XXVIII

10.3K 399 15
                                        

MILO

Meine beste Freundin laberte mich mal wieder mit irgendwelchen langweiligen Themen voll. Vermutlich sollte ich ihr meine Aufmerksamkeit schenken, denn diese langweiligen Themen waren auf die Schule bezogen.
Da ich erneut mehrere Tage Zuhause verbracht hatte, musste ich viel nachholen.
Meinem Bein ging es immer besser und ich konnte bereits kleine Stücke laufen.

Troy hatte nicht untertrieben als er gesagt hatte, dass es eine Weile dauern würde. Aber ich bemerkte jeden Tag einen Fortschritt und hatte umso bessere Laune.

Mit Kilian lief es weiterhin gut, auch wenn er eher selten vorbei kam, da sie immer noch nach dem Hybriden suchten.
Meistens kam er erst spät abends und legte sich einfach nur zu mir ins Bett, aber ich wusste, dass diese Zeit auch vorüber gehen würde.
June half mir viel im Haushalt und war für die nächsten Tage bei mir eingezogen, da sie Stress mit ihren Eltern hatte und deswegen lieber etwas Abstand zu ihnen wollte.

„Milo! Hör mir zu und träum nicht immer vor dich her! Das hier ist wichtig, wenn du Montag wieder zur Schule gehst.", ertönte die frustrierte Stimme meiner besten Freundin.

„Sorry. Ich kann mich nur einfach nicht mehr konzentrieren. Wir sitzen hier schon seit Stunden und ich hab langsam mal Hunger.", jammerte ich und rutschte in meinem Stuhl ein wenig runter.

„Na gut. Dann gehen wir jetzt was essen und machen danach vielleicht etwas weiter. Ansonsten muss das morgen sein, Freundchen!"
Mit dem Zeigefinger auf mich gerichtet schaute sie mich streng an.

„Ja, Mama.", lachte ich und stand auf.

Wir fuhren mit ihrem Auto in die Stadt zu unserem Lieblingscafé.
Dort bestellte jeder von uns etwas zu essen und ein Getränk.
Ich bewegte mich immer noch mit meinen Krücken fort, jedoch konnte ich mein Bein immer ein wenig mitschwingen lassen.
Troy meinte das wäre eine gute Übung um sicher meine Kräfte zu stärken, ohne das Risiko eingehen zu müssen umzukippen.

Die Türklingel ertönte und ein ganz in schwarz gekleideter Mann trat ein.
Seine Muskeln erkannte man trotz des großen Hoodies und sein Gang war zielstrebig und ein wenig einschüchternd.
Er hatte seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen und setzte sich einen Tisch hinter uns.
Ein Schauer lief mir den Rücken runter, als ich keinen wirklichen Geruch wahrnehmen konnte.
June bemerkte nichts und stellte mir eine Frage. Jedoch sah ich nur wie sie ihre Lippen bewegte und vernahm keinen Ton.

„Was?", fragte ich sie deshalb und runzelte die Stirn.

„Ich habe gefragt, ob du heute schon was von Kilian gehört hast."

„Er meinte er ruft mich an. Ich weiß aber nicht wann.", antwortete ich.
Ich drehte meinen Kopf ein wenig zur Seite und schnupperte in der Luft.
Der Mann saß direkt hinter mir, allerdings erkannte ich nur einen menschlichen Geruch.

Irritiert schaute ich wieder zu June, welche mich verwirrt ansah.
Ich wollte sie gerade aufklären, als mein Handy aufleuchtete.

„Hey.", nahm ich den Anruf entgegen.

„Hey, Baby. Wo seid ihr? Ich bin gerade nach Hause gekommen. Für heute habe ich nichts mehr vor.", erklang Kilians liebevolle Stimme.

„Wir sind in der Stadt in unserem Café. Wir hatten Hunger und keine Lust zu kochen. Komm doch vorbei, ich kann dir was bestellen.", sprach ich und begann zu lächeln.

Solitarius LupusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt