Kapitel 32

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Bei ihm angekommen, nahm er mir wieder meine Jacke ab und deutete mir ins Wohnzimmer zu gehen.
„geh schon mal durch, ich hol eben was zu trinken.“ Mit den Worten ging er dann auch schon in die Küche.
Scheinbar war niemand da. Ich trat ins Wohnzimmer ein und ließ den Raum einmal Menschen leer auf mich wirken. Bei der Party war mir schon bewusst wie groß dieser Raum war, es waren nicht grade wenig Leute da aber jetzt wo man alles überblicken konnte wirkte er noch riesiger.
An der einen Wand zb war ein Kamin den ich auf der Party gar nicht wahrgenommen hatte. Und einige Möbel sind wohl ausgeräumt gewesen. Denn jetzt stand eine riesige Couchgarnitur mit Sesseln vor dem Kamin in der einen Ecke stand ein großer Flügel und auf der anderen Seite stand ein riesiger Esstisch mir 10 Stühlen dran. Ich ging zu dem Flügel und striff mit meinen fingern über die Oberfläche. Sowas sah schon echt schön aus, ich wünschte ich würde spielen können.
Justin kam mit zwei Getränken ins Wohnzimmer. Als er mich sah fragte er lächelnd „gefällt er dir? Kannst du spielen?“
Ich schaute kurz zu ihm dann wieder auf den Flügel. „Nein leider nicht, aber er sieht wunderschön aus“
Er stellte die Getränke auf dem  Wohnzimmer Tisch ab und kam zu mir rüber. „soll ich dir etwas vorspielen?“ fragte er immer noch lächelnd.
Er konnte spielen? Schon wieder dieses blöde oberflächliche verhalten. Warum sollte er nicht spielen können. Nur weil er Tattoos hat? Ich ermahnte mich selbst.
„ja das wäre toll.“
Während ich daneben stehen blieb setzte er sich an den Flügel, klappte den Schutz der Tasten hoch und legte seine Finger darauf. Die ersten Töne erklangen und ich bekam schon Gänsehaut. Er spielte tatsächlich eins meiner momentan sehr geliebten Lieder – Lewis Capaldi, somebody to love. Wahnsinn! Im Refrain konnte ich mich nicht zurück halten und sang leise mit. Justin schaute mir direkt in die Augen und tatsächlich konnte ich dennoch weiter singen. Selbst vor Jess hatte ich noch nie gesungen obwohl ich das sehr gerne machte.
Nachdem er das Lied zu Ende  gespielt hat stand er auf und kam zu mir. „Wow ich hätte nicht damit gerechnet das du sowas spielen würdest“ gab ich verlegen zu, da waren wir wieder bei den Vorurteilen.
„und du? Du singst?“
„naja eigentlich nur für mich selbst, du bist der erste der es gehört hat. Aber du hast so schön gespielt und das Lied zählt zu meinen momentanen Lieblingsliedern ich konnte mich nicht zurückhalten.“ Wieder merkte ich wie mir die röte ins Gesicht stieg und mein Blick sank auf den Boden.
Justin legte seine Finger unter mein Kinn und hob dann mein Gesicht an so das ich gezwungen war ihn anzusehen.
„das brauch dir nicht unangenehm zu sein, du hast super gesungen. Deine Stimme klingt wunderschön. Ganz ehrlich so schön bin ich noch nie begleitet worden“ und dann gab er mir einen Kuss auf die Wange.
Wohin verlief das ganze hier?
Er war so unglaublich nett und wusste genau wie er mit einem Mädchen umzugehen hat. Warum bestanden diese Vorurteile über ihn? Kannte ihn überhaupt jemand richtig?
Er nahm meine Hand und zog mich mit in Richtung Sofa. Während ich mich schon mal hinsetzte machte er den Karmin noch an. Dann nahm er eine  kleine Fernbedienung und als er darauf einen Knopf drückte ertönte leise Musik.
Dann setzte er sich neben mich.
„und bereust du es mit gegangen zu sein?“ fragte er mich während er mir wieder direkt in die Augen schaute.
Ich schüttelte den Kopf.
„ich hoffe ich konnte dir einen schönen Abend bereiten.“
„auf jeden Fall, er war wundervoll. Und ich…. Ich wollte mich entschuldigen für das was auf der Party passiert ist. Ich… ich weiß auch nicht warum er das getan hat.“
Ich wusste es wirklich nicht.
„ganz klar er steht auf dich, nicht jeder kann mit Konkurrenz umgehen. Und außerdem brauchst du dich für rein Garnichts entschuldigen. Du kannst nichts dafür.“
Jake und auf mich stehen? Niemals aber gut ich wollte nicht genauer drauf eingehen. Er war immer noch ein heikles Thema und grade war ich eigentlich sehr glücklich.
Eine Zeitlang unterhielten wir uns einfach über sämtliche Dinge.
Meinen Eltern hatte ich auch immer mal wieder zwischen durch geschrieben. Ja ich war 17 aber ich hatte keine Lust Stress zuhause zu haben. Oder das sie mich übers Handy terrorisieren.
„ich Würd gern etwas ausprobieren wenn ich darf?“ erwartungsvoll schaute Justin mich bei seiner Frage an.
„Ähm…  ok… Was denn?“ ich war echt verwundert, was würde denn jetzt kommen.
„schließ mal deine Augen“ immer noch verwundert kam ich seiner Aufforderung nach und schloss meine Augen. Kurze Zeit später spürte ich seine Lippen auf meinen.
Erschrocken wisch Ich zurück und schaute ihn total perplex an. Damit hatte ich nicht gerechnet.
„entschuldige, ich… ich…“
Ich weiß nicht warum genau ich das tat aber ich unterbrach ihn in dem ich mich wieder nach vorne beugte und seinen Kuss wiederholte.
Meine Augen waren geschlossen und ich spürte eine Hand an meiner  Taille und eine seitlich an meinem Hals wobei sein Daumen auf meiner Wange lag. Auch eine meiner Hände lag seitlich an seinem Hals und die andere in seinen Haaren.
Der Kuss wurde plötzlich inniger, seine Zunge bat um Einlass und ich gewehrt ihn.
„Ähm was ist denn hier los?“
Sofort schreckte ich zurück und schaute Mike an der im Türrahmen stand und zwischen mir und seinem großen Bruder hin und her schaute.
Ich müsste dunkel rot angelaufen sein denn meine Wangen glühen vor Scham. Was tat ich eigentlich hier?
Mein Gott war das peinlich.
„verpiss dich einfach Mike“ fauchte Justin ihn an.
Mike drehte sich kopfschüttelnd um.
„sorry Prinzessin, machen wir weiter?“ während er mich das fragte drehte er meinen Kopf wieder zu sich.
„Justin Es… es tut mir leid. Ich weiß nicht mal was in mich gefahren ist. Sowas mach ich eigentlich nicht und… und ich glaube das Mike reingeplatzt ist war ein Zeichen. Ich… ich Würd lieber jetzt nach Hause. Aber denke bitte nicht das du was falsch gemacht hast. Der Abend war wirklich sehr schön.“
Einen Moment lang sah Justin mich mit einem leicht angepissten Gesichtsausdruck an.
Und ich fragte mich warum er jetzt so reagiert. Die ganze Zeit war er so zuvorkommend.
„du willst nach Hause? Nachdem ich das alles für dich tat? Weißt du die meisten Mädels bekommen von mir ein hey und sie fallen mir zu Füßen in schweren Fällen sag ich ihnen noch das sie heiß aussehen. Und du? Dich habe ich ausgeführt in ein Restaurant und dann hab ich sogar noch für dich gespielt. Das hab ich noch nie für ein Mädel gemacht. Kein Mädchen, keins würde mir dann noch wieder stehen. Aber du denkst du kannst mich jetzt einfach hier sitzen lassen?“
Seine Stimme klang irgendwie bedrohlich nicht mehr so wie vorher.
Mir wurde das ganze ziemlich unangenehm und ich fing an es zu bereuen mit gegangen zu sein.
„justin es…  es tut mir leid wirklich. Ich wollte dich nicht verärgern.“
Langsam kam er auf mich zu.
„ Zier dich jetzt nicht so, du bist mir was schuldig nach dem Abend.“
„Justin bitte hör auf, du machst mir angst.“
Er fing an meinen Oberschenkel anzufassen und meinen Hals zu küssen.
„bitte hör auf. Ich will das nicht“ ich versuchte ihn wegzudrücken aber natürlich war er viel stärker als ich.
Er drückte mich runter auf die Couch und legte sich auf mich so das ich Mich kaum noch rühren konnte.
Ich hatte Angst und die Tränen fingen an sich ihren Weg über meine Wangen zu Bahnen.
„bitte Justin, hör auf bitte“
„Zier dich nicht so, wenn du dich drauf einlässt wird’s dir gefallen glaub mal.“
„Hil..“ Er drückte mir eine Hand auf den Mund und schaute mir direkt in die Augen.
„Na… Na du wirst doch wohl nicht. Böses Mädchen. Ich mag böse Mädchen“ ein schiefes grinsen macht sich auf seinem Gesicht breit. Seine Augen sahen so anders aus.
Mir liefen immer weiter Tränen übers Gesicht. Plötzlich klingelte es.
„fuck, wer ist das?“ Justin verharrte und starrte Richtung Wohnzimmer Tür. Dabei bedacht mir weiterhin den Mund zu zuhalten. Man hört Mike die Treppe runter kommen und dann die Tür öffnen.
Als ich wusste das Mike und sein Besuch im Flur waren nutze ich die Chance und biss Justin in die Hand.
„AAH…  verdammt!!“
Sofort als Justin Schockartig seine Hand weggezogen hatte rief ich um Hilfe.
Dann spürte ich schon die Flache Hand von ihm auf meiner Wange.
Laufende Schritte waren zu hören und da wurde Justin auch schon von mir runter geschubst. Zwei Personen  schlugen auf ihn ein und Mike schaute mich Entsetzt und traurig an.
Dann kam zwei Arme um mich geflogen. Komplett überrumpelt nahm ich im ersten Moment nicht wahr wem die Arme gehörten.
Doch den Geruch kannte ich nur zu gut. Und dann blickten mich auch schon diese blauen Augen an.
Jake.

The Dangers of being seenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt