MILO
Die Sonne ging auf und blendete mich.
Auf meinem Bett liegend drehte ich mich zur Wand und schloss erneut meine Augen.
Welcher Tag war nochmal?Mittwoch.
Danke, Isaiah.
Samstag hatte ich Kilian das letzte Mal gesehen. Nach meiner, nennen wir es mal Panikattacke, war ich mich im Fluss waschen gewesen.
Danach hatte ich mich in mein Zimmer verkrümelt und war seitdem nicht mehr heraus gegangen.
Höchstens zur Toilette ging ich, aber das war es dann auch schon.
Vor meinem Spiegelbild grauste es mir, daher hatte ich immer den Blick gesenkt, wenn ich das Badezimmer betrat.Ich fühlte nichts mehr.
Ich nahm auch nichts mehr wahr.
Die Geräusche von draußen, welche immer so laut gewesen waren, waren verschwunden.
Ich blendete sie vollkommen aus und vermutlich könnte man mich im Schlaf ermorden, ohne dass ich es mitbekam.Mein Magen knurrte und ließ mich mal wieder wissen, dass ich Hunger hatte.
Ich ignorierte dies jedoch und fiel in einen unruhigen Schlaf.Es kam mir vor wie Stunden, doch wahrscheinlich waren es nur Minuten gewesen, als ich wieder hochschreckte.
Jedesmal wenn ich einschlafen wollte, kamen die Bilder wieder hoch.
Wie ich Bryson kaltblütig den Kopf abgerissen hatte.
Wie Kilian mich angeschaut hatte.
Manchmal träumte ich sogar von meiner Vergangenheit.
Dem Autounfall.
Der Reha danach.Ganz schwach vernahm ich Stimmen, allerdings waren sie zu leise, um sie zuzuordnen.
Kamen sie von draußen?
Oder doch von drinnen?
War jemand in meinem Haus?
Und wenn schon.„Ich höre seinen Herzschlag. Er ist aufjedenfall da."
„Oh Gott sei Dank. Ich dachte schon er wäre verschwunden oder so. Als er gestern schon wieder nicht in der Schule war und ich ihn auch nicht erreichen konnte, habe ich mir echt Sorgen gemacht. Was ist denn überhaupt passiert?"
„Das solltest du ihn lieber selber fragen. Wenn er überhaupt in der Lage ist zu reden."
Meine Zimmertür öffnete sich und die zwei Personen traten ein.
Ich wusste immer noch nicht wer es war.
Ich war zu schwach und zu müde, um groß nachzudenken.„Milo?", flüsterte jemand und setzte sich auf mein Bett.
„Kleiner du musst mal aufstehen. So kann das nicht weitergehen.", sprach der Andere.
Meine Reaktion war bloß ein Kopfschütteln und erschöpft zog ich mir die Decke über den Kopf.
„Ich gehe mal etwas zu essen machen. Ich glaube nicht, dass er die letzten Tage aufgestanden ist."
Die Decke wurde von mir runtergezogen und mein Körper umgedreht.
Ich öffnete meine Augen ein Stückchen und erkannte Troy.
Er schaute mich besorgt an und strich mir meine verirrten Strähnen aus dem Gesicht.„Wenn du nicht von alleine aufstehst, werde ich dich zwingen. Das ist dir bewusst oder?", grinste er auf mich herunter.
„Mhm.", gab ich nur zurück und schloss meine Augen.
„Ich glaube nicht, dass ich stehen kann.", flüsterte ich wahrheitsgemäß.
„Das werden wir jetzt sehen."

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Solitarius Lupus
वेरवुल्फ़Solitarius Lupus - Einsamer Wolf Milo ist der einzige Nachfolger der Lupus Familie. Diese ist jedoch laut Geschichten bereits ausgerottet. Seine Eltern starben bei einem Autounfall, welchen Milo überlebte. Zwei Jahre später, umgezogen in ein unsch...