XXV

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KILIAN

Von einem lauten Klirren wurde ich wach und setzte mich auf der Couch auf. Ich schaute mich um und entdeckte einen auf dem Boden sitzenden Milo.
Vor ihm lagen Scherben, welche er versuchte einzusammeln, aber seine Hände zitterten zu sehr.

Schnell lief ich zu ihm und nahm ihm das scharfe Glas aus der Hand.

„Ich... Ich wollte doch nur...", stotterte er vor sich hin und Tränen liefen ihm über die Wangen.

„Hey, nicht weinen. Ich bin hier, ok? Du legst dich jetzt wieder hin und ich räume hier auf."

„Ich wollte dich nicht wecken. Es... es tut mir leid.", sagte er und fuchtelte mit seinen Händen in der Gegend rum.

Vorsichtig nahm ich diese und strich ihm die Tränen aus dem Gesicht.
„Beruhig dich, Baby. Es ist alles in Ordnung.", versuchte ich es weiter.

Ich griff um seine Taille und unter seine Beine und wollte ihn hoch heben, als er plötzlich total austickte.

„Warum bist du überhaupt hier?! Du bringst mich total durcheinander! Ich dachte du willst nichts mehr mit mir zu tun haben!", schrie er mich an und schubste mich von sich.

Das nenne ich mal Stimmungsschwankungen.

Das liegt an der Markierung. Das macht ihn wahnsinnig.

„Du bist weggelaufen!", konterte ich jedoch.

„Was hätte ich denn tun sollen?! Ich dachte du willst mich nicht mehr sehen! Du hast deinen Gesichtsausdruck nicht gesehen. Du warst total weggetreten und hast mich aus leeren Augen angeschaut."

„Du hast den Typen vor meinen Augen umgebracht! Wie soll ich denn da gucken? Das hatte ich nicht erwartet."

„Als ob du noch nie so etwas gesehen hättest. Du hast doch bestimmt schon Mehrere auf dem Gewissen."

„Ja schon. Aber das war anders. Du sahst so angsteinflößend aus, da hab ich mich nicht getraut mich zu bewegen. Liam hat mich erst nach fünf Minuten aus meiner Starre bekommen und meinte dann direkt du wärst weg. Ich dachte DU willst mich nicht mehr sehen."

„Wieso sollte ich?", fing er wieder an zu schluchzen.

„Ich- Ich weiß es nicht. Ich weiß gerade überhaupt nichts.", sagte ich und ließ mich erschöpft auf den Boden sinken.

„Ok.", flüsterte er traurig und schaute auf seine Hände.

„Ich kann ohne dich nicht leben, Milo. Wir gehören zusammen und das weißt du. Es tut mir leid, dass ich mich solange nicht gemeldet habe, aber ich brauchte Zeit zum nachdenken. Ich habe kein Problem mit deiner Identität, falls du das denkst. Ich liebe dich, egal wie du nun heißt."

Erstaunt über meine Worte hob er seinen Kopf. Überrascht blickte er mich an und öffnete seinen Mund um etwas zu sagen, jedoch schloss er ihn direkt wieder, als kein Ton hervor kam.

Liebevoll lächelte ich ihn an und rutschte näher zu ihm hin.
Behutsam nahm ich sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn.
Sofort erwiderte er dies und zog mich an meinem T-shirt noch mehr zu sich.

Solitarius LupusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt