Aleya
Ich lag wach in Marten's Bett. Chopper lag schnarchend neben mir und schlief tief und fest. Es war weit nach Mitternacht als ich auf mein Handy sah. Marten war immer noch unterwegs und hatte sich auch keinmal gemeldet. Ich wälzte mich hin und her und entschied eine zu rauchen. Müde war ich sowieso nicht. Ich zog mir den Pulli von Marten über und nahm meine Zigaretten vom Couchtisch. Als ich auf dem Balkon stand, zündete ich mir eine Zigarette an und blies den Rauch in die Dunkelheit. Als ich fertig war, lief ich wieder rein und holte mir was zu trinken. Grade als ich wieder ins Schlafzimmer gehen wollte, klingelte es an der Türe. Ich blieb im Flur stehen und drehte mich zur Türe. Chopper wurde durch die Klingel geweckt und stand knurrend vor der Türe. Jemand stieg im Flur die Treppen rauf und kam immer näher. Mein Herz klopfte schnell gegen meine Brust und drohte aus Angst raus zu springen. Ich stockte als es plötzlich an der Türe klopfte. Ich versuchte so leise wie möglich zu Atmen, aus Angst die Person hinter der Türe, würde mich hören.
»Marten?«, hörte ich eine gedämpfte Stimme hinter der Tür. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen und tapste zur Türe.
»Ich weiß das du da bist«, hörte ich eine weibliche Stimme sagen. Langsam öffnete ich die Türe und sah in blaue Augen.
»Wer bist du?!«, fragte mich das Mädchen das mit einem Koffer vor der Türe stand.
»Wer bitte bist du? Und was willst du?«, fauchte ich. Wer war sie?
»Wo ist Marten?«, die blauäugige Dame sah mich arrogant an und stemmte ihre Hände in die Hüfte.
»Er ist nicht da! Was willst du von ihm?«, fragte ich sie neugierig.
»Geh mir aus dem Weg! Marten!«, die Frau schob mich zur Seite und lief in die Wohnung rein. Sie sah sich um und schnaufte dann wütend.
»Geht's noch? Raus hier!«, rief ich aufgebracht. Chopper stand die ganze Zeit schützend neben mir und knurrte sie an.
»Das hier ist meine Wohnung und außerdem wusste ich nicht, dass man nach einem One Night Stand noch über Nacht bleibt. Scheiß Köter!«, sie hob ihre viel zu stark gemalten Augenbrauen in die Höhe und sah mich abwertend an. Das letztere zischte sie zu Chopper.
»Deine Wohnung? Bestimmt!«, lachte ich wütend verschränkte ich meine Arme ineinander.
»Ruf doch Marten an und sag ihm Samira ist wieder da. Glaub mir süße er ist innerhalb von fünf Minuten hier«, sie grinste mich an und machte es sich auf seiner Couch bequem. Wütend lief ich ins Schlafzimmer und nahm mein Handy vom Nachttisch. Chopper folgte mir überall hin und dachte nicht daran zu dieser Samira zu gehen.
Ich tippte auf Marten's Namen und wartete ungeduldig bis er abhob.
»Was gibt's?«, fragte er.
»Kannst du mir mal sagen wer zur Hölle Samira ist und wieso sie um diese Uhrzeit hier in deiner Wohnung ist!«
»Samira ist da?«, Marten hörte sich geschockt an.
»Wer ist sie?«, fragte ich wütend. Die Eifersucht kroch aus mir raus.
»Ich bin gleich da!«, Marten legte auf und verdattert sah ich auf mein Display.
»Und? Er ist gleich da oder?«, grinste sie siegessicher. Ich verdrehte genervt die Augen und entschied mich in der Küche zu warten. Innerhalb von zehn Minuten hörte ich wie die Haustüre aufgeschlossen wurde. Chopper hob den Kopf als er Marten im Flur hörte. Ich erhob mich vom Küchenstuhl und lief ins Wohnzimmer. Marten sah geschockt zu Samira und dann zu mir.
»Hey Babe! Hast du mich vermisst?«, Samira stand von der Couch auf und lief auf Marten zu. Immer noch geschockt stand er jetzt im Wohnzimmer und ließ zu, dass Samira ihn umarmte.
»Was machst du hier?«, fragte er sie und vergaß mich dabei komplett. Er hatte mich ja nicht mal begrüßt.
»Ich bin wieder zurück und ich hab dich vermisst«, sie fuhr mit ihren langen Krallen über Marten's arm.
Marten kratzte sich am Hinterkopf und überlegte kurz.
»Wer ist sie?«, sagte ich jetzt. Marten hob seinen Kopf und sah dann zu mir.
»Wir kommen gleich«, sagte er zu Samira und schob mich in die Küche (Chopper war natürlich dabei). Fragend sah ich Marten an und verschränkte meine Arme ineinander.
»Samira ist meine Ex«, sagte er.
»Und was will sie hier wenn sie deine Ex ist!«, fragte ich ihn.
»Keine Ahnung! Ich wusste nicht mal das sie wieder in Hamburg ist. Wir haben uns vor Ewigkeiten getrennt und danach ist sie nach Stuttgart gezogen. Seitdem hab ich nichts mehr von ihr gehört«, erklärte er.
Die Küchentür ging auf und Samira steckte ihren Kopf rein.
»Also ich würde jetzt gerne schlafen gehen. Wenn du dann deine Sachen wegräumen würdest«, sie sah mich abwartend an. Ich zog die Augenbrauen zusammen und sah sie verständnislos an.
»Wie bitte?«, ich sah zu Marten der mir stumm in die Augen blickte.
»Ja. Nimm dein Zeug von unserem Bett«, sie war inzwischen in der Küche und hatte ihre Arme ineinander verschränkt.
»Das ist nicht dein Ernst«, lachte ich. Marten räusperte sich und sah zwischen uns beiden her.
»Willst du nichts dazu sagen?«, fragte ich ihn.
»Aley-«, sein Blick sagte schon alles. Ich kann es nicht fassen!
»Okay Wooow!«, ich hob meine Hände als er nach ihnen greifen wollte und lief an beiden vorbei. Wütend nahm ich meine einzigen Klamotten, die ich momentan besaß, und zog mir meine Hose an.
»Aleya«, Marten versuchte mich zu stoppen. Wütend riss ich mich aus seinen Armen und ging einen Schritt zurück.
»Fass mich nicht an!«, keifte ich.
»Sie bleibt nur ein paar Tage hier solange schläft sie auf der Couch«
»Du denkst doch nicht im Ernst ich bleibe hier? Nachdem du sie nicht mal rausschmeißen kannst?!«
»Was soll ich machen Digga! Sie hat keine Bleibe«
»Ach und ich schon oder was?! Marten das ist deine scheiß Ex die in deiner Wohnung ist und du lässt zu das sie mich rausschmeißt? Hackt's bei dir?!«, ich war außer mir vor Wut.
Ich schüttelte enttäuscht meinen Kopf, schnappte mir meine Zigaretten, zog mir dann meine Schuhe im Flur an und knallte die Türe laut hinter mir zu. Träume ich etwa oder ist das grade hier wirklich passiert? Wütend laufe ich durch die dunklen Straßen und zünde mir eine Zigarette an. Vor Wut laufen mir die Tränen, die ich immer wieder aggressiv weg wische. Was soll ich jetzt machen? Jonas will ich nicht anrufen er würde nur fragen stellen und wenn dann raus kommt, dass Marten und ich miteinander geschlafen haben und er mich jetzt hat gehen lassen, dann eskaliert die Situation.
Ich musste jetzt erst mal klar denken! Ich machte mich auf den Weg in meine alte Wohnung und kam nach gut einer halben Stunde an. Ich schloss die Haustüre auf und lief runter in die Garage. In meine Wohnung wollte und konnte ich nicht gehen. Ich entschied mich in mein Studio zu fahren und so lenke ich meinen Wagen durch Hamburg.
Ich parkte meinen Wagen im Hinterhof und lief durch die Hintertür in mein Studio. Zum Glück war in meinem Behandlungszimmer eine große Couch und eine liege. Ich holte aus dem Schrank, wo auch Handtücher waren, eine schwarze Decke raus und legte sie auf die Couch. Mein Handy stellte ich auf stumm und legte es auf den Glastisch. Im kleinen Badezimmer wusch ich mir mein Gesicht und band meine Haare zusammen. Meine Hose zog ich aus und legte es sorgfältig auf die Liege. Müde knipste ich das Licht aus und machte es mir auf der Couch bequem. Irgendwann nach langem hin und her gewälzt schlief ich letztendlich ein.
DU LIEST GERADE
The Night it all Changed (BAND I)
FanfictionDie dunklen Straßen Hamburgs machten einem Angst. Alleine sollte man sich nachts nicht auf dem Kiez rumtreiben. Der kalte Wind peitschte mir ins Gesicht und mein Körper zitterte wegen der Kälte. Man sah an jeder Ecke betrunkene Männer die von einer...