Mate - Love for Life

24

Sam

Langsam werde ich wach. Ich fühle mich komplett anders. Sobald meine Augen offen sind, blicke ich in Coles schlafendes Gesicht. Innerlich spüre ich eine unglaubliche Ruhe. Aber das bin nicht ich. Ist das Cole?

Als ich mich versuche aufzurichten, merke ich meine Gestalt. Es war also kein Traum. Ich bin ein Hund.. Wolf oder was auch immer. Ich will aber wieder ein Mensch werden. Ich will wieder ich sein. Mich wundert es selbst, warum ich wegen der ganzen Sache die in den letzten 24 Stunden passiert ist nicht komplett ausraste.

Mein erster Schritt richtung Cole schmerzt. Stimmt, ich wurde verletzt. Doch die Wunde an meinem Bauch und an meiner Schulter sind gar nicht mehr sehr groß. Eher tut mir mein Hals weh. Cole hatte mich gebissen. Daran kann ich mich noch erinnern. Haben wir jetzt so eine Bindung? Bedeutet das jetzt ein Zusammenleben bis zum Tod?

Mit einem kleinen Sprung bin ich auf seinem Schoß und er schreckt auf.
"Du bist wach Sam! Und dir geht es anscheinend wieder besser!!" Seine Stimme klingt total erleichtert. Ich SPÜRE diese Erleichterung.

Intensiv schaue ich ihn an. "Es tut mir leid Sam. Es tut mir leid dich nicht verteidigt zu haben. Bitte mach nicht Schluss! Du bist mir unglaublich wichtig. Egal um wen es geht, ich würde mich immer für dich entscheiden. I-ich liebe dich, aber bitte verlass mich nicht. Ich brauche dich und will dich bei mir haben. Es tut mir so schrecklich leid dich verletzt zu haben, ich bitte dich um Verzeihung."

Ich würde ja was dazu sagen. Wenn ich könnte. Doch ich schweige und jaule nur.
"Verwandel dich bitte wieder in einen Menschen.", bittet er mich. Ich knurre. Ja wie denn?? Doch er versteht kein Wort.

Er schaut mich verwirrt an, doch dann sehe ich die brennende Glühbirne über seinem Kopf und er versteht. "Ah du willst wieder ein Mensch werden und weißt nicht wie. Ganz einfach. Stell dir dich in Menschengestalt vor. Dann denkst du ganz fest daran und schließt die Augen."

So einfach soll das gehen? Ich tue das was er von mir verlangt und spüre wie ich mich verändere. Als ich die Augen öffne und ihn anschaue, spüre ich meine menschliche Gestalt und lächele. Doch dieses vergeht mir gleich wieder als mir auffällt, dass ich NACKT BIN!

Und dazu sitze ich noch auf seinem Schoß. Auch er schaut mich aus großen Augen an. Nachdem der erste Schock verdaut ist folgt der zweite und ich springe etwas kreischend von ihm auf zur Couch wo ich eine Decke um mich lege.

Ich sehe Belustigung in seinem Blick. Ich spüre Belustigung. Aber da ist noch etwas anderes. Ich spüre Lust, Verlangen. Seine Lust und Verlangen.
Mit großen Augen schaue ich ihn nun an.

"Ich fühle dich. Belustigung, Lust, Verlangen... Liebe......"
"Es tut mir leid Sam. Du wärst höchst wahrscheinlich gestorben, hätte ich dur keine Bindung aufgezwungen."
Nun fühle ich Panik.

"Es ist okay Cole." "Bitte mach nicht mit mir Schluss. Du bist mir der wichtigste Mensch."
In einer Decke gehüllt stehe ich auf und laufe so, dass ich direkt vor ihm stehe.
"Tu sowas nie wieder, kapiert? Du hast mich bloß gestellt und hast es nicht geschafft zu mir zu stehen. Die Anerkennung deiner Freunde war dir sehr viel wichtiger."

"Nie wieder.", erwiedert er entschlossen und ich habe so ein Gefühl, er meint es ernst. Leicht beginne ich zu lächeln und küsse ihn.
"Dir sei verziehen. Außerdem habe ich eh keine Wahl, da wir ja jetzt verbunden sind."

Ich grinse und küsse ihn nochmal. Er fährt dabei über meine von der Decke überzogenen Hüften. "Danke Schatz. Oh du glaubst gar nicht wie sehr ich dich will."

"Maan Coleee! Wenn du so geil bist spüre ich das in meinem ganzen Körper.. das ist unfair! Ich will dir doch noch meine Wut zu spüren geben und nicht meinen Körper!", fahre ich ihn an. Er grinst und küsst mich wieder. "Ich brauche meine Brille". Ohne die fühle ich mich blind.. klar ich kann was sehen, aber alles nur verschwommen. "Ist sie noch ganz?" Cole steht auf und holt meine Brille aus der Küche. Puhhhh
Mit ihr auf sehe ich gleich alles klarer.

Am Abend als alle ausgeschlafen haben, sitzen wir am Küchentisch und essen etwas. Ich werde über Kai und Noah informiert und Liam erklärt, wie er sich dafür entschieden hat, erstmal Alex, Kai und Noah in einem bis jetzt noch leer stehenden Haus unter kommen zu lassen. Hier im Rudel scheint das normal zu sein einfach leer stehende Häuser für Mitglieder zu haben.

Alle drei sind damit einverstanden. Die beiden jungen Brüder scheinen Alex zu vertrauen und zu mögen. Als nächstes gibt Nicki bekannt, das sie nett zu Li sein will. Liam sieht darüber sehr glücklich aus. Meiner Meinung nach ist sie nun so, weil sie die Bindung fühlt.

Naja egal. Gegen Abend bringen Cole und Liam Nicki und mich nach Hause.
Vor meiner Tür küssen wir uns noch innig.
"Bis Montag in der Schule, Schatz.", sagt er lächelnd. Ich wollte ihm noch lange die kalte Schulter zeigen, doch ich kann es nicht. Ich brauche seine Nähe. Er ist wie eine Droge.

Eigentlich wollen wir beide uns gar nicht voneinander trennen, doch wir müssen wohl. "Bis Montag Cole."
Noch ein Kuss und sie sind weg.

~~

Am Montag in der Schule sehen wir uns wieder, doch ich bin irgendwie komisch drauf. Ich habe Angst, dass ihm sein Ruf wichtiger ist als ich.. jetzt wo er mich sowieso hat.
In der Mittagspause sehe ich Cole kurz mit den Jungs reden, dann kommt er zu mir.

Ich fühle mich extrem Erleichtert. Als er bei mir ist, küsst er mich. "Die sind unwichtig. Nur du zählst.", sagt er leise.
Ich lächele unsicher. "Ich hoffe das merkst du dir. Ich habe nichts dagegen wenn du auch was mit denen machst, aber ich will trotzdem Beachtung von dir. Wenn du willst kannst du auch zu ihnen gehen. Ich fühle eh jeder Zeit deine Gefühle."

"Dann spürst du doch, dass ich nur bei dir sein will. Du liebst mich halt.", flüstert Cole grinsend. "Idiot!", murmele ich genauso leise und schlage ihm gegen die Brust mit rotem Gesicht.
Er lacht mit rauer Stimme.
"Ich liebe dich auch."

"Ey Bro, komm doch lieber wieder zu uns.", höre ich plötzlich die Stimme von dem einen Typen.. keine Ahnung wie der heißt. Einer der Freunde von Cole. Die anderen kommen nun auch an.

"Sorry, aber ich möchte wieder mehr Zeit mit meinem Freund verbringen.", sagt Cole und lächelt mich an. "Man Cole, es reicht. Gör doch endlich auf damit. Fang wieder an Mädchen zu daten und schreibe ihn ab.", erwiedert der Eine darauf.

Seine Worte schmerzen. Er denkt dasselbe wie ich. Ein Mädchen an Coles Seite würde viel besser passen. So viel besser.

Doch ehe ich etwas sagen kann steht Cole ganz nah an diesem Typen. "Pass mal auf. Sam und ich sind in einer Beziehung und ich liebe ihn. Wenn dir daran etwas nicht passt, dann sag es ruhig, mach dich aber auf die Konsequenzen gefasst. Das letztens war ein Fehler. Ich habe nicht vor ihn nochmals zu verraten. Ich brauche keine Freunde die gegen meine große Liebe sind."

Seine 'Freunde' starren ihn genauso überrascht an wie ich.
Nach seiner Rede dreht er sich wieder um und küsst mich.
Die Typen drehen wieder tuschelnt ab.
"Das war unglaublich Cole.", lächele ich ihn immernoch ungläubig an.
"Danke."
"Für dich doch immer."
Würde ich nicht seine Gefühle fühlen, seine Liebe und die Tatsache wissen, dass er diese Worte wirklich sagen wollte, dann hätte ich gezweifelt. Doch nun bin ich mir sicher. Er liebt mich.