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Sam

"Geh aus mit mir!" Blinzelnd schaue ich Cole an. Hat er das gerade wirklich gesagt? Meine Schwester schaut genauso überrascht zu Cole. Sie kann ihn ja nicht ausstehen. Ich mag ihn auch nicht sonderlich.

"Nein?" "Wieso nicht?" "Warum sollte ich?" "Weil du schwul bist und ich attraktiv und wir sicher zusammen passen."

Ich kann nicht anders als ihn anzustarren. Mit offenem Mund. Woher weiß er das ich schwul bin?!?!? Und wieso sollte ich gut zu ihm passen?!?! Ich kann nicht anders als den Kopf zu schütteln. Sein Blick zeigt eine Mischung aus Qual und Zwang..

"Bitte!" "Nein." Gerade als er den Mund wieder aufmacht, klingelt es und der Lehrer verlangt, dass er sich auf seinen Paltz setzt. Die ganze Klasse tuschelt während der Lehrer etwas an die Tafel schreibt. Die ganze Zeit spüre ich Coles Blick auf mir. Es nervt mich tierisch, ist aber auch irgendwie aufregend.

Nach einer Weile bittet der Lehrer um Ruhe. "Warum will er mit dir ausgehen?", fragt mich Nicki flüsternd und argwöhnisch. "Wüsste ich auch gerne."

Nach der Stunde renne ich sofort aus dem Raum. Ich habe keine Lust auf Cole. Den nächsten Kurs habe ich ohne ihn, also kann ich mich entspannen.

In der Mittagspause setze ich mich an Nickis Platz. "Du kannst gerne zu deinen Freunden gehen. Du weißt, ich lese gerne für mich.", sagt sie sofort als sie mich bemerkt. "Ja, aber ich will bei dir sitzen, Schwesterherz." "Geh weg! Wegen dir kommen DIE hier her...", zischt sie und schaut hinter mich. Als ich mich umdrehe, sehe ich Cole und Liam auf uns zulaufen und beide setzen sich zu uns an den kleinen Tisch in der großen Cafetaria, der direkt am Rand ganz außen steht. Die Cafetaria ist nämlich von der Beliebtheitsskala ausgehend so aufgeteilt, dass in der Mitte die Beliebtesten sitzen und immer weiter nach außen die, die nicht auffallen oder keine große Rolle spielen.

"Geh mit mir aus." "Aus welchem Grund bist du plötzlich so interessiert an mir?" "Gehst du mit mir aus wenn du dadurch heraus finden würdest, weswegen ich das unbedingt will?" Ich überlege kurz. Es würde mich wirklich interessieren warum er das unbedingt will. Ich würde ja denken es ist eine verlorene Wette. Doch die Neugier siegt. Schnell richte ich nervös meine Brille. "Es ist eine verlorene Wette, richtig?" "Was? Nein! Natürlich nicht!" Ich seufze. "Wenn du mich dann in Ruhe lässt, bitte. Wohin?" "Wie wäre es mit dem Park. Heute gegen 18:00 Uhr?"

Zögerlich nicke ich. Cole sieht zufrieden aus. "Super."

Stille.

Da mir das zu komisch wird, verlasse ich den Tisch und gehe aus der Cafetaria. Sofort folgt mir Cole.

Nicki

Da rennt mein Bruder einfach weg. Ich habe sowas von keine Ahnung, was mit diesem Cole los ist.
Ich weiß über ihn nur, dass er ein egoistischer Idiot ist und dazu noch ein Werwolf. Über die Kultur der Werwölfe selbst weiß ich nichts, da meine Eltern kurz vor ihrem Tod verstoßen wurden und ich deswegen von dem ganzen Rudel gehasst werde... also das glaube ich zumindest. Genauer erklärt hat mir das niemand.
Ich probiere ganz seelenruhig mein Buch weiter zu lesen.

Doch Liam geht nicht. Wieso geht er nicht mit? Wir können uns nicht ausstehen, also warum bleibt er sitzen? Ich weiß nicht einmal was ich getan habe. Ich weiß eigentlich gar nichts über ihn und die ganze Werwolfsache... ich weiß nur, dass ich selbst einer bin.

Doch panisch kriege ich mit, wie Liam und ich nun alleine an dem Tisch sitzen. "Wieso steht Cole seit seinem Geburtstag plötzlich so auf meinen Bruder?", frage ich ihn, damit es nicht weiterhin so still ist.

Liam zuckt mit den Schultern. "Wie es scheint ist mein bester Freund eben Bi." "Ist es eine Wette?", frage ich ihn misstrauisch und mit zusammengekniffenen Augen. "Weil ich schlecht über euch geredet habe? Oder einfach nur um mich wieder zu mobben? Er hatte nämlich nichts damit zu tun und glaube mir, wenn man mit meinem Bruder spielt, dann kille ich jeden der das mitmacht." Ich sage es so ernst und ehrlich wie ich nur kann. Ich hoffe m, ich sehe wirklich gefährlich aus, auch wenn ich es bezweifele.

Liam lacht. "Glaube mir er meint das ernst. Cole weiß, wer ihm aus der Hand frisst und eigentlich würde er sich an keinen Jungen ranmachen, wenn er es nicht ernst meinen würde."

Seine Worte machen mich wütend. "Mädchen sind keine Hunde Liam. Und so wie du und Cole über mein Geschlecht reden, verstehe ich warum ihr für immer alleine enden werdet und ich kann nicht verstehen, aus welchem Grund Sam dem 'Date' zugesagt hat!! Und nur damit du es weißt, diese aus der Hand fressenden Wesen namens Frauen - und seien sie auch noch so dumm dir oder Cole zu vertrauen - sind auch Menschen und besitzen Gefühle, mit denen ihr Arschlöcher spielt!", spucke ich ihm die Worte ins Gesicht. Während ich das sage, probiere ich so ironisch und wütend wie nur möglich zu klingen und verlasse nun auch den Raum und merke nicht, wie er mir mit einem nicht zu deutenden Blick hinter her schaut.

Mate - Love for LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt