Kapitel 35

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~Jakes Sicht~

Ihre Hand auf meiner Wange ließ ein kribbeln durch meinen ganzen Körper fahren. Ich hatte ihr so weh getan und dazu hatte sie heute selbst so eine verdammte scheiße erleben müssen aber dennoch stand sie hier und sagte mir das meine Probleme genauso wichtig waren wie ihre.
Dabei hatte ich doch nur dieses eine große Problem. Und zwar war es dieses beschissene Gefühl der Leere wenn sie nicht da war.
Dieses Gefühl des auseinander reißen wenn sie wütend auf mich war. Dieses dumpfe Gefühl des allein seins wenn sie mich ignorierte. Und zu alle dem diese scheiß Schuldgefühle.
In meinem Leben hatte ich zuvor noch nie so empfunden aber warum das ausgerechnet jetzt alles mit Emily passierte? Weil sie einfach das bezauberndsten Mädchen war das ich je gesehen hatte. Sie war so selbstlos was sie grade mal wieder mehr als nur bewies und dazu noch so unglaublich süß. Ich verstand nicht warum sie sich so versteckte, würde sie mehr aus sich rauskommen hätte sie locker zu den coolen Kids gehören können. Aber vielleicht wollte sie das ja gar nicht. Wir waren oberflächlich, hinterhältig und arrogant. Ja ich hasste es auch so zu sein. Aber es war so viel leichter, mein Dad war ein hohes Tier in einer Firma und meine mum hatte selbst einen Laden. Sie waren angesehene Leute. Und an mich stellten sie so hohe Anforderungen. Ich konnte nichts anders machen. Das war nun mal mein Leben und das stelle dieses wunderschöne Mädchen mit ihren grünen unschuldigen Augen einfach mal auf den Kopf.
Es tat mir so unendlich leid was ich ihr angetan hatte. Der letzte Versuch den Brief abzugeben, scheiterte ziemlich deutlich. Als ich nicht schlafen konnte nahm ich mir diesen Brief ging ins Wohnzimmer runter und las ihn mir wieder durch. Wie sie wohl reagiert hätte wenn sie ihn gelesen hätte? Hätte sie ihn überhaupt gelesen?
Eine gefühlte Ewigkeit stand ich da und schaute ihr in die Augen während ihre Hand immer noch auf meiner Wange lag. In mir das reinste Gefühle Chaos. Ich wusste nicht mehr wohin mit allem. Was sollte ich ihr sagen? Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich ließ mich auf die Hollywoodschaukel sinken während sie sich einen Weg über meine Wangen bahnten.

~Emilys Sicht~

Weinte er etwa? Jake der Badboy Weinte? Was zum Teufel geschieht hier grade? In meiner Brust zog sich alles zusammen. Ich wollte nicht das er weint. Was genau war der Auslöser?
Ich setzte mich neben ihn und legte einen Arm um ihn.
„hey Was ist los?“ Es dauerte einen Moment bis jake auf meine Frage antworten konnte.
„es.. Es tut mir alles so leid Emily. Ich wollte dich nie verletzten. Ich bin einfach so ein Idiot. Du… du darfst das bitte nie mehr machen ok.“

Ich konnte ihm nicht ganz folgen.
Als er meinen fragenden Blick sah öffnete er die Decke etwas und schob sein T-Shirt so hoch das die fast verheilten Wunden am oberen Teil meines Oberschenkels zum Vorschein kamen. Total beschämt riss ich die Decke wieder über meine Beine drüber. Achja da war ja noch der teil an dem Jess alles ausgeplaudert hatte.
„Emily bitte, ich wollte nie das es soweit kommt.“  Wieder an das alles erinnert zu werden tat so weh aber ihm scheinbar auch was mich etwas milder stimmte.
„es ist ok jake. Ich werde damit klar kommen. Ich weiß das für dich sowas weniger bedeutet bzw nichts bedeutet. Ich wusste es vorher. Ich….
Ach verdammt ja Jess hat es ja eh schon erzählt. Ich hatte Gefühle für dich und es tut nun mal weh wenn diese nicht erwidert werden. Aber ich werde schon drüber wegkommen. Du brauchst keine Schuldgefühle  haben.“ Ich versuchte so sicher wie möglich zu klingen. Denn auch wenn es nicht so einfach werden würde wie ich grade tat wollte ich irgendwie nicht das er sich so schlecht fühlte.
„du hattest Gefühle? Sie sind also weg?“ war das alles was er wahr nahm? Natürlich waren sie nicht weg. Wie solle sowas gehen?
„ich will einfach nicht das du dich schlecht fühlst ok?“ ich versuchte der frage auszuweichen. Ich wollte nicht lügen aber auch nicht antworten.

„Emily antworte mir bitte auf die Frage“

„warum ist das…“ Er unterbrach mich.

„Emily!“ sein Ton war deutlich fordernder. Er wollte eine Antwort.
OK dann sollte er sie bekommen.
Deutlich wütender schleuderte ich ihm die Worte an den Kopf.
„Nein sie sind nicht weg verdammt. Jetzt zu Frieden?“
Die Worte waren grade ausgesprochen da landeten seine Lippen auf meinen.
Total erschrocken sprang ich auf.
„was? Was soll das?“ ich stand nur in seinem Shirt und seiner Jacke dort die Decke hab ich beim aufspringen vergessen.
Er stand auch direkt auf.
„Emily es tut mir leid. Es kam einfach so. Ich… ich…“ Wieder glitt sein Blick auf den Boden.

„du was? Du dachtest du kannst weiter mit mir spielen? Ich dachte es tut dir leid? Warum wolltest du wissen ob meine Gefühle noch da sind? Wolltest du wieder Salz in die Wunde streuen.
Boa ich hatte wirklich Mitleid mit dir. Du kannst echt gut schauspielern wenn du etwas erreichen willst.
Ich Fass es nicht. Ich scheine wirkliche verarscht mich auf der Stirn stehen zu haben.“ Ich war so in rage das ich gar nicht wirklich mitbekam das jake deutlich näher bei mir stand als vorher.
„ich verarsche dich nicht Emily!
Meinst du für mich ist das alles so einfach? Meinst du es hätte je einer diese Seite von mir zu Gesicht bekommen? Die Seite in der auch mal bei mir Tränen fließen?
Ich weiß selbst nicht wo mir grade der Kopf steht und was genau in mir los ist.
Aber verdammt noch mal ich verarsche dich nicht!“ auch seine Worte klangen wütend.
Ich schaute ihn nur perplex an. Mit diesem Ausbruch hatte ich nicht gerechnet.
Dann kam er noch näher. So nah das ich seinen Atem spüren konnte.
Er blickte mir genau in die Augen und nahm meine Hände in seine. Dann sprach er wieder aber in einem ganz sanften und leisen Ton.
„Emily ich verarsche dich nicht bitte glaube mir das. Ich würde das nie tun. Ich wollte dir auch nie weh tun und erst recht nicht das das alle so passiert. Diese eine Nacht in der du mir etwas von dir gabst das niemals mehr jemand anders von dir haben würde, war die schönste Nacht in meinem ganzen Leben.
Sie bedeutete mir nicht weniger, ganz im Gegenteil sie ließ mich fühlen wie noch nie zu vor.
Du lässt mich fühlen wie noch nie zuvor Emily.
Weist du noch auf der Party? Da hatte justin dir noch nichts getan aber ich war so wütend auf ihn das er es war der an deiner Seite tanzte und nicht ich. Ich konnte mich nicht zurück halten in mir brodelte alles.
Ich ertrage es nicht wenn du wütend auf mich bist oder mich ignorierst.
In der Zeit ergab nicht mal mehr das aufstehen einen Sinn. Ich wollte einfach nur bei dir sein. Mich für alles entschuldigen hoffen das du mir verzeihst. Wollte dich wieder in meinen Armen spüren. Dich nachts auf meiner Brust liegen haben. Du sahst so unglaublich süß beim schlafen aus. Ja ich war kein Typ der kuschelt das stimmt aber bei dir bin ich anders. Bei dir will ich das. Ich will der Grund sein warum du lächelst. Du hast mich verändert ohne etwas zu tun. Emily bitte glaube mir… ich…“
Während er sprach schaute er mir die ganze Zeit in die Augen. Jetzt am ende schien er zu stocken. Was bedeutet das ganze ich war wirklich überfordert. Was er? Sein Blick glitt runter auf unsere Hände. Einen Moment zögerte er noch dann schaute er wieder auf, wieder direkt in meine Augen.
„Emily… ich liebe dich“

The Dangers of being seenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt