Geschenkejagd (Kapitel 67)

607 32 5
                                    

Zwei Monate waren vergangen.
Es war kurz vor Weihnachten, und Fred und ich waren gerade mitten im Geschenke kaufen.
" Wie wäre es damit?" Fragte Fred mich und drückte mir etwas in die Hand.
Aber irgendwie waren wir abgelenkt worden, und hatten einen kleinen Abstecher in die Babyabteilung eines Klamottenladen gemacht.
Ich befühlte den kleinen Strampler, den er mir in die Hand gedrückt hatte.
Er war ganz weich, und hatte einen Stern aufgestickt.
" Ist das süß..." murmelte ich.
Ich konnte es kaum erwarten unser kleines kennenzulernen...
Fred legte seine Arme um mich.
" Freust du dich auch schon so auf unser Kind?" Fragte er.
Ich nickte. " So sehr... Komm, wir sollten uns wieder auf die Geschenke konzentrieren."
Wir kauften den Strampler, und sahen uns dann weiter um.
Rowley hatte ich mal wieder zuhause gelassen.
Der Blindenstock und Fred reichten, Rowley wollte ich deshalb nicht aus dem Bett schmeißen.
Fred führte mich wirklich vorsichtig.
Vorallem seit ich schwanger war.
Vorher hatte er mich manchmal in Dinge reinlaufen lassen, nur aus Spaß.
Ich hatte es ihm nicht verübeln können, hin und wieder machte ich mir ja auch einen Spaß drauß, mit ihm 'Wie gut findest du dich mit verbundenen Augen zurecht?' zu spielen. (Die Antwort war nicht besonders gut)
Aber mittlerweile hielt er mich so nahe bei sich, das ich nicht einmal eine Chance hatte, gegen irgendwas zu rennen.
" Und, gucken wir uns heute noch ein 'Haus mit Potential' an?"
Fred lachte. " Ich hab den Makler gebeten uns keine Bruchbuden mehr zu zeigen. Letztes mal wärst du fast über ein loses Dielenbrett gefallen, und ich hab mir die Hand an einem abstehenden Nagel aufgekratzt als ich ein Fenster aufgemacht hab."
Ich grinste.
Das 'Haus mit Potential' soviel wie 'Bruchbude die dringend abgerissen werden sollte' hieß, hatten wir vorher nicht gewusst.
Wir wollten einfach nur ein schönes kleines Haus, in dem wir unsere Familie gründen konnten...
Fred legte einen Arm um mich. " Wir finden schon noch was. Und falls wir noch nichts haben wenn unser Baby geboren ist, stecken wir es eine Weile lang in den Abstellraum."
Ich lachte und gab ihm einen Kuss.
" Na wenn du meinst. Ich hätte aber trotzdem lieber ein richtiges Zimmer für unsere Bohne..."
Hand in Hand liefen wir durch die Einkaufsstraße.
Es waren so viele Menschen auf der Straße und man würde ständig geschubst.
" Was kriege ich eigentlich von dir zu Weihnachten?" Fragte ich Fred.
Er lachte. " Das sage ich dir doch nicht. Das ruiniert die Überraschung. Aber es ist was tolles, versprochen."

Nachdem wir mit dem Weihnachtsshopping fertig waren, brachte Fred mich zu den Lupins.
Dann ging er zur Arbeit.
Er hatte eine Extra lange Pause gemacht.
Ny und ich saßen gerade auf dem Boden, und sortierten Babyklamotten, die sie noch von Teddy hatte.
" Hab ich da wirklich mal reingepasst?" Fragte Teddy verblüfft.
Ny lachte. " Ja. Das ist aber schon ein paar Jährchen her. Du warst auch mal ein ganz kleines Baby."
Ich konnte hören wie Teddy sich auf Nys Schoß fallen ließ.
" Genau so wie das in Pans Bauch?"
Ich nickte. " Genau so. Und du hast deine Mama ganz schön doll getreten."
Plötzlich fühlte ich Teddys kleine Hände auf meinem Bauch.
" Tritt dein Baby auch schon? Ärgert es dich?"
Ich lachte. " Nein, noch nicht. Hoffentlich kommt das bald."
" Ohohoh." Sagte Ny. " Freu dich nicht zu sehr drauf. Du wirst nicht mehr richtig schlafen können sobald es tritt. Die Kleinen sind ziemlich nervig."
Ich musste grinsen. " Das glaub ich dir. Aber ich bin mir sicher das es trotzdem schön wird... Ich würde mein Baby so gerne fühlen. Ich kann es nicht mal beim Ultraschall sehen, da will ich es zumindest fühlen..."
Ny klopfte normale sie Schulter. " Das wirst du schon auch noch. Und irgendwann kannst du es dann in den Armen halten... weißt du schon was es wird? Mädchen, Junge?"
Ich lächelte. " Es weigert sich uns zu zeigen was es ist. Aber Fred und ich haben uns schon Namen zurechtgelegt... Wollt ihr sie hören?"
" Jaaa!" Sagte Teddy begeistert.
Ich zog ihn auf meinen Schoß, und legte meine Arme um ihn.
" Andromeda für ein Mädchen, und Jack für einen Jungen."
" Andromeda..? Wie Mama... Pan, das ist so süß..." Sagte Ny leise.
Ich wuschelte Teddy durchs Haar.
" Du hast Teddy auch nach Papa benannt. Und... unsere Eltern würden sich sicher freuen wenn sie wüssten das wir versuchen sie am Leben zu erhalten..."
Ich kuschelte mich an sie.
Ny drückte mir einen Kuss auf den Scheitel, so wie sie es früher gemacht hatte als ich klein war.
" Wie waren sie denn so..?" Fragte Teddy.
Das wusste er doch.
Ny und ich hatten ihm so viele Geschichten erzählt, wir hatten die Videos so oft geschaut...
Trotzdem wollte er sie immer wieder hören.
" Sie waren so wundervoll, Teddy. So ruhig... so geduldig... selbst mit mir." Fing Ny an zu erzählen. " Und du weißt wie schrecklich ich als Kind war. Ein kleines Monster."
" Können wir nochmal die Videos schauen?" Fragte Teddy.
Er hätte so gerne Großeltern...
Aber Ny und meine Eltern waren tot, und Lupin hatte keinen Kontakt zu seinen Eltern.
Angeblich schon seit einer langen Zeit.
Ob sie überhaupt von Teddy wussten?
Zumindest hatte er Molly und Arthur.
Die beiden hatten mittlerweile so viele Enkelkinder, eins mehr fiel da auch nicht wirklich auf.
Bald würde sie noch eins mehr haben...
" Natürlich können wir das." Antwortete Ny.
Ich versuchte mich aufzurappeln, aber mein Bauch war mir im Weg, und ich kam nicht hoch.
Dabei war er noch nicht mal so groß...
" Teddy, sei so lieb und hilf mir hoch." Sagte ich und streckte meine Hand aus.
Er griff danach, und zog an mir.
Ich stand auf.
" Vielen Dank, Kleiner. Du bist echt stark." Lobte ich ihn.
Er umarmte mich nur.
Ich streichelte ihm über den Rücken.
Der Kleine war so lieb... Ich wollte das mein Kind genau so werden würde... naja, vielleicht nicht so tollpatschig.
" Ich bin wirklich ganz stark!" Sagte er stolz.

" Ich will das mein Kind genau so wird wie Teddy." Erklärte ich Ny später, als wir alleine waren.
" Wirklich?" Fragte sie. " Das hör ich gerne. Remus und ich machen uns manchmal Sorgen ob wir ihn vielleicht vermurkst haben."
Ich lachte nur. " Ist das dein Ernst? Ted ist euch wundervoll gelungen. So süß, so höflich... ihr habt das toll gemacht."
Ny machte ein seltsames Geräusch.
" Hoffen wir mal dass das so bleibt. Hoffentlich wird er nicht so wie ich, wenn er älter ist. Ich hoffe er behält den Charakter von seinem Vater. Er ist so süß und klein... Und kein Monster wie ich es war."
Dann lachte sie. " Irgendwie erinnert er mich auch an dich, als Kind. Du warst immer die ruhigere. Hoffen wir mal das bei deinem Kind nicht mein Temperament durchkommt."
Ich schüttelte den Kopf. " Oh bitte nicht. Das von Fred wird schon schlimm genug sein. Wenn es seine Liebe für Streiche erbt... oh je. Und da des dann auch Zugang zu allen möglichen Scherzartikeln haben wird... bin ich wohl ein wenig am Arsch."

Als Fred und ich Abends im Bett lagen, erzählte ich ihm was Ny gesagt hatte.
" Ach, Teddy ist ihnen doch ganz gut gelungen. Deutlich besser als Kinder die ich manchmal sehe."
Ich nickte. " Genau. Das geht mir halt auch so. Er ist ein echter Gentleman, im Gegensatz zu ein paar von den Kindern die ich unterrichte. Und in Gegensatz zu Ny- Oh man, sie war fürchterlich."
Ich kuschelte mich an ihn.
" Schon wieder so müde?" Fragte Fred mich amüsiert.
Ich nickte, und legte meinen Kopf auf seine Brust. " Ja... Lach nicht... Ich bin schwanger, ich darf müde sein..."
Er streichelte mir über den Rücken.
" Natürlich darfst du das. Schlaf gut, Panda..."
Ich lächelte. " Gute Nacht, Fuchs..."
Fred streichelte gedankenverloren über meinen Bauch, während ich versucht einzuschlafen.
Ich legte meine Hand auf seinen nur damit er sie stillhielt.
" Shhh... Ich will schlafen..."
Er lachte leise. " Na gut.. Hab dich lieb..."
Ich lächelte. " Ich dich auch..."

The tale of the Tonks sistersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt