Als die Freundinnen beim Weihnachtsmarkt ankamen, hatte es zur Freude der beiden aufgehört zu schneien, was auch noch viele weitere Besucher herauslockte.
Der Weihnachtsmarkt beim Eiffelturm war bei vielen am beliebtesten, war dieser nicht so groß, wie der auf dem Marktplatz und dennoch gab es genügend Stände, welche alles Mögliche boten.
„Wohin wollen wir zuerst?"
Fragend sah Marinette zu ihrer besten Freundin, welche sich erst einmal umblickte.
„Ich brauche etwas für meine Schwestern zum Spielen. Beide stehen gerade auf Marionetten, vielleicht finden wir irgendwo welche?"
Die Halbchinesin nickte, als beide sich die verschiedenen Holzhütten anschauten, als beide eine mit Puppen und Holzfiguren entdeckten.
Sofort zerrte Alya ihre Freundin dahin, welche gar nicht so schnell reagieren konnte.
„Wie findest du diese Marionetten? Glaubst du, du könntest dafür noch einige Kleidungsstücke nähen?"
„Deine Schwestern würden sich sicher darüber freuen, aber vielleicht solltest du zwei gleiche nehmen, welche wie Zwillinge sind und ich schneidere dafür Kleidungsstücke in verschiedenen Farben."
Die Brünette stimmte den Vorschlag zu, als sie für ihre Schwestern zwei Marionetten kaufte und die Mädchen ihren Weg fortsetzten. Mit strahlenden Augen sah sich Marinette alles an, gab es verschiedene Stände mit gehäkelten Winter Accessoires, was ihr neue Ideen einbrachte. Als sie dann einen Stand sah, welcher Feuerwerkskörper verkaufte, fiel ihr ein, das sie Alya ja noch wegen Silvester fragen wollte.
„Was machst du eigentlich Silvester? Willst du mit deinen Eltern feiern oder wollen wir vielleicht ins neue Jahr starten? Meine Eltern feiern bei Freunden und ich hätte Sturmfrei."
Interessiert sah sie zu der Bloggerin, hoffte sie, Silvester nicht alleine verbringen zu müssen.
„Meine Eltern sind Silvester nicht da, sie fahren mit den Zwillingen zu unseren Großeltern und meine große Schwester feiert mit ihrem Freund und der gemeinsamen Clique. Daher wollten Nino und ich die Wohnung für unsere private Feier nutzen. Wir zwei haben schon lange nichts mehr zu zweit unternommen, ich hoffe, du verstehst das?"
Entschuldigend sah die Brünette zu ihrer besten Freundin, welche nur nicken konnte.
„Natürlich verstehe ich das, ihr braucht auch mal eure Ruhe und ich hoffe, ihr genießt den Abend."
Der Weg führte beide noch an einige Stände, als sich nach zwei Stunden die Mädchen erst einmal eine heiße Schokolade mit Sahne gönnten.
„Sag mal Alya, denkst du, es wäre eine gute Idee nach der Sache mit Adrien, ihm etwas zu Weihnachten zu schenken?"
„Natürlich, warum denn nicht?"
Marinette zuckte ihre Schultern, hatte sie Angst, das es dann falsch rüberkommen könnte.
„Vielleicht würde er es ja nicht annehmen, weil er doch verletzt ist, auch wenn er meinte, er würde es verstehen."
Die Hobbybloggerin legte eine Hand auf Marinettes Schulter, als sie ihre Freundin aufmunternd anlächelte.
„Glaube mir, Adrien schätzt eure Freundschaft sehr, er würde diese doch nicht riskieren, weil deine Gefühle nicht mehr so sind, wie früher. Du bist und bleibst seine beste Freundin und das kann niemand zerstören."
„Danke Alya."
Marinette umarmte ihre beste Freundin, als ihr jemand ins Auge fiel.
„Entschuldige mich bitte kurz."
Die Brünette nickte, als sie ihrer Freundin hinterher blickte, welche auf einen jungen Mann zulief.
„Hey Luka, suchst du auch noch einige Schnäppchen für Weihnachten?"
Überrascht drehte sich der Punk um, als er Marinette erblickte und anfing zu lächeln.
„Na kleine, so schnell sieht man sich wieder, konntest es bis Weihnachten wohl nicht ohne mich aushalten?"
Ihr zugezwinkert, boxte die Blau-schwarzhaarige den Punk in die Seite, konnte ihr Kichern jedoch nicht zurückhalten.
„Eigentlich fing ich an, mich gerade von dir zu erholen, aber da ich nicht unhöflich sein wollte, dachte ich mir, grüße ich den Casanova mal."
„Du weißt, dass ich es hasse, wenn du mich so nennst. Nur weil ich einige Frauengeschichten in LA hatte, bin ich noch lange nicht so wie der Typ aus der Saga, falls es eine ist."
Luka überlegte kurz, wusste er gerade gar nicht, ob Casanova tatsächlich lebte oder es nur eine Geschichte war.
„Aber um auf deine Frage zurückzukommen, ich suche noch etwas für Juleka und Rosé. Für meine Schwester ist es eigentlich ganz einfach, sie sucht einen neuen Schal, samt Mütze und Handschuhe, aber was schenke ich ihrer Freundin? Die kleine liebt alles in Rosa oder was niedlich ist. Vielleicht ein Plüsch Einhorn?"
„Rosé liebt auch Bücher mit Poesie oder romantischen Geschichten, vielleicht wäre das ja etwas? Alya und ich hatten auch irgendwo einen Stand mit Büchern gesehen, vielleicht ist da das passende dabei?"
Luka nickte, als sich Alya zu beiden gesellte und interessiert zu ihrer besten Freundin blickte.
„Willst du uns nicht Vorstellen Mari oder mir sagen, woher ihr euch kennt?"
Interessiert sah die Brünette zu ihrer Freundin, wusste diese immerhin nicht, woher Marinette den großen Bruder von Juleka kannte. Sie selber sah ihn auch das erste Mal, als er vor wenigen Tagen seine Schwester abholte.
„Hey, ich bin Luka, meine Schwester geht mit dir in die Klasse."
Freundlich lächelnd reichte der Punk der Schülerin die Hand, als sie diese entgegennahm.
„Schön dich kennenzulernen und woher kennt ihr beiden euch nun?"
Alya schaute fragend zwischen beiden hin und her, als Luka zu Marinette sah, wollte er nichts sagen, was sie womöglich nicht wollte.
„Luka und ich kennen uns von LA, wir wohnen zusammen mit zwei weiteren Studenten in derselben Wohnung. Ich bat ihn auch, Juleka davon nichts zu erzählen, hätte sie es dir oder den anderen dann sicher sofort erzählt."
Verstehend nickte die Hobbybloggerin, als sich Luka auch wieder verabschiedete, wollte er noch schnell das Geschenk für Rosé holen.
„Dann euch beiden noch viel Spaß und wir sehen uns Weihnachten Mari!"
Die Halbchinesin nickte, als Alya den Studenten jedoch noch kurz aufhielt, welcher fragend zu dem Mädchen blickte.
„Bevor du gehst, sollten Mari und du mal kurz hochschauen."
Grinsend sah die Bloggerin zu beiden, welche sich fragend ansahen und über sich schauten.
Geschockt sah Marinette zu einem Mistelzweig, als sie Knallrot zu Luka blickte, welcher erst überrascht war, dann jedoch zu dem Mädchen sah und schelmisch grinste.
„Tradition ist Tradition und ich glaube deine Freundin lässt nicht locker, bis wir uns geküsst haben."
Alya nickte, als sich die Blau-schwarzhaarige ergab und ihre Lippen mit den des Punks versiegelte. Zu der Überraschung der Brünetten, lösten sich beide nicht so schnell wie gedacht, im Gegenteil, zog der Gitarrist das Mädchen noch näher zu sich und intensivierte den Kuss.
Erst ein Räuspern ließ beide den Kuss beenden, welche sich mit geröteten Wangen anblickten.
„Ich...werde dann mal weitergehen. Viel Spaß euch beiden noch."
Luka verabschiedete sich, während sich Marinette Gedankenverloren ihre Finger auf die Lippen legte und leicht lächelte.
„Uuuund? War der Kuss besser als mit Adrien?"
Alya musste sich ihr Lachen unterdrücken, sah sie genau den verträumten Blick ihrer besten Freundin.
„Alya! Das kannst du doch gar nicht vergleichen. Deinetwegen mussten wir uns jetzt immerhin küssen."
„Du solltest dich bei mir bedanken, immerhin habt ihr es ganz schön genossen, geschweige denn, konntet ihr euch ja gar nicht mehr voneinander lösen."
Jetzt konnte sich die Brünette nicht länger beherrschen und fing an zu lachen, als sie Marinette ein kleines Video zeigte, was sie von beiden machte. Es zeigte genau, wie Luka die Sechzehnjährige zu sich zog und diese ihre Hände in seinen Nacken und den Haaren legte. Fassungslos starrte die Hobbydesignerin auf das Display, war ihr gar nicht bewusst gewesen, was beide gemacht haben. Ihr war es peinlich, Luka sogar durch die Haare gekrault zu haben.
„Willst du immer noch behaupten, es war nur ein kleiner Kuss? Zwischen euch scheint es gefunkt zu haben und deswegen haben deine Gefühle für Adrien sicher auch nachgelassen. Unbewusst hat dein Herz jemand neues gefunden, für welchen es schlägt. Ich meine, schlecht sieht er ja nicht aus, aber er ist älter, nicht wahr?"
Marinette nickte, jedoch waren das lediglich drei Jahre, aber sie und Luka waren nur Freunde, obwohl sie sich eingestehen musste, dass sie sich ab und zu doch etwas Tollpatschig in seiner Nähe benahm. Zwar stotterte sie nicht wie bei Adrien, aber alleine wo beide am Strand waren und sie ihn eincremen musste, bemerkte sie, dass sie in ihrer Traumwelt versank, wie einst bei dem blonden Model.
„Na komm süße, lass uns weitergehen, irgendwie habe ich Hunger auf gebrannte Mandeln und meinen kleinen Schwestern habe ich auch versprochen, ihnen was Schönes mitzubringen und dann will ich alles über euer Zusammenleben erfahren."
Die Freundinnen liefen weiter über den Weihnachtsmarkt, als beide noch einiges kauften, während die Hobbydesignerin Alyas Fragen beantwortete, jedoch aufpasste nicht jedes Detail zu erzählen. Erst gegen sieben liefen die Freundinnen mit einem Crêpe in der Hand zur Metrostation, wurde es doch langsam Zeit, nachhause zu fahren.
„Alya wann passt es dir eigentlich, wenn ich Weihnachten vorbeikomme?"
„Ich denke, so um zwei ist ganz gut. Gegen vier wollen wir zum Gottesdienst und vorher noch alles vorbereiten."
Marinette nickte, als beide in die Metro stiegen und losfuhren. Alya musste einige Stationen früher aussteigen, so, dass die Blau-schwarzhaarige jetzt alleine war. Die Schülerin musste über einiges Nachdenken, vor allem der Kuss mit Luka und die Worte ihrer besten Freundin danach gingen ihr nicht aus dem Kopf.
Hatte sie sich tatsächlich in Luka verliebt? Sicher war sich die sechszehnjährige nicht, immerhin hatte der Punk einen bestimmten Ruf auf der Uni, was ihr eher missfiel. Oft machten sich die Frauen an ihn ran und fragten nach, wenn sich beide mal wieder treffen würden. Ob es so einer überhaupt je Ernst meinen könnte? Marinette wollte keine Gefühle zulassen, wo nie etwas Festes draus werden würde oder sie letztendlich bitter enttäuscht werden würde. Andererseits sah sie den Punk noch nie mit einer Frau, lehnte er auch seltsamerweise immer alle Einladungen ab.
Seufzend stieg das Mädchen aus, als sie ihre Umhängetasche öffnete und Tikki herausbat.
„Glaubst du, Alya hat recht und ich habe tatsächlich Gefühle für Luka entwickelt?"
Fragend blickte sie zu dem kleinen Geschöpft, welche nur lächelte.
„Luka liegt die sehr am Herzen, da ihr in letzter Zeit immer viel unternommen habt und Zeit miteinander verbracht habt. Aber letztendlich kannst nur du dir diese Frage beantworten, also hör auf dein Herz. Bei Adrien warst du dir immer Sicher und hast es letztendlich gespürt, als ihr beide euch geküsst habt, dass deine Liebe nachgelassen hatte. Ich jedenfalls denke, das Luka für dich etwas empfindet und du wirst dir auch noch über deine Gefühle klar werden. Dein Herz wird dir zeigen, ob er mehr für dich ist als nur ein Freund oder nicht."
Wirklich schlauer war das Mädchen jetzt auch nicht, jedoch konnte ihr niemand eine Antwort geben, außer sie selbst.
„Danke Tikki, du hast recht, wenn es so weit ist, werde ich es schon wissen oder spüren."
Marinette lief weiter nachhause, als sie über Luka nachdachte und hoffte, das ihr Gefühlschaos bald endete und sie wusste, was ihr Herz begehrte.
Für sie war der Punk zu einem wichtigen Menschen geworden, den sie nie wieder missen wollte.
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Zu was eine Lüge alles führen kann
FanfictionDurch weitere Lügen Seitens Lila, stellen sich ihre Freunde sogar gegen die Schülerin und glauben dieser kein Wort mehr. Dadurch wütend und enttäuscht, fast Marinette einen Entschluss, mit welchen keiner gerechnet hätte.