Mate - Love for Life

14

Liam

Ich stehe vor dem Zimmer, welches Nicki gehört. Ich höre sie leise mit ihrem Buch reden.
"Komm Harry, du musst doch hier irgendwann checken, das der Basilisk von Voldemord aka Tom Riddle gerufen wurde.", murrt sie genervt.

Ich atme noch einmal durch und klopfe dann. "Bist du etwa noch da Sam? Ich dachte du wolltest schon lange weg sein, aber komm ruhig rein."
Ich trete ein und sie schaut mich an. "Wie.." "Sam hat mir die Tür offen gelassen." Sorry Sam.. das du mir geholfen hast wird sie dir wohl noch zurück zahlen.

"Liam. Ich weiß, wenn ich in ungefähr einem Monat 18 werde, werde ich genauso diese Bindung fühlen. Doch ich hasse diese Seite an mir. Ich weiß nichtmal wieso man mich so hasst unter den Werwölfen.. aber bitte lass dir gesagt sein, du und Cole haben mich immer gemobbt und wie soll ich dir so näher kommen?"
Sie ist ruhiger als heute Morgen. Ich sehe das als positiv.
"Ohne die Bindung würdest du immer noch so ein verdammtes, beschissenes Arschloch zu mir sein."

"Du hast recht.", erwidere ich. "Die Bindung ist schuld, das ich so.. so verändert bin. Genau wie dein Geruch. Doch so ist das eben. Bitte gib mir die Chance dich kennen zu lernen, in deiner Nähe zu sein. Bitte." Sogar ich höre meine eigene Verzweiflung heraus.

"Bitte geh Liam." "Du liest Harry Potter. Ich habe die auch alle gelesen." "Du liest?" Sie klingt skeptisch. Ich nicke. Zum ersten mal bin ich froh, diese Bücher gelesen zu haben, obwohl sie wirklich gut waren.

"Du bist eine Omega Nicki.. weißt du, was das heißt?" "Nein und ich will es nicht wissen!", erwiedert sie zickig.
"Oh doch das willst du wissen. Denn es bedeutet, du wirst bei jedem Sex den du ab 18 hast und nicht verhütest schwanger. Egal von wem. Das bedeutet Omega. Auch wenn es besonderer bei Jungen ist, da selbst diese dann schwanger werden können. Omegas sind Geschenke des Himmels, doch um die hohe Fruchtbarkeit auszugleichen, bringst du Unglück."

"Und deswegen hat man mich rausgeschmissen?!", fragt sie in einem ungläubligen, verletzten und hohem Ton. "Nicht nur.. weißt du wie deine Eltern gestorben sind?" Sie schweigt und presst ihre Lippen aufeinander.
Ich stehe immernoch in der Tür und gehe in den hellen Raum hinein. Es ist klein aber fein. "Deine Mutter starb bei deiner Geburt."

Ich sehe, wie sie sich die Tränen zurück hält. "Und mein Vater?" "Er fuhr wohl mit deinem großen Bruder weg und ließ dich zurück, doch er hatte einen Autounfall und beide kamen um. So sagten es mir meine Eltern."
Sie dreht sich weg und beginnt mit weinen. "Verschwinde!", ruft sie enttäuscht und verletzt.

Okay. Kapiert. Ich hätte das nicht einfach so sagen sollen. Ich bin unsensibel und habe sie verletzt mit meinen Worten.
"Es war falsch dir das zu erzählen.", sage ich mit zusammen gebissenen Zähnen.
Sie schaut mich an. "Nein. Jetzt weiß ich es endlich. Danke.. aber bitte geh jetzt." Sie klingt nicht wütend, nur fertig und müde.

Ich schüttele den Kopf. "Lass mich bitte bei dir bleiben.. bitte." Eine lange Zeit vernimmt man nur das Ticken der Uhr in ihrem Zimmer, dann gibt Nicki ein Seufzen von sich. "Ich gebe auf. Mach doch was du willst du penetranter... penetranter..." Ein neuer Heulkrampf erfasst sie. Langsam gehe ich auf Nicki zu und umarme sie.

"Natürlich wehrt sich die Dunkelblonde und fängt sogar an auf mich einzuschlagen, doch ich lasse es sie tun. Irgendwann hört sie auf und sackt gegen meine Brust zusammen. Es klingt böse, aber ich genieße diesen Moment Nähe zu ihr, bis wir ihre Eltern hören. Einen Blick auf die Uhr sagt mir, dass schon wieder eine Stunde rum ist.

"Du kletterst aus dem Fenster, kapiert?", flüstert sie und ich nicke. Noch mehr Ärger mit ihr brauche ich nicht. Ich will ja, dass sie mich mag.
Noch einmal drücke ich sie an mich.
"Ich werde um dich kämpfen. Darum, dass du mich magst.", noch ein Lächeln und ein Kuss, den ich ihr mit schnell schlagenden Herzen auf die Wange drücke und weg bin ich.

Durch meine Fähigkeiten als Werwolf bin ich sehr sportlich und meine Sinne sind gut geschärft.
"Ich werde schon dafür sorgen, dass du mich irgendwann liebst.", flüstere ich am Boden des Hauses angekommen und laufe in Gedanken aber glücklich nach Hause.