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Nicki

Wir haben heute.. ist eigentlich egal welcher Tag heute ist, schließlich haben wir Ferien.
Ich unternehme seit meinem Geburtstag fast jeden Tag etwas mit Li. Für meine Eltern habe ich erst in zwei Wochen Geburtstag, da man den genauen Tag nicht wusste, schließlich wurde ich nur gefunden und mein Vater hatte nichts außer mich und meiner toten Mutter hinterlassen.

Doch erstmal zu Lis und meiner Bindung. Ich würde lügen, würde ich sagen, ich hätte keine Angst. Ich meine ich habe es akzeptiert und mag Li inzwischen auch, aber Liebe.. schon irgendwie.. aber ich stelle mir immerzu die Frage, wie es sonst aussehen würde. Was, hätte ich einen anderen gefunden?

Aber diese Fragen sind egal und ich will darüber nicht nachdenken. Sexuelles haben Li und ich noch nicht getan. Wir haben Händchen gehalten und das wars. Irgendwie frustriert es mich. Er scheint so absolut kein Interesse an mir zu haben. Er will nur das ich glücklich bin, sagt er immer. Aber ich bin ein Mädchen und das heißt ich will das er weiß was ich tief in mir drinne will, ohne es zu sagen.

Übermorgen ist Vollmond. Schlaf doch von morgen bis übermorgen bei mir.

Eine Nachricht von Liam.

Okay. Ich schlafe bei dir Li.

Ich weiß einfach nicht wie ich mich ihm gegenüber benehmen soll. Ich wünschte wir könnten noch warten mit der Bindung, doch es muss sein. Ich habe Angst vor zum Beispiel dem sandfarbenen Wolf.

Li erzählte, die Familie ist wie ein Phantom und schon fast berühmt, da sie die Omegas klauen.
Aber jetzt erstmal wieder zum Thema.
"Saaaaaaam!" Heute ist er mal zu Hause. Meine Eltern wollen ihn auch mal wieder sehen. Als Mama vor ein paar Tagen in sein Zimmer kam und ihn fragte ob er nun noch Jungfrau sei, wurde er ganz rot im Gesicht und hat gestottert und mit ja geantwortet.

Dann ging ein sehr peinliches Gespräch los und ich bin heilfroh dabei gewesen zu sein. Sie hat ihn ausgefragt und seine Gesichtsfarbe gab immer die Antwort. Ich saß nur in einer Ecke und habe gelacht.

"Was Nicki!", schreit Sam zurück und kommt zu mir ins Zimmer. "Li will das ich bei ihm schlafe...", sage ich.
"Jaaaaa tue es! Dann zwingt dich Mama ein Kondom über eine Banane zu ziehen genau wie bei mir. Das wird lustig. Aber mach es ruhig, er wird nichts tun was du nicht ausdrücklich sagst, da bin ich mir sicher.", sagt Sam beruhigend.

"Okay.. danke.", sage ich nun mehr erleichtert. "Hast du mal mein Handy gesehen?", fragt er mich nun. "Im Auto unten. Geh es doch schnell holen und dann macht ihr beide mal wieder was.", hören wir Papa sagen, der gerade von Arbeit kommt. Ein Blick auf die Uhr zeigt die Uhrzeit. 20:00 Uhr schon wieder.

"Nicki? Kann ich dir noch einen Ort zeigen?" "Ja klar. Sag mir welchen." "Überraschung!", grinst er und wir gehen den Weg, den er voran geht.

An seinem Ort angekommen staune ich nicht schlecht. Es handelt sich um einen kleinen Platz hinter dem See im Park. Er ist wunderschön. Der Ausblick ist herrlich. Eine Weile setzen wir uns hin und unterhalten uns. Das haben wir schon ewig nicht mehr gemacht.

Als es beginnt dunkler zu werden laufen wir nach Hause. Vor unserer Tür angekommen suche ich meinen Schlüssel.
"Nicki?", fragt mich Sam und klingt nervös. "Warte doch, ich habe gleich meinen Schlüssel gefunden.", fauche ich. "NICKI!" er klingt ängstlich. Ich drehe mich um und sehe einen Typen.

"Wer...?" Der Fremde faucht laut. Er ist ein Mensch und faucht laut. Seine Haare sind blond. Ein sehr, sehr helles blond, fast schon weiß und seine Augen leuchten in einem hellen gelb. Er kommt auf uns zu und nimmt mich hoch. Einfach so wie einen Kartoffelsack. Über die Schulter.

"LASS MICH RUNTER!!! SAM HILFE!", schreie ich panisch und schlage auf den Typen ein. Sam steht da, mit eingezogenen Kopf und als wäre er weit weg. Erst nach meinem Schrei schreckt er auf und rennt auf mich zu.  Der Typ schmeißt mich in ein Auto und als ich wieder Orientierung habe, reißt er mich rum und bindet mich fest.

Nun sehe ich Sam hinter ihm, doch der Fremde schlägt Sam so dolle, dass er gegen die Hauswand fliegt. Sowas sah ich bis jetzt nur in Filmen. Ich schreie laut, doch nur ein Röcheln verlässt meinen Hals. Mein - wie es scheint - Entführer geht rum und fährt los.

Im Auto probiere ich mich weiterhin zu befreien, doch ich bin zu schwach. Ich schreie laut. Immer wieder, doch ihm ist es egal. Meine nächste Methode ist es ihn zu schlagen, doch er knockt mich aus, indem er mir gegen den Hals schlägt. Ein Husten kommt aus meinem Mund ich kann mich kaum bewegen.

"Wer zum Teufel bist du, hässliches Arschloch?! Was willst du von mir??", frage ich mit schriller und panischer Stimme.
"Ich werde dich zu meiner Partnerin machen und morgen Nacht werde ich dich beißen.", ist das einzige, was er sagt. Mehr sagt er nicht. Bei mir beginnen nur noch die Tränen zu fließen. Wir sind jetzt schon außerhalb der Stadt.. wie sollen meine Freunde mich da jemals finden?

Nein, so denke ich nicht! Wenn ich niemanden habe werde ich kämpfen! Ich bin stark!!
Ich hole tief Luft und schreie so laut ihn kann. Ich schlage ihn wo ich kann. Im Gesicht, auf die Brust und auch in die Eier, doch bevor ich dorthin komme, hält er meine Hände und schlägt mir mit mehr Wucht auf die Birne.

Ich halte es nicht mehr aus. Alles wird schwarz um mich herum und ich sage der dunklen, alles verschlingenden Schwärze herzlich willkommen. Wenigstens eine kurze Auszeit dieser Angst und dem neuen Schrecken.

Mate - Love for LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt