XXI

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KILIAN

Meine Wut reichte ins Unermessliche.
Nach Milos Geschichte war ich so wütend geworden, dass ich ihn mir geschnappt und ins Auto gesteckt hatte.
Wir waren auf dem Weg zu meinem Haus, um den Jäger zu befragen.
Meine Hände umgriffen fest das Lenkrad und mein Blick war stur auf die Straße gerichtet.
Troy hatten wir einfach sitzen gelassen. Vermutlich würde er sofort nachkommen.

„Kilian.", ertönte seine sanfte Stimme neben mir.

„Bitte beruhig dich. So wirst du nichts aus ihm rausbekommen. Wenn du ihn angreifst, wird er kein Wort sagen. Das musst du geschickt angehen."

Seine Hand legte sich auf mein Bein und unter seiner Berührung entspannte sich mein ganzer Körper.

„Ich will im Endeffekt ja nur seinen Namen. Dafür werde ich mich noch unter Kontrolle halten können. Aber wenn ich weiß, dass er es ist, dann bringe ich ihn um.", knurrte ich.

„Das ist Jahre her. Mir geht es gut und außerdem war es damals nur seine Schwester, die mir das angetan hat.
Mein Vater hat sie anschließend umgebracht und das hat Bryson wohl wütend gemacht."

„Gehen wir mal davon aus, dass er deine Eltern auf dem Gewissen hat. Was wirst du tun, wenn er dir das sagt? Einfach ‚ok' sagen und umdrehen?", fragte ich leicht spöttisch.

„Nein.", kam seine schlichte Antwort und damit war unser Gespräch beendet.

Wir betraten das Haus und zogen die Aufmerksamkeit von meinen Freunden auf uns.
Ohne ein Wort zu sagen gingen wir in den Keller und stoppten vor der Tür.

Ich werde dort alleine reingehen, ok? Wenn er dich erkennt wird er nicht reden., sprach ich in Milos Kopf, da der Jäger uns möglicherweise hören könnte.

Er nickte kurz und humpelte die Treppe wieder hoch. Von oben kam Liam herunter und schaute mich an.

Er wusste was ich vorhatte. Ich hatte ihm schon per Mind-Link informiert und somit öffnete ich die Tür, mit meinem Beta als Verstärkung im Rücken.

Mir bot sich ein recht unschöner Anblick.
Der Mann saß auf der Matratze in der Ecke und schaute aus hasserfüllten Augen zu uns.

„Was für eine Ehre. Der Alpha höchstpersönlich. Hätte nicht gedacht dich mal kennenzulernen.", sprach er verachtend und verzog das Gesicht.

„Ich habe ein paar simple Fragen. Wenn du die beantwortest ohne mich anzulügen, können wir über deine Tochter verhandeln."

In seinen Augen blitzte für eine Sekunde Angst auf, jedoch überspielte er dies gekonnt.

„Lass meine Tochter da raus. Sie ist noch zu jung um all das zu verstehen.", sagte er leise.

„Um was zu verstehen? Warum seid ihr hier, tötet aber niemanden? Wen sucht ihr?", fragte ich.

„Ich suche den Schuldigen für den Tod meiner Schwester. Dieser Wolf ist womöglich erst neu in deinem Rudel, da er nicht von hier kommt. Seine Eltern und er sind Monster. Sie haben meine Schwester ohne Grund und kaltblütig ermordet."

„Genauso wie ihr uns Wölfe ohne Grund ermordet? Ich denke das ist dann wohl die selbe sinnlose Logik.", lachte ich und schaute auf ihn herunter.

Solitarius LupusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt