17 Abschied

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Auf dem Weg zurück schwiegen wir.
Ich hatte das Gefühl irgendwas sagen zu müssen. Doch was?
Als wir ankamen, zogen wir uns um und wünschten uns noch eine gute Nacht.

Auch als ich in meinem Bett und Satsuki in unmittelbarer Nähe auf dem Sofa lag, sagte keiner was.
Ich merkte, dass auch Satsuki sich Gedanken über morgen machte. Der Tag, an dem er wieder fort müsste. Ich seufzte, was in dem dunklen, leisen Raum so laut wirkte.
"Naru?" Ich zuckte zusammen, hatte ich doch nicht mehr damit gerechnet seine Stimme zu hören. "Ja? Was gibt's?" Meine Stimme war fremd, ganz anders, das lag wohl daran, dass sie rau und müde klang. "Der Tag mit dir war sehr schön. Es hat echt gut geschmeckt und ich würde dich gerne nach meiner Abreise irgendwann wiedersehen. Mehr von dir erfahren und mit dir Sachen unternehmen" ich schmunzelte: "Das möchte ich auch. Du musst ja wieder kommen, ich möchte schließlich meine Jacke" leise kicherte ich und Satsuki schnaubte amüsiert. "Aber wir werden uns bestimmt wiedersehen ich habe ja deine Nummer und dann finden wir bestimmt eine Zeit wo du herkommen kannst. Oder auch ich zu dir!" "Das klingt gut" Satsuki gähnte "ich glaube, jetzt kann ich schlafen. Bis morgen"
Ich lächelte in den Raum und schloss entspannt meine Augen.

Es muss wohl schon relativ spät sein, das machte ich daran fest, dass die Sonne mir unbarmherzig auf die Lider schien, sodass mich statt Schwärze, nun eine Röte umgab. Ich öffnete meine Gucklöcher vorsichtig, um nicht direkt zu erblinden und spähte weiter zu dem Bett meines Gastes.
Dieser sah mich aus roten, verquollenen Augen an, als hätte er geweint: "Mein Gott Satsuki ist alles in Ordnung?" Schnell stand ich auf und setzte mich neben ihn. Er hatte definitiv vor nicht allzu langer Zeit Tränen vergossen. Man erkannte es nur zu gut.
Beruhigend strich ich ihm über den Rücken. Er jedoch atmete einmal durch sah mir, nun entschlossener, in die Augen und stand langsam auf.
Ich wunderte mich kurz über den Sinneswandel, beließ es  dabei, um nicht aufdringlich zu wirken.
Obwohl ich eigentlich vor Neugierde platzte.
Ein paar Sekunden blieb ich noch sitzen, zog mich dann aber schnell an, um Frühstück für uns herzurichten.
Schnell einige Scheiben Toast in den Toaster geschmissen und auch einen Kaffee aufgebrüht.

Schon war so viel Zeit vergangen, dass der Schwarzhaarige vor meinem Tresen stand und mich bei meinem Treiben beobachtete. Ich zeigte mit einer einladenden Handgeste, dass er sich hinsetzen solle.
Meiner Aufforderung nachkommend nahm er Platz und trank einen Schluck seines frischen Kaffees.
Kurz verzog er das Gesicht als er den Kaffeesatz von seinen Lippen kratzte.
Mit einem Grinsen im Gesicht beobachtete ich das Spektakel. Der junge Mann vor mir hatte bis zu diesem Moment immer sehr ästhetisch gewirkt, selbst bei der Disziplin Ramen essen hat er überdurchschnittlich abgeschlossen und nun hatte ein kleiner Krümel Kaffee das zunichtegemacht.

Nach dem Frühstück packte Satsuki seine Sachen und war auch schon innerhalb einiger Minuten so weit.
"Mir- ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Auch ohne, dass wir uns im Supermarkt umrennen" schmunzelte er. Ich lachte auf und nahm ihn in den Arm. Es fühlte sich ungewohnt an, das hatten wir bisher noch nicht gemacht, uns umarmen. Aber es war schön, heimisch.

Mir fiel das von heute Morgen ein "Satsuki warum hast du geweint?" Er verspannte sich und meinte kurz: "Ich war nur überrascht, dass die Zeit schon wieder vorbei war. Ich wäre gerne länger geblieben, aber ich muss morgen wieder anfangen."
Ich nickte, glaubte ich es ihm doch nicht so richtig, aber darauf rumreiten wollte ich auch nicht.

Es fühlte sich an wie der Gang zum Henkersgalgen, als ich Satsuki zum Bahnhof brachte. 


Es war schwer sich ohne Tränen gehen zu lassen. Wir beide mochten den Anderen und trotzdem mussten wir uns nun verabschieden.
"Bis zum nächsten Mal"

Was denkt ihr war mit Satsuki los?
Wie hat euch der Teil gefallen?
Ich hoffe, ich hab mal ein paar mehr Ideen und Lust was zu schreiben. 😅

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