Aleya
»Jonas i-ich wollte es dir sagen«, stotterte ich. Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich zitterte etwas.
»Du fickst hinter meinem Rücken meine Schwester und schwängerst sie auch noch?!«, Jonas sah zu John. Natürlich dachte er das Kind sei von John, nachdem wie er mich in Schutz genommen hat.
»Beruhig dich doch mal Digga«, John stand ebenfalls auf.
»Ich soll mich beruhigen?! Meine Schwester war tabu für euch das wisst ihr genau!«
»Und du? Du hast was mit einer meiner Brüder am laufen und wirst schwanger?!«, Jonas schrie mich wütend an.
»So ist das nicht!«, rief ich.
»Und wie dann?! Ihr wollt mich doch alle ficken oder?!«.
»Gazo es reicht!«, mischte sich Raf jetzt ein.
»Halt dich da raus! Das ist nicht deine Schwester! Wie würdest du reagieren?!«, schnaubte er wütend.
»Jetzt lass sie doch mal aussprechen!«, sagte Carlos ruhig. Er zog Jonas wieder auf seinen Stuhl, der sich wütend durch sein Gesicht fuhr.
»Digga das war nicht gepla-«
»John«, ich legte meine Hand an seinen Arm.
»Tu das nicht«, sagte ich woraufhin John verstummte.
»Ich bin nicht von John schwanger«
»Von wem dann verdammt?! Du bist erst seit ein paar Monaten in Hamburg und schon lässt du dich von irgendeinem schwängern!«
»Denkst du ich hab das geplant?! Es war ungewollt okay!«, schrie ich jetzt.
Marten schob seinen Stuhl zurück und stand auf.
»Sie ist von mir schwanger«, sagte er plötzlich. Verwirrt sah ich ihn an und dann wieder meinen Bruder. Natürlich hatte es bei Marten klick gemacht.
»Wird ja immer besser Digga!«, lachte Jonas auf.
»Es stimmt Jonas«, flüsterte ich so das er es aber noch hörte. Marten sah mich erleichtert an. Dachte er etwa ich hätte doch noch mit jemanden anderem was am laufen gehabt?
»Na dann herzlichen Glückwunsch«, zischte mein Bruder bevor er seinen Stuhl von sich weg kickte und wütend das Haus verließ.
Ich wollte ihm hinterher laufen doch wurde von Marten aufgehalten.
»Lass ihn. Er muss das ganze erst verdauen«, ich schüttelte meinen Kopf, nahm meine Tasche und lief ebenfalls aus dem Haus. Jonas war schon weg gefahren weshalb ich mich in mein Auto setzte und meinen Motor startete. Ich wusste nicht mal was ich jetzt machen soll. Jetzt wussten alle Bescheid! Zu Jonas wollte ich nicht. Er war wütend und ich musste Marten recht geben. Er sollte runter kommen.
Ich fuhr zu meiner Wohnung und stieg dann die Treppen rauf.
»Hey Aleya«, Walid kam mir im Treppenhaus entgegen.
»Hey alles okay? Wieso weinst du?«, er sah mich besorgt an. Ich wusch mir über die Wange und hatte nicht mal gemerkt das ich weinte.
»Nichts alles in Ordnung«, ich zwang mich zu einem Lächeln und sperrte meine Wohnungstüre auf.
»Sicher?«, fragte er nochmal nach. Ich nickte und ging in meine Wohnung. Ohne das er noch was sagen konnte schloss ich die Türe hinter mir und zog meine Schuhe aus.
Marten hatte mich angerufen genauso wie John und Adriana. Ich legte mein Handy auf meine Kommode im Flur und lief ins Badezimmer. Ich brauchte jetzt ein heißes Bad.Marten
Aleya war schwanger! Ich ließ mich in den Gartenstuhl nieder und seufzte.
»Ihr zwei also?«, Raf unterbrach die Stille und sah mich fragend an.
Ich nickte stumm. Ich wusste nicht mal ob man zu uns wir sagen konnte. Ich hab Aleya nicht nur seelisch sondern körperlich weh getan! Was ist nur aus mir geworden? Seit wann war ich so?
»Digga du wirst Vater!«, Carlos klopfte mir auf die Schulter und grinste mich an.
»Wenn sie das Kind behält«, ich sah zu John der mich immer noch wütend ansah.
»Was meinst du damit?!«, knurrte ich. Sie will doch nicht etwa unser Kind abtreiben?
»Denkst du nachdem was du ihr angetan hast will sie noch ein Kind von dir?!«, John lachte verachtend auf und erhob sich von seinem Stuhl.
»Was meinst du damit?«, Adriana sah zu meinem Cousin.
»Frag doch ihn«, John sah noch einmal kurz zu mir und verließ dann genauso wie Jonas und Aleya das Haus.
»Was hast du ihr angetan?!«, fragte mich Adriana wütend.
»Ich hab ihr weh getan als ich auf Drogen war«.
»Du kokst wieder?!«, Carlos sah mich sprachlos an.
Ich erinnerte mich nur schwach an den Abend.
»Marten lass dir nicht alles aus der Nase ziehen! Erzähl uns was passiert ist«
»Ich weiß es nicht mehr genau Raf! Aleya ist vor ein paar Tagen in meinem Büro aufgetaucht und hat mich dabei erwischt wie ich eine Line gezogen hab. Der ganze Stress mit Samira und den Bullen die bei uns alles durchsucht haben, hat mein Kopf gefickt. Ich hab was gebraucht um mich abzureagieren. Und als sie plötzlich da stand bin ich ausgeflippt. Sie hat mir die Tüte mit dem Koks abgenommen und als sie es mir nicht wieder geben wollte, habe ich schwarz gesehen. Das nächste an das ich mich erinnern kann war wie sie auf dem Boden zwischen Scherben lag», erzählte ich.
»Dein Ernst Digga?! Wegen scheiß Drogen?! Haben wir uns nicht geschworen mit der scheiße aufzuhören?«, Raf sah mich wütend an. Ich fühlte mich einfach beschissen.
»Ja ich weiß«, murmelte ich schuldbewusst.
»Okay er hat einen Fehler gemacht aus dem er hoffentlich jetzt gelernt hat«, Carlos sah zu mir woraufhin ich nickte.
»Aber es bringt nichts auf ihn weiter einzureden und ihm noch mehr ein schlechtes Gewissen zu machen. Das ganze Gut zu machen wird schwer aber nicht unmöglich«, ich sah erstaunt zu Carlos. Solche Worte kannte ich nicht von ihm.
»Ich weis ja nicht wie du das ganze wieder gut machen willst aber wenn du für sie etwas empfindest dann mach auch was dafür«, sagte Adriana. Raf nickte und stimmte ihr zu.
»Ich kann nichts mehr retten Adriana. Ich hab einfach zu viel scheiße gebaut! Vielleicht ist es besser wenn sie das Kind abtreibt«, sagte ich bevor ich mich aufraffte und zu meinem Auto lief. Ich startete den Motor und zündete mir eine Zigarette an. Ich konnte nicht fassen das sie von mir schwanger war!
Die Sonne ging grade unter als ich vor dem Bordell ankam. Sollte ich nicht besser zu Aleya? Genervt stieg ich aus und lief rein. Mit einem kurzen Nicken begrüßte ich meine Mitarbeiter und setzte mich direkt an die Bar.
»Gib mir mal was starkes«, sagte ich zum Barkeeper. Er stellte mir einen Whiskey hin den ich in einem Zug leer trank. Nach weiteren Gläsern seufzte ich und stand auf. Ich lief um die Bar und schnappte mir eine neue volle Flasche.
Mit der Flasche machte ich mich auf den Weg in mein Büro und sperrte die Türe ab.
Ich ließ mich auf die Couch fallen und nahm mein Handy in die Hand. Ich drückte auf Aleya's Namen und wartete bis sie abhob. Als nur die Mailbox dran ging schmiss ich wütend mein Handy irgendwohin.
Ich trank einen Schluck aus der Flasche und lehnte mich zurück.
Ich werde wirklich Vater? Fuck! Ich grinste vor mich hin und konnte es nicht glauben. Ich stellte mir vor wie ein kleiner mini me durch die Wohnung lief und mit Chopper spielte.
Mich holte aber direkt wieder die Gegenwart ein.
Bin ich bereit für ein Kind? Werde ich ein guter Vater? Wird sie überhaupt das Kind behalten? Die ganzen Fragen schwirrten in meinem Kopf rum. Ich trank hastig aus der Flasche und ignorierte das brennen in meinem Hals. Ich fühlte mich leichter und der Alkohol zeigte seine Wirkung.Aleya
Ein klingeln riss mich aus meinem tiefen Schlaf. Ich öffnete müde meine Augen und sah um mich rum. Draußen war es noch stockdunkel. Habe ich geträumt? Erneut klingelte jemand Sturm. Ich seufzte und schlug die Decke beiseite. Müde lief ich in den Flur und knipste das Licht an. Mein Handy lag immer noch im Flur. Wer bitte klingelt um die Uhrzeit?
Ich drückte auf den Knopf für die untere Türe und hörte wie jemand mit schweren Schritten die Treppen hoch lief. Ungeduldig wartete ich an der Türe und sah wie Marten torkelnd zwei Treppenstufen aufeinmal nahm.
»Marten?«, flüsterte ich.
»Hi«, lallte er und grinste dann.
»Was machst du hier? Hast du mal auf die Uhr geschaut?«, Marten lief an mir vorbei in meine Wohnung und zog sich mit Mühe die Schuhe aus. In der einen Hand hielt er eine halb volle Whiskey Flasche.
»Ich hab dich vermisst«, raunte er. Der Geruch von Alkohol stieg mit sofort in die Nase.
»Marten du stinkst«, ich rümpfte meine Nase und sah den zwei Meter Mann an.
»Hallo kleines Ding«, er ignorier meine Frage und pikste mit seinem Finger leicht in meinen Bauch.
»Lass das!«, zischte ich wütend.
Marten kicherte und torkelte ins Wohnzimmer.
»Was willst du hier?«, fragte ich ihn erneut.
»Ich hab doch gesagt ich hab dich vermisst! Bist du taub?«, er neigte seinen Kopf und sah mich fragend an.
»Marten geh bitte! Wie bist du überhaupt so sturzbesoffen her gekommen?«, Marten kramte aus seiner Hosentasche seine Autoschlüssel raus.
»Mit dem hier«, er zeigte auf den Mercedes Schlüssel und schmiss ihn auf den Tisch. Ich schüttelte entsetzt meinen Kopf.
»Und woher weist du wo ich wohne?«
»Carlos«, gluckste er bloß und stöhnte dann auf.
Sein Blick veränderte sich plötzlich. Er sah traurig vor sich hin und verschränkte seine Finger ineinander.
»Ich bin so ein Idiot«, murmelte er leise.
»Marten bitt-«
»Ich werd ein scheiß Vater!», schrie er plötzlich.
»Marten! Schrei nicht so! Ich hab noch Nachbarn die schlafen wollen«, zischte ich leise.
»Du wirst das Kind sowieso abtreiben!«, Marten schluchzte leise und wischte sich aggressiv über das Gesicht.
»Wie kommst du denn auf sowas?«
»John hat gesagt das du kein Kind von mir möchtest nach dem was ich getan hab«, er trank aus seiner Flasche die ich ihm wütend abnahm. Dabei kleckerte er etwas und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen.
»Gib her«, murmelte er.
»Das stimmt nicht Marten. Ich hab nie an eine Abtreibung gedacht«, ich stellte die Flasche auf dem Boden ab und setzte mich zu ihm.
»Hast du nicht?«
»Nein natürlich nicht! Ich kann doch nicht dem Kind die Schuld geben nur weil wir nicht aufgepasst haben«, Marten sah mich mit seinen blauen Augen an. Ich wurde bei diesem Blick direkt weich.
Er legte sein Gesicht in seine Hände und schluchzte leise. So hatte ich ihn noch nie erlebt.
Ich wusste nicht was ich jetzt tun sollte.
»Es ist besser wenn du das Kind ohne mich groß ziehst. Ich bin ein schlechter Einfluss und tu dir nur weh«, schluchzte er.
»Marten sag sowas nicht! Jeder macht Fehler und ja okay das was du getan hast war nicht richtig aber trotzdem kann ich dir verzeihen«
»Du hast gesagt das kannst du nicht verzeihen«
»Ich weiß aber ich war in dem Moment echt sauer auf dich, was ich eigentlich immer noch bin, aber ich möchte nicht das unser Kind ohne Vater aufwächst. Ich weis selber wie das ist ohne richtigen Vater«.
Wir sahen uns einige Minuten intensiv an. Seine Augen funkelten und strahlten Lust aus. Vielleicht lag das aber auch nur am Alkohol.
Marten näherte sich ein Stück und sah immer wieder auf meine Lippen. Ich rang mit mir selber und wusste nicht ob das so eine gute Idee war. Ich wollte ihn spüren und schmecken. Mein Unterleib zog sich verräterisch zusammen als ich seine Wärme auf meinen Lippen fühlte. Ich hielt es nicht mehr länger aus und schloss die kleine Lücke zwischen uns. Ich schmeckte den Alkohol und das Nikotin und klammerte mich noch mehr an Marten. Er hob mich auf seinen Schoß und fuhr mir durch die Haare. Wir küssten und voller Leidenschaft und wollten immer mehr.
»Ich liebe dich«, nuschelte er zwischen den Küssen. Mein Herz machte einen Sprung und Wärme breitete sich in meinem ganzen Körper aus.
»Ich liebe dich«, hauchte ich ebenfalls.
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The Night it all Changed (BAND I)
FanfictionDie dunklen Straßen Hamburgs machten einem Angst. Alleine sollte man sich nachts nicht auf dem Kiez rumtreiben. Der kalte Wind peitschte mir ins Gesicht und mein Körper zitterte wegen der Kälte. Man sah an jeder Ecke betrunkene Männer die von einer...