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Nicki

Ich bin Nicki. Aber wen interessiert das schon? In der Schule und zu Hause habe ich einen Bruder. Mein Adoptievbruder und ich leben bei meinen Adoptiveltern. Ansonsten habe ich nicht viele Freunde, eher viele Feinde.

Ich mag das Allein sein. Ich lese Bücher und höre Musik, laufe gerne und mache sogar hin und wieder Sport. Auf der anderen Seite liebe ich es Anime zu schauen und lerne sogar öfter, da mir meine Noten wichtig sind. Ein guter Abschluss ist der Schlüssel für den Anfang für das perfekte Leben.

Meine Eltern haben mich so erzogen, auf meine Bildung zu achten und verantwortungsbewusst zu sein. Sie sind nicht meine leiblichen Eltern, doch ich lebe seitdem ich denken kann bei ihnen und für mich sind sie meine echten Eltern.

Im Moment sitze ich in der Schule, in der 3. Reihe und schaue hinaus aus dem Fenster. Verträumt betrachte ich die Gegend und überlege, wie ich dieses Bild am besten einfangen und für immer auf meinem Skizzenblock verewigen könnte. Ich liebe es zu zeichnen. Das ist meine Leidenschaft.

Als ein schwerer Hefter auf den Platz neben mir knallt, zucke ich zusammen. "Träum doch nicht immer so rum.", sagt mein Bruder augenzwinkernd. Auch er ist nicht mein richtiger Bruder, doch wir benehmen uns so als wären wie Blutsverwandt und wir lieben uns auch wie Bruder und Schwester eben. Nein ich denke gerade nicht an Game of Thrones wir sind normale Geschwister.

Ich verdrehe nur meine Augen. "Willst du wissen was es Neues gibt?", fragt er mich halb grinsend. "Nein." "Okay, also mich haben zwei Cheerleaderinnen gefragt, ob ich mit ihnen ausgehen will, natürlich habe ich abgelehnt." Mein Bruder ist schwul. Kein Mädel würde es bei ihm schaffen. Das weiß aber niemand, da er Angst hat, alle würden ihn ausschließen und hassen oder ähnliches. "Hmmm. Dieser Typ.. Cole und sein bester Freund Liam. Du weißt schon, die beiden beliebtesten an der Schule haben beide mit ihren jetzigen Beziehungen Schluss gemacht und sind wieder Single. Alle Mädels kleben an den beiden Typen." Toller Tratsch und Klatsch.

Ich verdrehe die Augen. "Sam, mir ist egal was diese beiden eingebildeten, egoistischen und immergeilen Typen machen. Du weißt doch wie wenig ich die leiden kann. Sie sind es nicht wert überhaupt über sie zu reden." Ja, mein Bruder heißt Sam. Und er schaut mich mit großen Augen an, sieht irgendwie aus wie ein Fisch. Aber stopp, er schaut nicht mich an. Er schaut hinter mich.

Ich höre ein Räuspern und mich überkommt eine Ahnung und damit ein Schauer. Ich drehe mich um und sehe Cole und Liam da stehen. Mit meinem Blick geradeaus sehe ich beide direkt auf ihre Brust. Sie haben eng anliegende, schwarze Shirts an und die Muskeln sind gut sichtbar. Langsam schaue ich mit roten Wangen hoch in ihre Gesichter.

Obwohl ich die beiden kenne, kann ich sie nicht ausstehen. Es hat mit der Vergangenheit meiner Eltern zu tun und woher sie stammen. Ich hasse beide und schon seit ich ein kleines Kind bin mobben sie mich. Sie haben mir immer das Leben zur Hölle gemacht und nicht mal Sam konnte mich davor beschützen. Ich weiß bis heute nicht einmal, aus welchem Grund sie mich so runtergemacht haben.

Verdammt, das ist trotzdem mega peinlich. "Keine Sorge. Ich selbstverliebter, immergeiler Typ würde egal wie es steht niemals auch nur dich berühren wollen. Auch, wenn du die einzige wärst, die es gibt.", sagt Cole selbstbewusst und herablassend.

Liam schaut mich nur an, sagt kein Wort. "Rede nicht so mit ihr!", verteidigt mich sofort mein Bruder. Cole schenkt nun ihm seine Aufmerksamkeit. Er schaut ihn von oben bis unten an. Es ist mucksmäuchen still. Alle aus der Klasse schauen uns an. Wir stehen im Mittelpunkt.

Sam wirkt selbstbewusst und schaut Cole in die Augen, doch unter dessen Blick wird mein Bruder schnell klein und defensiv. "Misch dich nicht ein." Dieser eine Satz klingt so kalt und bedrohlich.. ich sehe förmlich, wie Sam zusammenzuckt. Cole geht auf seinen Platz in der anderen Reihe ganz vorne, Liam folgt ihm. Wir schauen beiden hinterher, doch diese würdigen uns keines einziges Blickes mehr.

Ich habe schon jetzt keinen Bock mehr auf den Tag. Noch einen letzten Blick werfe ich auf den schwarzhaarigen Cole mit seinen blauen Augen, die kälter als Eis wirken und seinen blondhaarigen, besten Freund Liam mit den grünen, markanten Augen.

Nachdem ich den Schultag endlich geschafft habe, gehe ich in den Park. Das mache ich fast jeden Tag. Dort setze ich mich hin und lese meine Bücher oder zeichne die Personen, welche an mir vorbei gehen oder die Umwelt.

Das geht natürlich nur an warmen Tagen, sonst laufe ich nach Hause. Nachdem ich mit meinem heutigen Bild fertig bin, betrachte ich es. Meiner Meinung nach habe ich den kleinen Teich und die Schwäne mit den Bäumen im Hintergrund gut eingefangen.

Der Park ist für unser Dorf recht groß. Kurz habe ich Augenkontakt zu Liam, der hier mit diesem Arschloch Cole Trainingsrunden rennt. Er ist im Sportclub unserer Schule und natürlich einer der besten.
Leicht lächelnd, da ich ihre kaputten, verzerrten Gesichter gesehen habe, packe ich mein Zeug ein und mache mich auf den Weg nach Hause.

Auf dem Weg denke ich nach.
Der Grund, aus welchem Cole und Liam und alle anderen die wie sie sind mich hassen, ist, da sie wie auch ich Werwölfe sind.

Das war ein ziemlich großer Schock. Mit 16 Jahren habe ich mich das 1. Mal verwandelt und war völlig verstört.
In Gedanken versunken komme ich nach Hause.

"Nickieeeeeeeeeee!!", ruft mich Sam und sofort wars das mit meinen Gedankengängen. "Was ist denn los?" "Dieser großmäulige Cole hat in 2 Wochen am Samstag Geburstag und glaubst du es? Fast die ganze Schule ist eingeladen, nur wir nicht. Nur wir beide nicht... glaubst du das?"

Ja! Sehr wohl glaube ich das, schließlich hassen sie mich wegen dem was ich bin.

"Ich wäre da so oder so nicht hingegangen, Brüderchen.", erwiedere ich etwas zickig. "Ich aber. Vielleicht hätte ich da ja einen hübschen Typen kennen gelernt.", grinst der Braunhaarige schief.

Wir wohnen hier in einer kleinen Stadt, die aus 2 Teilen besteht. Der 1. Teil ist der Stadtteil mit Schule, Einkaufszentrum, Park, Häusern und Wohnungen, der 2. Teil liegt in einem Waldstück am Meer bis hoch zu den Klippen. Da wohnen die restlichen Bürger.

Unter anderem Cole und Liam. Cole ist dieser Badboy, auf den jedes Mädchen steht. Ich gehöre dazu. Damals war ich in der 8. Bis ich kapiert habe, was für ein Arschloch er ist und mit wie vielen er ausgeht und wie viele er schon hatte. Ich wette, er könnte niemanden jemals die Treue halten.

Er ist fies und serviert ein Mädchen auch mal ganz schnell ab, doch jede von ihnen würde ihn sofort zurück nehmen. Ich kapiere diese dummen Puten nicht. Ich meine, wer will schon so ein Arschloch, nur weil er gut aussieht?

Liam ist der einzige, der noch beliebter und gutaussehender ist. Obwohl er nicht der Starsportler ist, mag ihn jeder. Er ist netter als Cole, doch liebt wenn ich so an die letzten 12 Jahre in einer Klasse mit ihm denke, auch nur sich selbst. Auch er hatte schon viele Freundinnen, doch nicht ganz so viele und ernst war es nach den Gerüchten auch nie. Wieso merke ich mir solchen Scheiß überhaupt?

Ich mag beide nicht sonderlich, da sie  mich ohne Grund immer geärgert haben und eben nur Augen für sich selbst besitzen. Vielleicht auch noch für große Brüste und geile Ärsche. Typisch Jungs eben.

Schnell erledige ich noch meine Hausaufgaben und lege mich dann mit meinem Buch aufs Bett. Lesen ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.

Irgendwann zwinge ich mich trotzdem schlafen zu gehen. Morgen ist schließlich Schule.

Mate - Love for LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt