6 Begegnung

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Heute war es soweit endlich begann der Zug.
Erst am Ende der Woche würde er sich langsam dem Schluss zuneigen.
Viel verpassen würde ich auch nicht, denn der Zug geht immer von 16-21 Uhr.
So verpasste ich nur gut eine Stunde, da ich ja nebenbei noch bei Ichiraku's Nudelsuppenladen jobbte, um etwas Geld dazu zu verdienen. Außerdem ging dieser ja auch am Laden vorbei.

Es musste, nachdem ich die Akademie abschloss, einfach Ichiraku's Laden sein. Viel verändert hatte sich eh nicht da ich doch sehr oft dort meine Zeit verbrachte.
So hatte ich auch gute Karten und Kontakte, dass ich dort als Barkeeper, mein Brot verdienen konnte.

Nun sah ich mir die Kunststücke der Leute an und dachte an die Zeit wo ich so etwas gemacht hatte.. da war ich gerade ungefähr 11 Jahre.
Ich sah wieder auf und folgte dem Zug interessiert.
Jemand stellte sich mir ins Sichtfeld, ich versuchte mich durch Strecken etwas besser sehen zu können, doch es funktionierte nicht. Deshalb wies ich den jenigen darauf hin und konnte mich vor diesen stellen, was kein Problem darstellte, da der Typ um einiges größer war als ich selbst, wenn nicht schon ein verdammter Riese. Nochmal sah ich dankend zu dem Mann auf.

Als ich dann realisierte, dass es dunkel war, ging ich nach Hause.

Müde pellte ich mich, am nächsten Morgen, aus meiner Decke und stand auf. Ich hatte heute ein Treffen mit meinem ehemaligen Lehrer.
Warum?
Ganz ehrlich, ich hatte damals eine sehr gute Beziehung zu ihm.
Da meine Eltern wegen ihres Berufes häufig auf Fortbildungen oder Sonstigem waren, war mein Lehrer dann bei mir. Sonst hätte keiner Zeit oder Lust sich um ein Kind zu kümmern, was sehr viel Aufmerksamkeit und Bewegung brauchte. Andere Verwandte habe ich nicht, andere zwar schon, aber diese lebten weit außerhalb. Ja und so entstand ein Vater- Ähnliches Verhältnis mit Sensei Iruka.

Als ich dann aus meinen nostalgischen Gedanken erwachte, befand ich mich noch zur Hälfte im Bett. Deshalb stand ich endlich auf, nahm mir Sachen aus dem Kleiderschrank und schluppte, wie ein Schluck Wasser ins Badezimmer. Dort duschte ich mich und machte mich im allgemeinen etwas ansehnlicher, um bei dem Treffen nicht ganz so auszusehen wie ein Penner.

Ich stand sehr häufig vor dem Spiegel und versuchte meine Haare zu bändigen, aber auch an diesem Tag musste ich es nach einiger Zeit aufgeben. Frustriert stampfte ich mit dem Fuß auf und strubbelte mir nochmal durch die Haare.
Wenn schlecht gemacht, dann richtig.

Konnte es keinen Haarbändiger geben? Ich meine Elemente beherrschen wie ein Avatar schön und gut, aber ein Haarbändiger wäre doch an einigen Tagen eine Bereicherung und garantiert auch eine gute Einnahmequelle.
So ließ ich es bleiben, bringen würde es ohnehin nichts. Also putzte ich mir fix die Zähne, trank einen Kakao und aß ein Aufbackbrötchen. Kaffee mochte ich noch nie wirklich, machte mich dieser auch nicht wirklich wach und vermießte mir den Tag auch eher. Nein da bleib ich doch bei dem süßen Getränk.
Ich zog mir nach dieser Tortur, Schuhe und Jacke an und ging zu dem Treffpunkt.

Ich war nun mit dem Fahrrad unterwegs in das Zentrum des Dorfes zu einem kleinen, schnuckligen Omacafé.
Mit dem Fahrrad, weil ich mir 1. Kein Auto leisten konnte und 2. Besaß ich keinen Führerschein.
Am Café angekommen empfing mich Iruka schon mit einem Lächeln auf dem Gesicht und einen Kakao, zudem unter einem Stein liegend, einige Zettel, die wichtig aussahen.

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