Zweifel (Kapitel 25)

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Ein paar Wochen später saß ich im Innenhof.
Es war immernoch wirklich kalt. Rowley hatte seinen Kopf auf meinen Schoß gelegt, und ließ sich von mir kraulen.
Ich las ein Buch, das Ny mir geschickt hatte.
Es war ein Krimi.
" Hey Pandora. Was sitzt du hier draußen?"
Fred.
Ich zuckte mit den Schultern. " Die Kälte ist schön. Und wenn es so kalt ist, ist es hier draußen herrlich still."
Er setzte sich neben mich.
" Ich seh das anders. Mir frieren jetzt schon die Finger ab..."
Ich hob meine Hand. " Deshalb hab ich ja auch Handschuhe an."
Fred nahm mir mein Buch aus der Hand.
" Was liest du denn da?"
Ich lachte. " Finds raus."
Er war kurz still.
" Ich habe keine Ahnung. Ich bin wirklich nicht gut hier drin."
Wieder lachte ich, und nahm seine Hand.
" Okay, Pass auf. Wie machen das ganze nochmal..."
Ich suchte nach einem A, und führte dann seinen Finger darüber.
Es wunderte mich nicht, dass er es sich nicht sofort hatte merken können.
Ich selbst hatte ewig gebraucht, um Blindenschrift zu lernen.
Während ich es ihm zeigte, lehnte ich mich ein wenig gegen ihn.
Meine Gefühle für ihn waren nicht weg gegangen... Sie waren eher schlimmer geworden...
Ob er mich auch mögen könnte..?
So kaputt wie ich war?
" Danke das du so viel Geduld mit mir hast." Sagte er.
Ich lächelte. " Kein Problem... Wieso willst du es überhaupt lernen? Es ist nicht so, als würdest du es jemals brauchen."
Fred legte einen Arm um mich.
Ich zuckte zusammen.
" Wie soll ich dir denn sonst schreiben, wenn ich nicht mehr hier bin?"
Hin und wieder vergaß ich tatsächlich Das es sein letztes Jahr in Hogwarts war...
Jetzte lehnte ich mich wirklich gegen ihn.
" Ich werde dich vermissen."
Er streichelte mir über die Schulter.
" Ich dich auch. Aber du kannst mich ja in den Ferien in George und meinem zukünftigen Laden besuchen. Und ich werde wahrscheinlich hin und wieder mal in Hogsmeade vorbeischauen."
Ich lächelte ihn an. " Samstags Butterbier trinken zu gehen bleibt Tradition."
Er lachte. " Natürlich. Du musst George und mir schließlich weiter erzählen was du so anstellst. Als unser Streiche-Azubi musst du schließlich in unsere Fußstapfen treten."
Das waren sehr große Fußstapfen, die ich ausfüllen musste...
Mit dem ganzen Mist den die beiden anstellten...
" Ja, dich werde ich auch vermissen."
Sagte Fred zu Rowley.
Ich grinste. " Rowl, du wirst deutlich weniger Menschenessen bekommen."
" Ach, ich bring ihm schon noch welches mit." Scherzte Fred.
Ich verdrehte die Augen. " Natürlich wirst du das. Weil du nie auf mich hörst."
Er lachte. " Ach komm schon. Hin und wieder hör ich schon auf dich. Wenn du mir Blindenschrift beibringst, zum Beispiel. Du machst das übrigens echt gut."
Ich seufzte leise. " Meinst du echt..? Ich würde ganz gerne Lehrerin werden, weißt du..? Aber ich fürchte das wird nichts..."
Fred drückte meine Hand. " Jetzt sei doch nicht so. Du schaffst das schon. Du bist doch schlau, da kriegst du das Studium schon hin."
Ich schüttelte den Kopf. " Intelligenz ist nicht was mir da im Weg steht, Fred. Ich bin blind, falls du das vergessen hast."
Jetzt seufzte er. " Das ist doch egal. Du schaffst das auch so. Aus dir würde nämlich eine tolle Lehrerin werden."
Ich lächelte. " Meinst du das wirklich..?"
Das freute mich tatsächlich.
Ob ich wirklich eine Lehrerin werden könnte..?
Das wollte ich nämlich wirklich sehr.
Ich liebte Kinder...
Aber war es wirklich so eine gute Idee, eine blinde Lehrerin einzustellen?
Die Kinder könnten abgucken, einander ärgern, ohne das ich es mitbekam...
" Natürlich meine ich das. Du bist geduldig, Verständnisvoll... Du würdest das toll machen."
Dann stand er auf.
" Mir friert hier draußen echt der Arsch ab. Ich geh lieber in die große Halle, Abendessen. Kommst du mit?"
Ich nickte. " Ja. Ich bin ziemlich hungrig."
Ich sammelte mein Zeug zusammen, und schob dann Rowley von meinem Schoß. " Komm Rowl. Wir gehen Abendessen."
Sofort sprang er auf, und bellte.
Einen verfresseneren Hund konnte es gar nicht geben...
Wir gingen in die große Halle, und setzen uns an den Tisch.
Rowley winselte, als ich nach einem Käse-Schinken Sandwich griff.
" Fred, wehe." Sagte ich.
Er lachte. " Du solltest sehen wie er mich anguckt! Dem Blick kann man kaum wiederstehen."
Ich kraulte Rowley. " Hör auf zu betteln, Rowl. Sonst muss ich wieder mit Fred schimpfen."
Er jaulte.
" Nur ein kleines Stück Schinken?" Fragte Fred.
Ich schüttelte den Kopf. " Nein. Du darfst ihn nicht belohnen, wenn er bettelt."
Es war kurz still, aber dann hörte ich Rowley kauen.
Ich versuchte streng zu schauen.
Es schien zu funktionieren, da Fred anfing zu husten.
Ich schüttelte den Kopf.
" Du verwöhnt ihn zu sehr..."

The tale of the Tonks sistersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt