Ein (sehr scharfes) Dankeschön (Kapitel 6)

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Ein paar Tage später lud Ny Professor Lupin zum Abendessen ein, um sich bei ihm zu bedanken.
Sie schien wirklich dankbar, dass er sie letztens nach Hause gebracht hatte.
" Weißt du Ny..." sagte ich, und lehnte mich gegen den Kühlschrank.
" Wenn du dich wirklich bei Professor Lupin bedanken willst, solltest du ihm lieber nichts kochen. Dein Essen ist echt nichts für schwache Nerven."
Ich konnte regelrecht hören wie sie die Augen verdrehte.
" Ich kriege das schon hin. Das wird schon lecker.... Ich hab das Rezept für Papas Curry gefunden. Das muss ich jetzt nur noch hinkriegen..."
Papas Curry...
Mein Vater hatte wundervoll kochen können...
Ich vermisste sein Essen...
Ach eigentlich vermisste ich alles an ihm...
" Okay, ich bin gespannt. Wenn es so schmeckt wie Papas, bin ich begeistert."
Ich saß eine Weile am Küchentisch, und hörte ihr beim kochen zu.
Ihrem lauten Gefluche zufolge, würde dass hier nicht besonders gut enden.
" Also... Das schmeckt irgendwie nicht so, wie das von Papa..."
Murmelte sie. " Probiere mal."
Sie schob mir einen Löffel davon in den Mund.
Ich schluckte den Bissen herunter, und... Urgh...
Ich hustete. " Ny, das ist viel zu scharf!! Wie viel Currypulver hast du da bitte reingetan?!"
Sie räusperte sich verlegen.
" Mir ist vielleicht der Deckel vom Currygewürz abgegangen, und es ist etwas zu viel reingefallen...  vielleicht fange ich noch einmal von vorne an, ich will Remus doch nicht vergiften..."
Ich grinste. " Oder du bestellst einfach gleich Pizza. Das mit dem Curry wird eh nichts."
" Man, du bist aber ganz schön frech geworden." Sagte Ny. " Die Pubertät verändert dich, Pan."
Ich lachte. " Das war doch klar, oder? Ich bin aber deutlich nicht so schlimm, wie du in meinem Alter."
Sie lachte. " Ich war so ein undankbares Arschloch. Kein Wunder, dass du Mama und Papas Liebling warst."
Ich lächelte. " Sie hatten uns beide gleich lieb, Ny. Mama hat immer zu mir gesagt: " Pandora, du weißt ich liebe deine Schwester sehr... Aber momentan treibt sie mich wirklich in den Wahnsinn..." manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass sie dich mehr lieb hatten. Du weißt schon, weil du so schlau bist..."
" Jetzt komm schon. Ich benehme mich jetzt wirklich nicht so, als wäre ich ein Supergenie. Ich glaube eh, dass diese IQ Tests nicht akkurat sind. Und du warst ihre kleine Prinzessin."
Als meine Schwester und ich klein waren, hatte sich herausgestellt das Ny ein IQ von 125 hat.
Ich liebte meine Schwester sehr, aber...
So wie sie sich immer benahm, konnte man es wirklich schlecht erahnen...
Sie sagte immer, dass das Leben keinen Spaß macht, wenn man schlau ist.
Und dass das kämpfen viel aufregender war, als Mathe.
Da musste ich ihr wohl recht geben.
Allerdings war ich ziemlich froh, früher in Genuss ihrer Mathe-Nachhilfe zu kommen...
In Mathe war ich nämlich eine absolute Katastrophe.

Kurz darauf saßen wir mit Professor Lupin beim Essen.
" Das ist... Ehm... Sehr lecker." sagte er wiederstrebend.
Ny seufzte. " Ich weiß das es nicht gut schmeckt... Tut mir leid, das ist nicht das dankeschön dass ich im Sinn hatte. Eigentlich sollte es lecker schmecken... Ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe... Naja, vielleicht ist ein bisschen viel Currypulver drin, aber sonst... Hab ich eigentlich alles nach Rezept gemacht... Du musst das nicht Essen, Remus. Ich bestell uns Pizza."
Ich grinste. " Na geht doch. Das hättest du gleich machen sollen."
Sie seufzte. " Ich wollte es halt erstmal  so versuchen..."
" Es ist so schon gut." sagte Professor Lupin. " Ich kann auch das Essen. So... So schlimm ist es nicht."
Ich schüttelte den Kopf. " Ich ess das nicht. Sorry, Ny. Mein ganzer Mund brennt."
Sie lachte. " Kein Grund so höflich zu sein, Remus. Ich will es selber nicht Essen. Ich bestell Pizza, oder... Chinesisch? Frühlingsrollen und Ente wären doch jetzt nicht schlecht... Der Chinese um die Ecke ist total gut. Ich geh kurz was zu Essen holen... Einfach schön hierbleiben."
Und dann war sie auch schon weg.
" Sie hat mich nichtmal gefragt was ich essen will..." sagte Professor Lupin verwirrt. " Deine Schwester ist ein ganz schöner Charakter..."
Ich musste lachen. " Das kann man so sagen. Aber ich wette nach einiger Zeit gewöhnt man sich an sie. Ich kenn sie schon mein ganzes Leben lang, also kann ich das wirklich nicht beurteilen..."
Er lachte ebenfalls. " Du hast wirklich Glück, mit deiner Schwester. In deinem Alter habe ich mir oft Geschwister gewünscht."
" In meinem Alter hat sie sich oft gewünscht, keine zu haben." sagte ich. " Alsooo... Fühlen definitiv nicht alle Teenager so. Ich persönlich wüsste garnicht wie das wäre... Ein Leben ohne Ny..."

The tale of the Tonks sistersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt