job verdiente ich eigentlich echt gut und konnte mir hin und wieder etwas leisten. Heute wurde ich für ein Fotoshooting gebucht. Bevor ich zur Location fuhr, fuhr ich als erstes ins Studio um meinen Make up Koffer zu holen. Nachdem ich alles im Kofferraum verstaut hatte, fuhr ich mit Hilfe von meinem Navi zur Location.
Die Location war eine alte Lagerhalle vor der schon einige Autos standen. Ich stieg aus und holte aus dem Kofferraum die Sachen die ich benötigte und lief zum Eingang wo schon ein Security Mann bereit stand.
»Name?», sagte der große schlaksige Mann vor mir und blickte auf ein Klemmbrett.
»Aleya Klauß«, sagte ich.
Erst vor kurzem hatte ich meinen Nachnamen geändert. Ich wollte lieber den Nachnamen meiner Mutter als den von meinen Adoptiveltern.
»Einfach grade aus. Drinnen wird dir dann weitergeholfen«, sagte der Mann und ging zur Seite damit ich rein gehen konnte.
In der Lagerhalle huschten einige schon hin und her.
»Hey du musst Aleya sein oder?«, begrüßte mich ein gutaussehender Mann. Ich nickte und schüttelte seine ausgestreckte Hand.
»Ich bin Raphael Ragucci aber nenn mich doch bitte Raf. Hast du Gut hergefunden?«, fragte Raphael.
»Ja zum Glück«, lachte ich.
»Gut. Komm mit ich zeig dir wo du deine Sachen ausbreiten kannst. Wir shooten heute für meine neue Kollektion von Corbo Apparel«, erklärte er mir. Wir liefen durch die Halle und stoppten an einem Tisch mit einem großen Spiegel.
»Hier kannst du dich breit machen. Wenn du mehr Beleuchtung brauchst dann gib mir Bescheid», sagte er.
Ich stellte den Koffer ab und zog meine Jacke aus.
»Meine Mitarbeiter haben sich ja schon telefonisch mit dir in Verbindung gesetzt und die Einzelheiten besprochen«
»Ja sie waren sehr nett. Muss ich irgendwas wegen dem Make up beachten?«, fragte ich sicherheitshalber nach.
»Ich hab deine Arbeit gesehen und ich vertraue dir. Du weist am besten was zu den Klamotten passt. Am besten ist es wenn der Fokus auf den Klamotten liegt. Ich schick dir gleich das erste Model rüber«, sagte er woraufhin ich zufrieden nickte.
Ich packte die ganzen Utensilien aus und legte alles sorgfältig auf den Tisch.
»Hey ich soll zu dir wegen dem Make up«.
Ich drehte mich um und blickte zu dem blonden Model vor mir.
»Hey. Setz dich doch schon mal«, sagte ich und schloss meinen Koffer. Nachdem ich meine Hände desinfiziert hatte, steckte ich die vorderen Strähnen der blonden Schönheit weg.
Ich entschied mich dazu, dass das Make up schlicht sein sollte und nur die Augen leicht betont sind. Ihre blauen Augen kamen durch den leicht dunklen Lidschschatten zur Geltung. Nachdem ich fertig und zufrieden war, nahm ich die Haarnadeln raus und richtete ihre Haare.
»Sieht echt gut aus!», sagte Raphael und bewunderte das Make up.
»Ich hab zwar nicht viel Ahnung davon aber genauso habe ich es mir vorgestellt«, redete er weiter.
»Danke«, sagte ich und säuberte meine Hände.
»Ich wusste das du perfekt für den Job bist«.Nachdem ich die restlichen Models für das shooting geschminkt hatte, säuberte ich meinen Arbeitsplatz. Mit Pinsel und Puder bewaffnet, stellte ich mich hinter den Kameramann und sah zu.
Ab und zu puderte ich die Models ab, da es in der Halle echt warm geworden war durch die ganzen Lichter. Nach zwei Stunden shooten waren wir endlich fertig.
»Die Fotos sind der Hammer geworden«, sagte Raphael und bedankte sich bei den Models.
Wir warfen alle gemeinsam einen Blick auf die Fotos und Raphael hatte recht. Sie waren fantastisch.
»Danke an alle die heute hier mit gewirkt haben. Die Sachen könnt ihr gerne behalten als Dankeschön! Schönen Abend noch«, rief Raphael und klatschte. Wir alle klatschten ebenfalls und packten dann zusammen.
»Deine Arbeit war echt toll!«, sagte Raphael als ich grade meine Jacke anzog.
»Danke. Deine Kollektion sieht echt gut aus und die Bilder sind wirklich gut geworden«, sagte ich.
»Hier noch für dich ein kleines Dankeschön«, sagte er und drückte mir einen Hoodie in die Hand.
»Das ist doch gar nicht nötig«, winkte ich ab.
»Doch! Danke nochmal wir werden uns auf jeden Fall beim nächsten Shooting sehen. Ich möchte in Zukunft öfter mit dir zusammen arbeiten«, sagte er und lächelte.
»Ich freu mich jetzt schon«.
Mir hat es heute echt Spaß gemacht. Die Stimmung hier war locker und angenehm und so machte arbeiten doch Spaß.
»Wir bleiben in Kontakt! Schönen Abend dir noch!«
»Dir auch«, verabschiedete ich mich und nahm meinen Koffer in die Hand. Ich verstaute alles wieder in meinen Kofferraum und zündete mir eine wohlverdiente Zigarette an.
Mein Handy klingelte im selben Moment als ich mir die Zigarette angezündet hatte.
»Hey Jonas«, begrüßte ich meinen Bruder und zog an meiner Kippe.
»Hey kleines! Und fertig mit der Arbeit?«, fragte er.
»Ja bin ziemlich fertig«, lachte ich.
»Ich wollte dich fragen ob du Lust hast mit auf'n Kiez zu kommen? Die Jungs und ich treffen uns gleich noch mit einem Freund der frisch nach Hamburg gezogen ist. Seine Freundin kommt auch also wärst du nicht das einzige Mädchen«
»Ich weis nicht. Ich bin echt kaputt vom Job und will ehrlich gesagt einfach nur nachhause und Hunger hab ich auch»
»Komm schon kleines! Bisschen Ablenkung wird dir gut tun und außerdem können wir auch was essen gehen alle zusammen«
Ich seufzte kurz und ließ mich am Ende überreden.
»Okay ich muss nur kurz nochmal in mein Studio. Wo treffen wir uns?«, fragte ich ihn.
»Kannst du mich von daheim abholen? Mein Auto ist bei einem Freund in der Werkstatt. Irgend ein scheiß Penner hat mein Baby gestreift«, schnaufte er wütend.
»Okay. Schick mir deinen Standort ich mach mich auf den Weg«, sagte ich und legte dann auf nachdem Jonas eingewilligt hat.
Ich lenkte meinen Wagen auf die befahrenen Straßen von Hamburg und fuhr zuerst in mein Studio wo ich meinen Koffer ablegte. Als das erledigt war, fuhr ich zum Standort von Jonas und hielt vor einem Wohnblock an.
Ich schrieb ihm kurz das ich da war und wartete bis er raus kam.
»Geiler Wagen!«, öffnete Jonas die Beifahrertüre und staunte.
»Du kannst nur meine Schwester sein wenn du so einen guten Geschmack hast was Autos betrifft», grinste er und zündete sich eine Zigarette an. Wie die letzten Tage hatte er einen Jogginganzug an, was mich aber nicht störte. Jeder wie er mag!
»Wo muss ich hin?«, fragte ich ihn. Er navigierte mir den Weg zur Reeperbahn und wo ich am besten parken sollte.
»Hier ist dein Wagen sicher«, sagte er und deutete auf einen abgesperrten Parkplatz.
»Darf ich da einfach so rein?«, fragte ich ihn unsicher.
»Klar Digga! Fahr zur Schranke«, sagte er was ich auch tat.
Der Schrankenwärter kam aus seinem kleinen Häuschen raus und sah uns zuerst grimmig an bevor sich sein grimmiger Blick in ein Grinsen umwandelte.
»Ey Gazo man!«, begrüßte der breitgebaute Südländer Jonas und schlug bei ihm ein.
»Hey Rashid! Merk dir diesen Wagen und dieses Kennzeichen ja? Gehört ab jetzt zu uns!«, sagte Jonas woraufhin dieser Rashid nickte und die Schranke hoch ließ. Ich parkte in einen der großen Parkplätze und stieg dann aus.
»Wenn du einen sicheren Parkplatz brauchst dann kannst du hier ab sofort ohne Probleme parken okay?«, sagte er woraufhin ich nickte.
»Schönen Abend dir noch«, sagte Jonas als wir an Rashid vorbei liefen. Dieser bedankte sich und verschwand dann wieder in sein Häuschen.
DU LIEST GERADE
The Night it all Changed (BAND I)
FanfictionDie dunklen Straßen Hamburgs machten einem Angst. Alleine sollte man sich nachts nicht auf dem Kiez rumtreiben. Der kalte Wind peitschte mir ins Gesicht und mein Körper zitterte wegen der Kälte. Man sah an jeder Ecke betrunkene Männer die von einer...