Wie entscheidest du dich?

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Es war die letzte Maiwoche und noch immer unentschlossen saß Marinette vor dem Papier, welches über die nächsten Jahre entscheiden würde. Aus der Klasse war sie bis jetzt die einzige, welche sich noch nicht für oder gegen ihren Schulabschluss in Los Angeles entschieden hatte. Die meisten stimmten dem Angebot zu, genau wie Stella, welche natürlich die Schule mit ihrer Freundin aus Frankreich beenden wollte. Adrien war auch neben ihren Eltern der einzige, welcher vom Angebot wusste, jedoch die Entscheidung seiner besten Freundin nicht abnehmen konnte. Das Model meinte zwar, es sei eine großartige Chance, allerdings würde sie auch mehrere Jahre ihre Familie und Freunde nur in den größeren Ferien sehen.

Während Marinette noch immer nicht wirklich wusste was sie machen sollte, war Tikki dafür, die Schule in Paris zu beenden. Zwar gab es nicht mehr täglich Akumaangriffe, allerdings war es auch für den Kwami Kraftaufwendig immer eine extra Kraft zu benutzen.

„Hey Süße, Liam und Stella wollen zum Strand und fragen, ob wir Lust haben mitzukommen?"

Luka stellte sich hinter seine Freundin, als er den Zettel auf dem Schreibtisch sah.

„Du weißt immer noch nicht, wie du dich entscheiden sollst, oder?"

Ihren Kopf geschüttelt lehnte sich die Halbchinesin im Stuhl zurück, als Luka seine Arme um das Mädchen schlang.

„Du weißt, ich würde mich natürlich freuen, wenn du deine Schule hier beendest, aber Paris brauch ihre Heldin und ich sehe, wie sehr es dich und Tikki stresst. Im Unterricht kannst du nicht immer abhauen und Ausreden fallen uns manchmal auch kaum noch ein, obwohl du jetzt meine Hilfe hast. Alya wäre sicher auch am Boden zerstört und die zwei Jahre Fernbeziehung schaffen wir auch."

„Du hast wahrscheinlich recht, immerhin zerrt das hin und her auch an Tikkis Kräften und ich würde zu einem Kampf nicht mehr zu spät kommen. Außerdem können dann Liam und Stella ein Auge auf dich werfen, dass dich keiner verführt."

Ihrem Freund die Zunge herausgestreckt, zog dieser nur eine Augenbraue hoch.

„Da vertraust du mir nach einem halben Jahr immer noch nicht?"

„Dir schon, aber einige der Studentinnen könnten es ja dann ausnutzten, dass ich am anderen Ende der Welt bin."

„Mari ich liebe dich und da wird sich keine andere zwischen uns stellen."

Seiner Freundin einen Kuss gegeben, erwiderte Marinette diesen zu gerne als sie sich für ihren Abschluss in Paris entschied und den Zettel in den Umschlag steckte.

„Dann haben wir nur noch sechs Wochen bis zu den Ferien! Wird dann irgendwie seltsam werden, plötzlich wieder in der alten Schule zu sein."

Tikki freute sich definitiv darüber, war dies die richtige Entscheidung.

„Aber es ist das Beste Marinette, immerhin können uns mal die besonderen Macarons ausgehen oder du siehst die Benachrichtigung für einen Angriff zu spät und das könnte Cat Noir zum Verhängnis werden."

„Da müssen wir auch schauen, dass wir Hawk Moth in den nächsten zwei Jahren besiegen. Bis jetzt hat er immer andere für sich Kämpfen lassen und ist nie persönlich aufgetreten."

Marinette seufzte, würde es nie zu einem Endkampf kommen, solange Hawk Moth nicht selber auftritt.

„Babe mach dir jetzt darüber keine Gedanken, irgendwann wird Hawk Moth einen Fehler machen und den könnt ihr dann ausnutzen und ihn besiegen."

„Luka hat recht, der Kampf kann nicht ewig gehen und bis zu dem Studium dauert es noch über zwei Jahre und auch Master Fu versucht herauszufinden, bei wem es sich um Hawk Moth in Wirklichkeit handelt."

Marinette nickte, wollte sie natürlich so schnell wie möglich das Schmetterlingsmiraculous dem Hüter wiedergeben, allerdings war da immer die Frage, was würde dann mit ihr passieren? Dürfte sie Tikki behalten oder müsste ihre kleine Freundin dann wieder für Jahrhunderte versiegelt werden?

„Luka, Mari was ist jetzt mit dem Strand? Liam ist schon vorgegangen, um einen guten Platz zu erhaschen."

Ins Zimmer gegangen sah Stella zu dem Briefumschlag, als sie freudig zu ihrer Freundin blickte.

„Wird auch mal Zeit, dass du dich entschieden hast und was machst du? Ich hoffe doch, du bleibst in Los Angeles?"

Hoffnungsvoll sah die Spanierin zu ihrer Freundin, welche allerdings verneinte.

„Sorry Maus, aber ich werde meinen Abschluss in Paris machen. Ich habe wirklich hin und her überlegt, aber für mich ist es die beste Entscheidung."

„Die beste Entscheidung? Besser als weiterhin hier zu bleiben kann es doch nicht geben. Wir werden bereits auf unser Studium vorbereitet, dürfen jederzeit ins Stofflager und Luka ist auch hier. Willst du echt eine Fernbeziehung die nächsten Jahre?"

Stella war empört, hatte sie gehofft, weiterhin mit Marinette in eine Klasse gehen zu können.

„Stella es reicht! Marinette hatte so schon viel zu lange für ihre Entscheidung gebraucht, also rede ihr jetzt nicht noch ein schlechtes Gewissen ein. Außerdem bin ich ebenfalls dafür, dass sie in Paris ihre Schule beendet und eine Fernbeziehung bekommen wir auch hin."

Ernst sah Luka zu seiner Mitbewohnerin, welche sich schmollend wegdrehte.

„Du kannst auch zum Strand gehen, Mari und ich bleiben lieber hier."

Stella nickte, als sie das Zimmer verließ, während Marinette stillschweigend den Brief anstarrte.

„Ist es für dich wirklich okay, dass ich die nächsten zwei Jahre in Paris bin? Wir werden uns so selten sehen und irgendwie habe ich Angst, dass wir uns auseinanderleben werden."

Marinette in seine Arme gezogen, küsste der Gitarrist seine Freundin, als er sie lächelnd anblickte.

„Natürlich wäre es mir lieber, ich hätte dich in meiner Nähe, aber Paris brauch ihre Heldin und Alya ihre beste Freundin."

Ihr einen Kuss auf den Kopf gegeben, sah Luka aufmunternd zu seiner Freundin. Natürlich würde es ihm schwerfallen, nach den Sommerferien alleine nach Los Angeles zu fliegen, allerdings sah er auch wie es Marinette zu schaffen machte, ständig bei Kämpfen zwischen den Ländern umher zu Switchen.

„Marinette du weißt das ich dich über alles liebe und glaube mir, die zwei Jahre gehen so schnell um, versprochen."

Luka einen Kuss gegeben, fühlte sich die Sechzehnjährige etwas besser und war froh, so einen verständnisvollen Freund zu haben.

„Da wir jetzt auch alleine sind, wüsste ich was, damit uns nicht langweilig wird."

Schelmisch grinste der Neunzehnjährige seine Freundin an, als er unter ihr Shirt griff, jedoch von dem Klingeln eines Handys unterbrochen wurde.

Sich aus dem griff gelöst, nahm die Halbchinesin ihr Handy, als sie eine Nachricht einer unbekannten Nummer öffnete.

„Wer hat dir geschrieben?"

„Keine Ahnung, die Nummer kenne ich nicht."

Hallo Dupain-Cheng, deine gute „Freundin" Lila hier. Ich war so frei und habe mir deine Nummer aus unserer Klassengruppe herausgesucht. Leider haben wir uns ja schon so lange nicht mehr gesehen, aber das könnte sich vielleicht schneller ändern als du denkst.

Sauer auf ihr Handy geschaut, löschte Marinette die Nachricht, als sie ihr Smartphone auf ihr Bett schmiss.

„Alles okay Süße?"

„Ja, ich habe nur eine komische Nachricht von Lila bekommen, das wir uns bald wiedersehen werden, keine Ahnung was das soll."

„Vielleicht hat sie Kontakt zu einem der vielen Regisseure aus ihren Kontakten aufgenommen und kommt dich dadurch besuchen."

Ungläubig sah die Sechzehnjährige zu ihrem Freund, als beide anfingen zu lachen.

„Schatz lass sie das nicht hören, sonst schaltet sie noch ihren Staranwalt ein und verklagt dich."

Noch immer lachend stand das Mädchen auf, als sie ihren Eltern und auch Adrien schrieb, sollten die drei immerhin von ihrer Entscheidung erfahren. Wie nicht anders gedacht, freuten sich die drei und langsam merkte Marinette, das es die richtige Entscheidung war.

Zu was eine Lüge alles führen kannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt