XIII

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KILIAN

Innerlich war ich total aufgewühlt, als ich mit meinem Auto durch den Wald fuhr.
Ich brauchte nur ungefähr fünf Minuten bis zu unserem Treffpunkt.
Eigentlich fanden unsere Rudeltreffen immer bei mir Zuhause statt, jedoch war Milo nun dort und somit musste ich es tiefer in den Wald verlegen.
Eine kleine abgelegene Hütte erstreckte sich vor mir und ich drückte auf die Bremse.
Ich stieg jedoch nicht sofort aus, sondern versuchte meine Gedanken wenigstens etwas zu sortieren.

Milo war zwar aufgewacht, aber er verheimlichte mir immer noch eine Menge.
Am liebsten würde ich ihn ausquetschen, um alles zu erfahren, allerdings wusste ich, dass dies nicht funktionieren würde.
Er brauchte Zeit.
Zeit, all das Geschehene zu verarbeiten.
Ebenso wie ich auch.

Es erleichterte mich auf eine gewisse Art zu wissen, dass wir erneut ein ganzes Stückchen weiter gekommen waren, mit unserer verkorksten Beziehung.
Ich wusste ebenfalls, dass ich Nero ab sofort noch schlechter kontrollieren konnte in seiner Nähe.
Am liebsten würde dieser ihn nämlich direkt markieren.
Zwar hatte ich diesen Drang schon seit unserem ersten Treffen, allerdings wurde dieser nun seit gestern noch größer.
Milo hatte sich heute morgen ein wenig mehr geöffnet, indem er freiwillig auf mich zu kam und mich somit mehr als nur glücklich gemacht hatte.

Einmal tief durchatmend verließ ich mein Auto und schritt auf die Hütte zu, aus welcher bereits Gerede zu mir heraus drang.
Die Stimmen verstummten als sie mich bemerkten und ich setzte mich neben Liam auf die alte Couch.

Ich ließ meinen Blick einmal umherschweifen, ehe ich begann zu reden.

„Irgendwelche guten Vorschläge wie wir nun gegen die Jäger vorgehen?"

Niemand sagte etwas und ließ mich frustriert aufstehen.

„Nur damit ihr es wisst. So kommen wir nicht weiter. Und ich weiß ja nicht wie ihr darüber denkt, aber ich möchte meinen Mate ganz gerne in Sicherheit wissen.", knurrte ich wütend in die Runde.

Am liebsten würde ich jetzt mit Milo zusammen im Bett liegen und ihn einfach nur beobachten.
Es gefiel mir nicht, dass er alleine war, auch wenn ich wusste, dass er sich verteidigen konnte.

„Ich hatte schonmal überlegt einen Jäger einzufangen und zu foltern bis wir wissen was sie von uns wollen. Mal abgesehen von unserem Tod.", erklang Ethans Stimme.

„Keine schlechte Idee."

„Mich würde es auch mal interessieren was sie vorhaben. Es kann ja nicht sein, dass sie uns nur töten wollen, dann hätten sie ja längst zuschlagen können."

„Okay, gut. Dann machen wir das. Wie wollen wir das anstellen?", dachte ich einen Schritt weiter.

Hilflose Gesichter blickten mir entgegen.

„Ethan?", richtete ich mich an den Schüchternsten, aber ebenso Schlausten unter uns.

„Wir spionieren sie aus. Dann müssen wir einen von ihnen alleine erwischen und am besten in Menschengestalt mit einem Betäubungsmittel erledigen."

„Gut.", antwortete ich darauf nur.

„Liam und ich haben heute Patrouille. Wir werden Ausschau halten und dich sofort informieren, Kilian.", sagte Aiden.

Solitarius LupusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt