Sie setzte das Glas an ihre Lippen, rot weich, vollkommen, trank einen Schluck, so minimal das man kaum etwas von dem Wodka schmeckte. Ihre Gedanken mussten klar bleiben, sie musste sofort reagieren können. Ihre Hand fuhr langsam durch ihr langes braunes Haar, nicht zum ersten mal an diesem Abend. Dann schnalzte sie mit der Zunge und lächelte dem Kellner Zucker süß zu. "Was kann ich Ihnen bringen, Miss?" Sie schaute auf die Karte, ließ ihn schmoren, spielte mit ihm, spürte den begehrenden Blick des jungen Mannes wie ein Kribbeln auf ihrer leicht gebräunten Haut. "Nur ein Wasser bitte.", ihre Stimme war rauchig aber gleichzeitig klar und messerscharf, kurz um einfach sexy. Der Barkeeper nickte und stellte es so schnell er konnte zu ihr. Er zitterte, schien nervös zu sein aber sie wusste dass das nur an ihr lag. Sie war sich ihrer Wirkung auf das andere Geschlecht, manchmal auch auf ihr eigenes, trotz ihres geringen Alters durchaus bewusst. Das Casino wurde immer voller, ihre Zielperson jedoch war immer noch nicht auffindbar. Sie hob ihre Hand und stützte den Kopf darauf, den Ellenbogen an dem Tisch der Bar abgestützt. An ihrem Handgelenk funkelte ein goldenes Armband, es war dezent aber verfehlte seine Wirkung nicht. Sie begann hinein zu flüstern, so dass es niemand sah. "Tango an Zentrale. Zielperson immer noch nicht gesichtet. Bitte um Rückruf." So ging das jetzt schon seit einer Woche und nie war jemand aufgetaucht der dem Mann den sie finden sollte auch nur ähnelte. Alle wussten das es langsam auffallen würde wenn sie immer wieder kommen würde, nüchtern kommend, nicht spielen würde und nüchtern wieder gehen würde. Es war zu riskant. Die Szene war gefährlich, die Menschen die im Fernseher Filme sahen in denen es im Casino heiß zuging weil jemand zum Beispiel bei Black Jack Karten gezählt hatte, hatten doch keine Ahnung wie hart es wirklich zuging. Sie hatten eine leise Vorahnung mehr nicht. In Casinos ging es um Geld, um viel Geld und Geld regiert nun mal bekanntlich die Welt. Sie konnte es nicht mehr riskieren so weiter zu machen. Sie musste handeln, irgendwie. Egal wie. Sie könnte sich heillos betrinken, aber das würde die gesamte Mission gefährden. Spielen? Oh ja das konnte sie gut, vor allem Poker, Blackjack... Karten waren ihr Ding. Aber nicht im Dienst, sie würde vielleicht die Kontrolle verlieren und das war zu riskant. Sie schaute sich um, sah einen gutaussehenden Mann auf sich zu kommen. Er hatte Geld, eine Menge davon, trug einen maßgeschneiderten schwarzen Anzug, ein schlichtes Hemd und eine passende Krawatte dazu. Die Rolex an seinem Handgelenk reflektierte das schwache Licht der Decken Beleuchtung. Er setzte sich neben sie, lächelte charmant und bestellte sich dann einen Whisky. Sie hatte ihn schon einmal gesehen wusste jedoch nicht wann oder wo. Aber wenn sie nicht auffallen wollte musste sie die Chance die sich ihr bot nutzen. "Ein gut aussehender Mann allein in einem Casino in Vegas..." Sie machte eine kurze Pause bevor sie weiter sprach, ihre Augen scannten den Mann von oben bis unten und wieder zurück bis sie an seinen Augen hängen blieb. "schade das sie verheiratet sind." Auf seinen fragenden Blick hin deutete sie auf den fast nicht sichtbaren Abdruck seines Eheringes. Ihr Lächeln war verführerisch, sie merkte die Blicke aller Männer in ihrem Umkreis, ließ sich aber nicht stören. "Ich bin nicht verheiratet, nicht mehr und ich bin nicht allein.", sagte er ruhig, gelassen. Er drehte sich zu ihr, das Glas Whiskey in der Hand und ein verschmitztes Lachen auf den Lippen. "Sie sind doch bei mir." Er duzte sie nicht, wollte ihr dadurch beweisen das er ein Gentleman sein konnte. "Da hast du recht. " Sie hatte nicht vor ihm den gleichen Respekt entgegen zu bringen. "Mein Name ist Richard. Richard Castle." Ihr war für einen kurzen Moment schlecht, verschluckte sich an ihrem Wasser und versuchte krampfhaft sich nichts anmerken zulassen. Sie kannte seinen Namen, sehr gut sogar. Hatte ihn so viele mal wie ein Mantra aufgesagt. Sie hatte Probleme sich zu konzentrieren, Probleme weiter nach ihrer Zielperson Ausschau zu halten. Richard Castle, der Mann den sie seit sie klein war vermisst hatte. Sie hörte ein kurzes Rauschen im Ohr, dann erklang die Stimme ihres Partners. "Tango Mission ist beendet. Ich wiederhole Mission ist beendet. Zielperson in anderem Casino gesichtet." Sie konzentrierte sich und setzte ein Lächeln, das dem der Mona Lisa glich, auf und erhob sich um dann mit schwingenden Hüften einfach das Casino zu verlassen. Aber sie hatte nicht damit gerechnet das Castle ihr folgen würde. "Wo wollen Sie denn hin?", fragte er als er sie endlich eingeholt hatte. Sie sagte nichts sonder pfiff einmal laut mit zwei Fingern in dem Mund und brüllte dann 'Taxi!' Erst dann drehte sie sich zu Castle um, fasste ihn am Kragen seines Hemdes und flüsterte:"Tut mir leid ich muss nach Hause...Dad." Hatte sie ihn gerade wirklich Dad genannt? Castle stockte der Atem, sie hatte einen kurzen Moment gehofft das er das Dad einfach über hört hatte. Sie hatte in falsch eingeordnet, dachte er würde bei einer schönen Frau nur an Sex denken. Sein Unterbewusstsein musste sie erkennen, sie in Verbindung mit ihrer Mutter bringen. Neben ihnen hielt das schwarze Auto an. Langsam lockerte sie ihren Griff und ließ ihn dann ganz los um sich um zu drehen, die Tür zu öffnen und sich hinein zu setzen. "Wollen Sie mitkommen oder bleiben Sie noch?", fragte sie, schon der zweite Fehler an diesem Abend. Er nickte einfach und rutschte neben sie auf die Rückbank. "Wie heißt du?" Castle hatte aufgehört sie mit Sie anzusprechen. Er hatte neugierige Augen und ihr wurde bewusst das er die Ähnlichkeit erkannt hatte. Ihren Namen zu leugnen wäre also total unsinnig. "Beckett. Caroline Beckett." Sie hielt seinem Blick stand obwohl sie lieber zu Boden gestarrt hätte. Ihre Augen waren genau so blau wie die seinen und funkelten trotz der Dunkelheit des Taxis. "Wo wollen Sie hin?", fragte der Taxifahrer und riss sie aus ihren Gedanken. "Ceaser Hotel, bitte." Der Fahrer nickte nur und ließ dann die Trennwand wieder hochfahren. Erst jetzt bemerkte sie den schockieren und vor allem traurigen Blick Castles. "Beckett?", es war nur ein Hauchen was seine Lippen verließ. Sie nickte, nicht sicher ob es eine rhetorische oder ernst gemeinte Frage war. "Vielleicht sollten Sie noch mit hoch kommen. Ich glaube wir müssen reden." Sagte Caroline leise als das Taxi hielt. Sie reichte dem Fahrer das Geld, stieg aus und schaute Castle fragend an. Er folgte ihr stumm.
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Castle - "Beckett? Wie Kate Beckett?"
FanfictionIn dieser Fanfiction geht es um blaue &' grüne Augen, braune Haare und eine feminine taffe junge Frau! Ihr könnt euch auf jemanden gefasst machen der das Leben von Richard Castle ganz schön auf den Kopf stellt. Aber wenn ihr jetzt dachtet das ich...