Als ich seine Stimme hörte, begann mein Herz zu rasen. Ich schnappte panisch nach Luft, und meine Knie wurden weich. Ich musste mich an meiner Spindtür abstützen, um nicht auf den Boden zu sacken. Der Flur drehte sich, und ich hatte das Gefühl, als würde mich jemand schubsen.Wie konnte ein Mensch, solche Reaktionen in jemandem hervorrufen? Das ist doch nicht normal!
Jared! Jared sollte mich auf keinen Fall so sehen! Bitte lass ihn in die andere Richtung gegangen sein. Als ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte, und ich drohte hinzufallen, schlang sich ein Arm um meinen Bauch, und lies mich behutsam auf den Boden hinunter gleiten. Meine Beine winkelten sich automatisch an, sodass ich meine Arme drauf stützen konnte, und ich meinen Kopf in meine Hände legte.
Langsam schien die Welt zum Stillstand zu kommen, meine Lungen sich wieder mit Luft zu füllen, das schubsen beendet worden zu sein, mein Herz im normalen Takt zu schlagen, und mein Kopf wieder klar zu sein.Ganz vorsichtig hob ich den Kopf an, um zu sehen wer vor mir stand. Vor mir stand niemand sondern kniete. Es war ein großer, schlaksiger Junge, mit schwarzen Haaren, dunklen Augen und ebenfalls schwarzen Augenbrauen. Er trug eine dunkelblaue Sweatshirtjacke und dunkle Jeans.
Die schwarzen Augenbrauen zogen sich besorgt zusammen, und die dunklen Augen fixierten mich. Ich senkte wieder den Blick. Ich kannte den Jungen vor mir. Er hieß Embry Call, und ging eine Klassenstufe unter mir in die 11.
Viele Mädchen fanden ihn sehr hübsch, aber soweit ich wusste, machte er sich nicht das geringste draus. Er war eher der Stille Typ. Durch seine Nähe, würde mir etwas unbehaglich zumute. Als ich nach hinten rutschen wollte, bemerkte ich die Wand hinter mir, und rutschte etwas zur Seite.
„Ist alles in Ordnung mit dir? Du sahst gar nicht gut aus", fragte Embry mich besorgt. Ich nickte nur. Mir war immer noch nicht ganz wohl.
„Soll ich dich nicht lieber ins Krankenhaus fahren?", fragte er weiter. Ich schüttelte energisch den Kopf, was sich als Fehler herausstellte, denn kurz darauf wurde mir wieder schwindelig.Ich wollte auf keinen Fall ins Krankenhaus! Ich hasste diesen Ort. Aus einem ganz bestimmten Grund. Eigentlich mehreren. Einmal, weil mein Vater dort arbeitete, und er sich dort nicht ganz beispielhaft verhielt, und einmal weil... Ich konnte nicht daran denken, und würde auch schon von Embrys Stimme wieder zurückgeholt, diese mich fragte:
„Willst du nicht wenigstens zum Hausarzt? Du sahst wirklich nicht gut aus. du hast am ganzen Körper gezittert, und hast nach Luft geschnappt. Dein Blick ist permanent herum gewandert, als würdest du jemanden suchen", beendete er seine Schilderung des Horroszenarios.War das wirklich so schlimm gewesen? Ich schüttelte wieder leicht den Kopf. Ärzte waren mir generell zu wieder. Das was sie taten fand ich wirklich bewundernswert, aber ich persönlich hatte ein Problem, das sich auf jeden Arzt in meinem näheren Umkreis bezog.
Eine Assoziation mit meinem Vater, die ich nicht mochte.
„Darf ich dich wenigstens zur Krankenschwester bringen?" Die Krankenschwester war wirklich liebenswert. Sie war Mitte vierzig, hatte ein rundes, freundliches Gesicht, das meisten von vielen Lachfältchen begleitet wurde. Sie strahlte etwas sehr mütterliches aus.
„Bitte", fügte Embry nach meinem schweigen hinzu. Widerwillig nickte ich, und hörte wieder er erleichtert aufatmete.
Ich versuchte mich aufzurappeln, doch da mir immer noch etwas schwindlig war, und meine Knochen vom sitzen weh taten, erwies sich das als kniffliger als erwartet. Embry reicht mir seine Hand, und zog mich behutsam auf die Beine. Erst jetzt bemerkte ich das er mich schon um einen Kopf überragte, obwohl ich doch eigentlich ein Jahr älter sein müsste als er. Schließlich war ich 17 und ging in die 12. Er lies mich wieder sofort los, was ich begrüßte. Mit etwas Abstand, aber seine Blick auf mich gerichtet, gingen wie schweigend zum Krankenzimmer.
„ Na nu! Wen haben wir denn da? Kim und Embry. Was kann ich für eich zwei süßen tun?", fragte sie direkt als wir den Raum betraten. Embry schilderte ihr, was passiert war. Daraufhin ließ ich mir den Puls messen, um festzustellen, das er leicht erhöht war.

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Liebe kann...
FanfictionKim weiß genau wie es sich anfühlt nicht beachtet zu werden. Sie lässt ihr Leben von anderen und der Vergangenheit bestimmen. Bis Jared, der Junge in den sie heimlich seit Jahren verliebt ist, sich für sie zu interessieren scheint, beginnt sie ihr...